Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eden Inc.

Eden Inc.

Titel: Eden Inc. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
Vom Netzwerk:
bevorstehenden Hochzeitstag.«
    Lynn beugte sich zu ihm hinüber, die Kopfschmerzen hatte sie vergessen. »Von wem ist es?«
    Connelly reichte ihr das Kärtchen. Es trug zwar keinen Namen, aber es war das schlanke Unendlichkeitslogo der Firma Eden eingeprägt.
    Lynn machte große Augen. »Woher wissen die das?«
    »Sie wissen alles. Hast du das vergessen?«
    Lynn schüttelte den Kopf, dann löste sie das Zellophan vom Korb ab.
    »Nicht so hastig«, sagte Connelly spielerisch tadelnd. »Hast du vergessen, dass wir oben noch was zu erledigen haben?«
    Nun erhellte ein Lächeln auch ihr Gesicht. Lynn stellte den Korb beiseite und eilte hinter ihm die Treppe hinauf.

 
31
    Lash warf einen kurzen, uninteressierten Blick auf die Uhr.
    Dann noch einmal, und ziemlich ungläubig. Es war 17.45 Uhr. Dabei kam es ihm so vor, als seien erst Minuten vergangen, seit Tara sich gegen 16.00 Uhr aus seinem Büro verabschiedet hatte.
    Lash lehnte sich in den Sessel zurück und begutachtete die Papiermassen auf dem Tisch. Hatte er sich wirklich einst verbittert über mangelnde Informationen beklagt? Na schön, jetzt hatte er alles, was er wollte: Das reichte aus, um eine ganze Armee darin zu ersticken.
    Die Entdeckung, dass der Tod der Thorpes und Wilners genau mit dem Tag ihrer Zusammenführung übereinstimmte, war ein kritisches Teil des Puzzles. Er musste herauskriegen, wie es zu bewerten war. Aber mit dieser Datenflut würde er heute Nachmittag wahrscheinlich nicht mehr fertig werden.
    Lashs Blick schweifte erneut über den Tisch und fiel auf einen Ordner mit der Aufschrift THORPE, LEWIS - TESTUNTERLAGEN. Er hatte ihn schon kurz durchgesehen. Es handelte sich wohl um eine von einem Rechner erzeugte Liste sämtlicher Abteilungen, die Thorpe durchlaufen hatte.
    Lash sichtete den Krempel, bis er einen identischen Ordner für Lindsay fand. Dann begab er sich ans andere Ende des Büros und kramte in den Beweismittelkästen, um nach ähnlichen Bestandsaufnahmen der Wilners zu suchen.
    Vielleicht hatte Silver ja Recht und es passierte an diesem Wochenende nichts. Wenn dort draußen ein Mörder unterwegs war, schnappten die Beobachtungstrupps des Unternehmens ihn vielleicht, bevor er erneut zuschlug. Aber dies bedeutete nicht, dass Lash bis dahin Daumen lutschen wollte. Vielleicht stieß er bei einem Aktenvergleich ja auf weitere Teile des Puzzles.
    Er schob die Ordner in die Aktentasche und reckte sich erschöpft. Dann durchquerte er den Korridor und ging in die Cafeteria. Marguerite hatte zwar schon Feierabend gemacht, aber die Frau hinter dem Tresen war überglücklich, ihm einen doppelten Espresso kredenzen zu dürfen. Trotz der späten Stunde wimmelte es in dem Raum von Menschen.
    Lash suchte sich einen Ecktisch und freute sich, dass bei Eden in drei Schichten gearbeitet wurde.
    Er leerte die Tasse, kehrte ins Büro zurück, schnappte sich Mantel und Aktentasche und begab sich zur nächsten Reihe Aufzüge. Zwar war der größte Teil des Gebäudes ihm noch immer fremd, aber er hatte wenigstens gelernt, wie man den Weg in die Empfangshalle fand.
    Als Lash sich am Kontrollpunkt III in die Warteschlange reihte, kehrten seine Gedanken zu den Paaren zurück. Bevor Tara gegangen war, hatte sie darauf hingewiesen, dass das dritte Superpaar - die Connellys - am 24. Oktober 2002 zusammengeführt worden war. Wenn das Muster, das er entdeckt hatte, seinen eigenen Regeln folgte, bedeutete dies, dass die Connellys ihre private Tragödie - Selbstmord, Mord - am kommenden Mittwoch erleben würden. Das nahm der Sache etwas an Brisanz, ließ ihnen Luft zum Atmen. Aber es bedeutete auch, dass sie eine knallharte Deadline hatten.
    Mittwoch, Bis dahin musste er alle noch fehlenden Teile des Puzzles aufgestöbert haben.
    Als Lash die Spitze der Schlange erreichte, wartete er, bis die Glastür sich öffnete, dann trat er in die runde Kabine. Auch dies war ihm inzwischen praktisch zur Routine geworden.
    Es war schon erstaunlich, eine Art Konditionierung. Man konnte sich an fast alles gewöhnen, egal, wie ungewöhnlich es sein mochte. Im Labor hatte er die Auswirkungen der Konditionierung bei Hunden, Mäusen und Schimpansen gesehen. Er selbst hatte sie beim Bioresonanzverfahren eingesetzt. Und jetzt war auch er das Paradebeispiel eines unternehmerischen...
    Lash hörte ein leises Klingeln. Das ohnehin ziemlich helle Licht in der Liftkabine wurde noch heller. Vor sich, hinter der Sicherheitsdoppeltür, sah er Menschen rennen. Was war da los? Feueralarm?

Weitere Kostenlose Bücher