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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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Kelsey Mut zu machen, aber was?
    Sie waren auf einer langen, geraden Allee mit freier Sicht voraus und hinter sich. Die Masse der Untoten formierte sich hinter ihnen, nur ein Dutzend oder so waren vor ihnen und reagierten träge auf den Lärm der heranbrausenden Wagen und die Schüsse.
    »Floyd, dieses Arschloch!«, brüllte Mitchum. Julie drehte sich um und schaute nach hinten.
    Mit zwei platten Vorderreifen rollte der Lincoln hinter ihrem Thunderbird und dem Kombi aus. Die Fenster waren heruntergekurbelt. Gewehrläufe ragten ins Freie. Mündungsfeuer, halbautomatische Schüsse krachten, Automatiksalven knatterten.
    Bob, der alles im Rückspiegel mitbekam, ging vom Gas. Lex ignorierte, was hinter ihnen war, und feuerte weiter. Jetzt, da der Wagen langsamer fuhr, traf er besser, und die Untoten fielen reihenweise mit Kopfschuss um.
    Irgendeiner im Kofferraum rief: »Was passiert da?«
    Der Kombi hatte auch angehalten, legte den Rückwärtsgang ein, rollte mit zunehmender Geschwindigkeit die Straße wieder hinauf.
    Der Dampf, der unter der Motorhaube des Lincoln hervorquoll, behinderte die Sicht, aber Julie sah trotzdem, wie zwei der Autotüren sich öffneten und Leute ausstiegen. Mit feuernden Waffen. Sie hatten den Wagen kaum verlassen, als die ersten Sprinteruntoten schon heran waren.
    Lex feuerte mit der Spectre, und eine Blutfontäne schlug aus dem Hinterkopf eines Untoten. Zwei oder drei in ihre Richtung laufende Ghule brachte er zur Strecke, dann waren die fünfzig Schuss im Magazin der Waffe verbraucht.
    Julie sah drei Renner eine der Frauen aus dem Lincoln zu Boden werfen. Ein Mann gab eine Schrotflintenschuss nach der anderen ab and blies die Kreaturen weg. Noch immer schlug Mündungsfeuer aus einer Seite des Lincoln, und sie dachte: Was, zum Teufel, machen die da, sie müssen Land gewinnen!
    Aber für die Insassen des Lincoln Navigator war alles zu spät. Jetzt hatten auch die Schlurfer sie erreicht, und egal, wie viele mit zerplatztem Schädel zusammenbrachen, unzählige mehr begruben den Wagen unter sich, kletterten auf die Motorhaube, auf das Autodach. Der Mann mit der Schrotflinte ließ das Gewehr fallen und zog eine Pistole. Ein paar Untote zerrten ihn außer Sicht, hinter den Geländewagen.
    Falls er schrie, konnte Julie es nicht hören.
    »Mika!«, brüllte Lex. Die Spectre war leergeschossen. Mika hatte sich auf dem Vordersitz umgedreht, um zu beobachten, was hinter ihnen geschah. Sie wirbelte herum und reichte Lex die frisch geladene Kalaschnikow im Austausch gegen die leere Spectre.
    Der Fahrer des Kombis sah, dass es keinen Zweck hatte, den liegengebliebenen Geländewagen erreichen zu wollen. Er blieb wieder stehen, wechselte zurück in den Vorwärtsgang und donnerte die Straße herunter auf den Thunderbird zu. Drei Zombieschlurfer blockierten seinen Weg. Der Fahrer versuchte gar nicht zu bremsen und pflügte die Untoten um. Funken stoben zwischen Unterboden und Straßenbelag. Irgendetwas unter dem Kombi hatte Schaden genommen. Der Wagen schlug mal zur einen, mal zur anderen Seite aus. Er wurde nicht langsamer, beschleunigte aber auch nicht mehr.
    »Gib Gummi!«, schrie Mitchum.
    Julie blieb halb nach hinten gedreht sitzen, einen Arm um Kelsey. Das Mädchen weinte. Julie sah jemand im Lincoln die Türen zuknallen, vermutlich, um sich einzuschließen. Die Untoten hatten den Geländewagen jetzt völlig umzingelt, schlugen gegen die Fenster und zerrten an den Türen.
    Niemand in dem Wagen hatte noch die geringste Chance.
    Dadurch, dass sie aus dem Heckfenster blickte, bemerkte Julie den Renner nicht, der hinter einem Müllcontainer auf dem Bürgersteig auftauchte und den Thunderbird erreichte, gerade als Bobby wieder aufs Gas stieg. Das Ding krallte sich von hinten an Lex, während er die Zombies vor ihnen mit der AK-47 aus dem Weg räumte.
    Lex stieß ein Geräusch irgendwo zwischen Schmerzensschrei und Wutgebrüll aus, als der Sprinter beide halbverwesten Arme um seinen Oberkörper schlang und die Zähne in seinen Rücken schlug.
    Julie verlor keine Sekunde. Mit der Rechten drückte sie Kelseys Kopf in ihren Schoß, während sie mit der Linken die schwere 45er hob und abdrückte. Die Waffe zuckte in ihrer Hand. Sie hätte ruhig bleiben sollen, aber sie geriet in Panik, als Lex da vor ihren Augen zerfleischt wurde. Der Untote hing an seinem Rücken, die Füße scheuerten über die Straße, verloren auf dem Asphalt die Haut fetzenweise. Lex versuchte mit einer Hand, die Kreatur abzuschütteln. Mit

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