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Eden

Titel: Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Mochinski
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draußen.
    Harris hielt inne. Ein schlechter Plan. Die anderen würden sofort zur Stelle sein, um den Zweikampf zu beenden, und bis alles geklärt war, würde Harris die ersten deutlichen Symptome zeigen. Dann würde Thompson die Genugtuung haben, ihn zuerst krepieren zu sehen, und das, schwor Harris sich insgeheim, würde er diesem Mistkerl niemals gestatten.
    Außerdem, selbst wenn es so funktioniert hätte, wäre Thompson Tod nicht annähernd so langsam, qualvoll und brutal geworden, wie Harris es ihm wünschte.
    In die Tonne damit , hätte Buddy gesagt.
    Er blickte zu Bobby Evers hinüber, der ihn erwartungsvoll anschaute. Harris wurde bewusst, dass er kein Wort von Bobbys Geschichte mitbekommen hatte.
    »Manchmal passieren die Dinge einfach«, schwafelte er. »Und wir wissen nicht, ob es so kommen sollte oder nicht. Es ist einfach so gelaufen. Es gibt keine klare Antworten, Bobby, wir müssen es so nehmen, wie es kommt.«
    »Willst du damit sagen, es macht keinen Sinn, mir deswegen graue Haare wachsen zu lassen?«
    »Richtig.«
    »Hmmm.« Bobby ließ es sich durch den Kopf gehen.
    Harris ging in die Hocke und zog Unkraut aus dem Boden um eine Tomatenstange, als ihm der Gedanke kam. Die Stange war in den Boden versenkt, eine sehr viel kleinere Version der Metallstangen, die im Beton des Kellers unter dem Haus eingelassen waren, in dem Markowski gewohnt hatte.
    Er dachte noch eine Weile darüber nach, dann wusste Harris, wie Thompson sterben würde.

21
     
    Buddy war in Gedanken versunken, deshalb hörte er Adlard nicht die dunkle Straße herabkommen und sah auch nicht, wie die Zombies einen Schritt auf ihn zu taten und dann weiterschlurften, ohne ihn anzugreifen. Jeder Schritt Adlards war eine bewusste Bewegung, die ihn Mühe zu kosten schien.
    Er beugte sich über das ausgebrannte Wrack eines Wagens und rang nach Atem. Dabei sah er hinauf zu Buddy auf der Mauer und lächelte, während ein Zittern ihn durchzuckte. Im fahlen Licht des Mondes schüttelte er sich kurz. Es kostete ihn seine ganze Kraft, auf die Motorhaube des Wagens zu klettern und sich auf die geborstene Windschutzscheibe zu setzen, die glücklicherweise hielt.
    Adlard saß so da und beobachtete ihn, als Buddy auf der Mauer die Augen öffnete.
    »Buddy.«
    »Adlard.«
    Sie begrüßten sich, als wäre es ein ganz normaler Tag.
    »Was machst du hier draußen, Adlard?«
    »Die Zombies lassen mich in Ruhe, Buddy.«
    Buddy bemerkte, dass die Untoten in der Nähe tatsächlich kein Interesse an dem Mann auf dem Wagen zeigten.
    »Und wie kommt das?«
    »Ich bin krank, Buddy. Infiziert.«
    »Haben sie dich gebissen?«
    »Ein Biss würde sie nicht aufhalten.«
    »Was ist es dann?«
    »Ich sage es dir … Wie geht es den anderen?«
    »Nicht genug zu essen, aber ansonsten den Umständen entsprechend.«
    Adlard starrte einen Moment in die Nacht.
    »Adlard?«
    »Ich bin noch da, Buddy.«
    »Wo warst du?«
    »Überall.«
    »Was hast du gesehen?«
    »Es steht schlimm, Buddy. Wirklich schlimm.«
    »Es sieht überall so aus?« Buddy deutete die Straße hinab, auf die herumstehenden Autos und die Untoten.
    »Ja.«
    »Hast du unterwegs andere Leute getroffen?«
    »Ein paar.« Ein Krampfanfall schüttelte Adlard, und kurze Zeit sagte er nichts. Buddy beobachtete ihn von der Mauer aus. Als er wieder sprechen konnte, redete Adlard weiter.
    »Die meisten von ihnen haben keine Chance, Buddy. Das ist eine Welt der Toten.«
    »Dann weißt du von Jericho?«
    »Ja, ich weiß von Jericho. Und ich hab auch die Farm gefunden, Buddy.«
    »Sie existiert also.«
    »Hat existiert.«
    »Es gibt sie nicht mehr? Zombies?«
    »Nein, das.« Adlard beschrieb mit der Hand einen Kreis um sich. »Die Seuche. Die Zombies haben es nie ins Innere geschafft. Ich habe nur Tote gefunden.«
    »Was für eine Art Krankheit ist es?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich habe gesehen, was sie anrichtet.«
    Buddy nickte. Selbst die Zombies hielten sich von dem Mann unter ihm auf der Straße fern.
    »Buddy, hör zu. Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe. Ich habe Gerüchte gehört, Erzählungen. Es gibt Gegenden weiter im Norden, wo der Winter alles einfriert. Da gibt es noch Menschen, Zivilisation, Leben. Ein gutes Leben. Sagt man.«
    »Sagt man«, wiederholte Buddy.
    »Ihr müsst raus aus Eden, Buddy. Da drinnen werdet ihr alle sterben. Die Seuche wird kommen und euch alle umbringen.«
    »Ich glaube, die meisten hier wollen nicht weg, Adlard. Sie fühlen sich einigermaßen sicher.«
    »Sie sind sicher

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