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Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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Irgendeine Übung?
    Plötzlich tauchten hinter dem Glas zwei Angehörige des Sicherheitspersonals auf. Sie vertraten ihm breitbeinig den Weg, die Arme in die Hüften gestemmt. An ihren Gurten baumelten Schusswaffen.
    Lash ging verständnislos den Weg zurück, den er gekommen war. Auch dort standen nun zwei Wächter. Während er die Szenerie beobachtete, liefen hinter ihm noch weitere zusammen.
    Eine Reihe von Geräuschen ertönte, dann ging die Tür, durch die er gekommen war, wieder auf. Wächter drangen in zwei Reihen vor. Ein Mann in der hinteren Reihe fiel Lash auf; er hielt eine Elektroschockwaffe in der Hand.
    »Was ...«, sagte Lash.
    Die beiden Wächter an der Spitze schubsten ihn schnell und ziemlich heftig durch die Glastür. Der Rest bildete einen Sicherheitskordon. Lash registrierte einen flüchtigen Bildersturm - die mit weit aufgerissenen Augen zurückweichende Warteschlange, die Korridorwände, ein schnelles Abbiegen um eine Ecke - dann fand er sich in einem fensterlosen Raum wieder.
    Er wurde zu einem Holzstuhl geführt. Einen Moment lang schien es so, als schenke ihm niemand weitere Beachtung.
    Lash hörte die Geräusche in Betrieb befindlicher Funkgeräte und den Wählvorgang eines Telefons. »Holen Sie Sheldrake her«, sagte jemand. Die Tür des Raumes wurde geschlossen.
    Einer der Wächter wandte sich zu Lash um.
    »Wohin wollten Sie das mitnehmen?«, fragte er. Er hielt die vier Ordner aus der Aktentasche in der Hand.
    Lash hatte in seiner Verwirrung gar nicht gemerkt, dass man ihm die Tasche abgenommen hatte. »Ich wollte sie mit nach Hause nehmen«, sagte er, »um sie am Wochenende zu lesen.« Gütiger Gott, wie hatte er Mauchlys Warnung nur vergessen können? Nichts aus dem Zentrum gelangt je nach draußen. Aber wie hatten diese Männer ...
    »Sie kennen die Vorschriften, Mister ...?«, sagte der Wächter. Er schob die Akten in einen Behälter, der zu seinem Entsetzen wie ein Beweismittelsack aussah.
    »Dr. Lash. Christopher Lash.«
    Ein Wächter trat an einen Rechner und machte eine Eingabe.
    »Sie kennen die Vorschriften, Dr. Lash?«
    Lash nickte.
    »Dann ist Ihnen auch die Ernsthaftigkeit dieses Vergehens bewusst?«
    Lash nickte erneut. Wie peinlich. Tara, diese Pedantin, würde ihm das nicht durchgehen lassen. Hoffentlich kriegte sie jetzt keine Schwierigkeiten. Immerhin hatte Mauchly ihr einen Posten zugewiesen, auf dem sie .
    »Wir behalten Sie hier, bis wir Ihre Sicherheitsstufe kennen. Sollte sich in Ihrer Personalakte schon eine Verwarnung finden, müssen wir Sie wohl oder übel vor den Entlassungsausschuss bringen.«
    Der Wächter am Rechner schaute auf. »Die Personalakten verzeichnen keinen Christopher Lash.«
    »Haben wir Ihren Namen richtig verstanden?«, fragte der Wächter mit dem Beweismittelsack.
    »Ja, aber ...«
    »Hier steht ein Christopher S. Lash als voraussichtlicher Klient«, sagte der Wächter am Rechner und nahm eine weitere Eingabe vor. »Hat am Sonntag, den 26. September den Bewerbertest absolviert.« Er hörte auf zu tippen. »Und wurde abgelehnt.« »Sind Sie das?«, fragte der andere Wächter.
    »Ja, aber ...« Die Atmosphäre im Raum verwandelte sich schlagartig. Der erste Wächter trat rasch auf Lash zu. Mehrere andere, auch der mit dem Lähmgerät, umzingelten ihn.
    Lieber Gott, dachte Lash, jetzt wird’s ernst. »Hören Sie«, begann er, »Sie verstehen nicht .«
    »Seien Sie bitte still, Sir«, sagte der erste Wächter. »Ich stelle hier die Fragen.«
    Die Tür ging auf. Ein weiterer Mann trat ein. Er war groß und seine Schultern so breit, dass der auf ihnen ruhende blonde Schädel zu klein für seinen Körper schien. Als er mit fast militärischem Schritt näher kam, wichen die anderen ehrerbietig zurück. Der Mann trug einen dunklen, einfach geschnittenen Anzug. Seine Augen waren ungewöhnlich türkis. Er kam Lash irgendwie bekannt vor, doch in seinem verwirrten Zustand brauchte er eine Weile, um ihn zu erkennen. Dann fiel es ihm ein: Er hatte den Mann während Handerlings Verhör kurz im Korridor stehen sehen.
    »Na, was gibt’s denn?«, sagte der Mann. Seine Stimme klang abgehackt und akzentfrei.
    »Dieser Gentleman wollte Dokumente am Kontrollposten vorbeischmuggeln.«
    »Zu welcher Abteilung gehört er - und welchen Status hat er?«
    »Er ist kein Angestellter, Mr. Sheldrake. Er ist ein abgewiesener Klient.« Der Mann runzelte die Stirn. »Tatsächlich?«
    »Er hat es gerade gestanden.«
    Sheldrake trat vor, verschränkte seine massiven Arme und

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