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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Patientin einer psychiatrischen Station. Sie rührte sich nicht.
    »Was haben Sie mit ihr gemacht?«, rief Sonia aus.
    »Sie wollte nicht aufhören zu schreien, deshalb habe ich sie ruhiggestellt«, sagte Draco. »Aber wenn du alles richtig gemacht hast, wird sie bald auf dem Weg der Besserung sein.«
    »Und der Rest der Welt?«
    »Auf einem anderen Weg«, sagte er. »Zu einem anderen Ziel.«
    »Wir könnten es an Tieren testen«, flehte Sonia. »An Ratten, nicht an Menschen.«
    »Ich habe keinen Streit mit den Ratten«, sagte er. »Die Menschen sind es, die mich fürchten sollen.«
    »Es würde nicht lange dauern. Ich könnte …«
    »Du würdest mich nur hinhalten!«, rief er. »Du würdest mich warten lassen, in der Hoffnung, dass irgendwoher Rettung kommt.«
    »Nein«, sagte sie, obwohl ihr klar war, dass sie genau das getan hätte. »Aber möglicherweise funktioniert das Ganze doch nicht, da wir …«
    »Hoffe lieber, dass es funktioniert«, sagte Draco. »Sonst wird Nadia sterben, und wir fangen an, wahllos Leute von der Straße zu zerren, die du dann versehentlich einen nach dem anderen töten kannst, bis du es richtig hinkriegst. Hast du mich verstanden?«
    Ehe sie antworten konnte, piepste ein Alarmton an einem erkennbar schnell zusammengebastelten Apparat.
    »Der Bewegungsmelder«, sagte Cruor. »Wir haben Besucher.«
    Draco sah überrascht aus und zum ersten Mal nervös. »Das ging aber schnell. Sie sind anscheinend findiger, als ich dachte.«
    »Sie werden Sie töten«, sagte Sonia. Es war der Versuch, dem Mann Angst und Zweifel einzuimpfen. »Selbst wenn Sie mich töten, wird Hawker Sie finden, und er wird Sie töten. Das verspreche ich Ihnen.«
    Der Schlag ins Gesicht, mit dem sie schon am Vortag gerechnet hatte, kam nun endlich und ließ sie zu Boden stürzen. Ihr Auge begann zuzuschwellen.
    »Meinst du, damit habe ich nicht gerechnet?«, sagte Draco. »Es ist nur ein Problem des Timings. Zum Glück sind unsere beiden Viren fertig.«
    »Was machen wir jetzt?«, sagte Cruor.
    »Wir sehen uns ihr Ende persönlich an, und dann verschwinden wir.«
    Cruor wirkte nervös auf Sonia. Seltsam, schließlich war er ein Riese, der bedrohlich wirkte, aber offenbar war er der Gefolgsmann.
    »Sie sind überaus berechenbar«, sagte Draco. »Die Frau wird nach den Raketen suchen, denn das ist ihr Job, und sie tut, was man ihr sagt. Der Mann wird die beiden hier holen kommen, denn so ist er nun mal. Befehle zählen nicht für ihn. Aber ein Fräulein oder zwei in Not …«
    »Ich warte mit Ihnen«, sagte Cruor.
    »Ich habe einen Platz für dich«, sagte Draco. »Sind die anderen tot?«
    Cruor nickte.
    »Gut«, sagte Draco. »Sie waren nicht würdig. Das nächste Mal machen wir es besser.«
    Ein zweiter Alarm begann zu piepsen.
    »Sie teilen sich auf«, sagte Cruor. »Einer an Deck, einer hier drin.«
    Draco lachte. »Wie ich gesagt habe: berechenbar.«
    Hawker hatte es bis zum untersten Deck geschafft. Er brach in einen größeren Raum ein. Kisten standen auf dem Boden, lange rechtwinklige Kisten. Sie waren leer, aber er wusste, worum es sich handelte. Er hatte sie schon einmal gesehen – in La Bruzcas Lagerhaus.
    Das waren genau die Kisten, die La Bruzca nicht herausrücken wollte, weil sie für einen anderen Käufer bestimmt seien. In gewisser Weise überraschte es ihn nicht, dass La Bruzca die Raketen an die Sekte verkauft hatte, aber wie alles andere passte es einfach zu genau.
    Er dachte an das Treffen mit La Bruzca zurück. Er hörte den unheilvollen Tonfall des Mannes, als dieser andeutete, er wüsste mehr über Hawker als der Rest der Welt. Konnte es da einen Zusammenhang geben? Er fand es schwer vorstellbar, dass sich der Kreis wirklich auf diese Weise schließen sollte.
    Es gibt keine Zufälle, rief er sich in Erinnerung, aber was zum Teufel bedeutete das alles?
    Er sah auf seine Armbanduhr. In sieben Minuten würde es keine Rolle mehr spielen.
    Während Hawker die Suche unter Deck fortsetzte, überquerte Danielle das Hauptdeck. Am Horizont war ein heller Schein aufgetaucht, der Mond selbst zeigte sein Gesicht jedoch noch nicht.
    Sie orientierte sich in Richtung Bug. Sie erinnerte sich, dass Moore gesagt hatte, die Raketen seien anscheinend vorn platziert, auf ziemlich auffälligen Abschussrampen.
    Mit kurzen Spurts entfernte sie sich vom Unterkunftsblock, vorbei an verschiedenen Ladeluken und Abdeckungen. Jeder Schritt weiter über das ungeschützte Deck erschien ihr wie eine Einladung an einen

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