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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Unwirklichkeit der Situation nur noch. Lashs Verärgerung verpuffte und machte Verzagtheit Platz. »Warum fahren wir nicht mit der Bewertung fort?«, fragte er.
    »Wie kommen Sie darauf, dass all das kein Bestandteil der Bewertung ist, Dr. Lash? Ich bewerte Sie in Echtzeit als Gesamtpersönlichkeit, nicht als gesichtslosen Körper, der heute Morgen diese Tests absolviert hat. Aber na schön; zurück zum Persönlichkeitsinventar. Ihre Werte bei den Unwahrheiten und medialen Reaktionen sind zwar gut, Ihre remedialen Asymmetrien allerdings anomal hoch.«
    Lash sagte nichts.
    »Wie Sie wissen, impliziert dies, dass Sie die Preisgabe negativer Informationen zu Ihrer Person einschränken: Sie wollen einen guten Eindruck machen oder persönliche Probleme herunterspielen.«
    Lash wartete und verfluchte sich, weil er bei den Tests so offen gewesen war.
    »Einige Ihrer klinischen Werte sind für einen Eden-Bewerber höchst ungewöhnlich. Der Wert, der Ihre gesellschaftliche Introvertiertheit betrifft, ist beispielsweise hoch, wie auch der Ihrer individuellen Beherrschung. Beide zusammen deuten auf einen Einzelgängertyp hin - auf einen Menschen, der in seinen Beziehungen möglicherweise schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ein solcher Mensch wäre nicht motiviert, einen so umfassenden - und teuren - Schritt zu tun, wie zu uns zu kommen.« Er schaute von der Akte auf. »Verstehen Sie bitte, Dr. Lash, dass ich technische Einzelheiten dieser Art Bewerbern normalerweise nicht mitteile. Aber da Sie ja ein Kollege sind ... Tja, es ist eine einmalige Gelegenheit.«
    Eine einmalige Gelegenheit, mich zusammenzucken zu sehen, dachte Lash.
    »Als Eden-Bewerter macht mich allein das schon besorgt.
    Aber es gibt auch Testelemente, die - ich darf doch offen sein?
    - deutliche pathognomonische Anzeichen offen legen.
    Alarmsignale, wenn Sie so wollen.« Er blätterte erneut in der Akte. »Beispielsweise sind Ihre Amoralitäts- und Selbstentfremdungswerte ungewöhnlich hoch. Ihr Depressionswert liegt, wenn er auch nicht besonders hoch ist, ebenso über dem Normalen. Ihr Verbitterungswert - das heißt der Grad Ihrer Empfindlichkeit gegenüber Ereignissen in Ihrer Umgebung - ist trotz Ihrer individuellen Kontrollwerte ebenfalls hoch: eine Anomalie, die ich mir auf die Schnelle nicht erklären kann. All das zusammen scheint mir ein gefährlicher Cocktail zu sein, Dr. Lash. Ich rate Ihnen, der Sache nachzugehen und sich, wenn nötig, klinisch behandeln zu lassen.«
    Alicto schloss die Akte mit einer endgültigen Geste und wandte sich dem Laptop zu. »Ein paar Fragen habe ich noch, Dr. Lash. Ich verspreche Ihnen, dass es nicht mehr lange dauern wird.«
    Lash nickte. Die Müdigkeit drohte ihn umzuhauen.
    »Wie lange praktizieren Sie schon privat?«
    »Fast drei Jahre.«
    »Was ist Ihr Spezialfach?«
    »Familien- und Eheprobleme.«
    »Und Ihr eigener Stand?«
    »Ledig.«
    »Verwitwet?«
    »Nein. Geschieden. Wie Sie wissen.«
    »Es ist nur eine Kontrollfrage für den Lügendetektor. Ihr Herzschlag beschleunigt sich, Dr. Lash. Ich würde Ihnen raten, langsam zu atmen. Wann wurden Sie geschieden?«
    »Vor drei Jahren.« »Wie war es für Sie?«
    »Damals war ich verheiratet. Jetzt bin ich es nicht mehr.«
    »Und Sie haben das FBI ungefähr zur gleichen Zeit verlassen.« Alicto schaute vom Bildschirm auf. »Man hat den Eindruck, dass vor drei Jahren so einiges Interessantes passiert ist: eine Scheidung und ein hochdramatischer Berufswechsel. Würde es Ihnen etwas ausmachen auszuführen, warum es zu dieser Scheidung kam?«
    Lash spürte, wie er sich verkrampfte. Weiß er was über Wyre? Oder feuert er nur einen Schuss ins Blaue ab? »Ja«, sagte er.
    »Warum fällt es Ihnen so schwer, darüber zu reden?«
    »Weil ich einfach keinen Zusammenhang sehe.«
    »Keinen Zusammenhang? Für einen potenziellen Klienten?«
    »Ich bin wegen meiner Zukunft hier, nicht wegen meiner Vergangenheit.«
    »Das eine ist eine Folge des anderen. Na schön, lassen wir die Vergangenheit noch ein wenig ruhen. Erzählen Sie mir bitte ein bisschen von dem, was Sie beim FBI gemacht haben.«
    »Ich war bei der in Quantico tätigen Ermittlungseinheit.
    Ich habe Tatorte von Morden untersucht, psychologische Autopsien der Opfer und ... des Täters vorgenommen. Ich habe nach Gemeinsamkeiten zwischen beiden gesucht, nach Motiven. Ich habe Profile von Mördern erstellt und mit der NCAVC abgeglichen.«
    »Wie haben Sie sich bei dieser Tätigkeit gefühlt?«
    »Es war eine

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