Eden Inc.
beiden waren das glücklichste Ehepaar, das ich je gesehen habe. Es gab kein zweites ihrer Art.«
»Können Sie mir etwas über den Gatten Ihrer Tochter, Lewis Thorpe, erzählen?« »Er war intelligent, freundlich und ehrlich. Schlagfertig.
Hatte eine Menge Interessen.«
»Hat Ihre Tochter je irgendwelche Probleme erwähnt, die sie mit ihrem Mann hatte?«
»Sie meinen, ob sie sich gestritten haben?«
Lash nickte. »Unter anderem. Meinungsverschiedenheiten.
Unterschiedliche Wünsche. Unverträglichkeiten.«
»Niemals.«
Lash trank noch einen Schluck. Ihm fiel auf, dass Torvald seine Tasse noch nicht angerührt hatte.
»Niemals?« Er gestattete es sich, einen leichten Anflug von Unglauben in seiner Stimme mitschwingen zu lassen.
Torvald schluckte den Köder sofort. »Niemals. Hören Sie, Mister .«
»Berger.«
»Mr. Berger, meine Tochter war .« Torvald schien zum ersten Mal zu zögern. »Meine Tochter war Klientin bei Eden Incorporated. Haben Sie schon mal von denen gehört?«
»Gewiss.«
»Dann wissen Sie ja, worauf ich hinauswill. Anfangs war ich skeptisch. Ich fand das wahnsinnig viel Geld für irgendwelche Computerberechnungen; für ein statistisches Würfelspiel. Aber Lindsay blieb hart.« Torvald beugte sich leicht vor. »Sie müssen einfach verstehen, dass sie nicht wie andere Mädchen war. Sie wusste, was sie wollte. Sie war nie darauf aus, sich mit dem Zweitbesten zufrieden zu geben. Sie hatte viele männliche Freunde, und einige waren recht nette Menschen. Aber irgendwann hatte sie alle über, sodass die Beziehungen nicht gehalten haben.«
Torvald lehnte sich jäh nach hinten. Dies war bei weitem die längste Aussage, die er bisher gemacht hatte. Lash machte sich zum Schein eine Notiz und achtete sorgfältig darauf, dem Mann nicht in die Augen zu schauen. »Und?«
»Mit Lewis war es völlig anders. Das hab ich gewusst, als sie seinen Namen zum ersten Mal erwähnte. Sie haben sich gleich bei der ersten Begegnung verstanden.«
Lash schaute genau in dem Moment auf, in dem ein schwaches Lächeln der Erinnerung über die Züge des alten Mannes huschte. Einen Moment lang hellte sich der Blick seiner eingesunkenen Augen auf, und sein verkrampftes Kinn entspannte sich. »Sie haben sich an einem Sonntag zum Brunch verabredet und sind dann irgendwann beim Rollschuhlaufen gelandet.« Torvald schüttelte bei der Erinnerung den Kopf. »Ich weiß nicht, wer die verrückte Idee hatte, denn keiner von beiden hatte es zuvor je auch nur versucht. Vielleicht war es ja ein Vorschlag der Firma Eden.
Jedenfalls waren sie einen Monat später verlobt. Und es schien immer noch besser zu werden. Wie gesagt, ich habe nie ein glücklicheres Paar gesehen. Sie haben fortwährend etwas Neues herausgefunden. Über die Welt. Über sich selbst.«
So schnell das Leuchten auf Torvalds Züge getreten war, so schnell verschwand es auch wieder. Er schob seine Kaffeetasse beiseite.
»Was ist mit Lindsays Tochter? Welche Auswirkungen hatte ihre Geburt auf das Leben ihrer Eltern?«
Torvald fixierte Lash plötzlich mit einem Blick. »Sie hat ihr Leben vervollkommnet, Mr. Berger.«
Lash machte sich noch eine Notiz, diesmal eine echte. Das Gespräch verlief nicht ganz so, wie er es erwartet hatte. Die Art, wie Torvald seine Tasse beiseite schob, erweckte den Eindruck, als wolle er nicht mehr viele Fragen über sich ergehen lassen.
»Gab es, soweit Sie es überblicken können, im Leben Ihrer Tochter und ihres Gatten in letzter Zeit irgendwelche Rückschläge?« »Nein.«
»Keine unerwarteten Schwierigkeiten? Keine Probleme?«
Torvald rutschte nervös herum. »Keine. Es sei denn, Sie bezeichnen die Gewährung von Lewis’ Stipendium und die Geburt eines wunderschönen Töchterchens als Probleme.«
»Wann haben Sie Ihre Tochter zuletzt gesehen, Mr. Torvald?«
»Vor zwei Wochen.«
Lash nippte an seinem Kaffee, um seine Überraschung zu verbergen. »Wo war das, wenn ich fragen darf?«
»In ihrem Haus in Flagstaff. Ich war auf der Rückfahrt von einer Jachtregatta im Golf von Mexiko.«
»Und wie würden Sie ihren Haushalt beschreiben?«
»Ich würde ihn als perfekt beschreiben.«
Lash kritzelte eine weitere Notiz hin. »Ihnen ist nichts aufgefallen, das bei früheren Besuchen anders war? Zum Beispiel Appetitverlust oder Gewichtszunahme? Veränderungen im Schlafverhalten? Abgeschlafftheit? Abnehmendes Interesse an Hobbys oder persönlichen Liebhabereien?«
»Es gab keine beeinträchtigende Erkrankung, wenn Sie das
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