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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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wollte, dann war sie vielleicht bereits tot.
    »Siehst du irgendwelche Beobachtungsposten?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Hawker wandte sich an Keegan.
    »Stell den Motor ab«, sagte er. »Bring uns so weit heran, wie es im Leerlauf möglich ist.«
    »Bist du dir sicher, dass du so nahe ranwillst?«
    »Wenn sie uns beobachten, sind wir ohnehin tot«, sagte Hawker. »Und es ist mir lieber, sie fangen an, uns zu beschießen, solange wir noch im Boot sind. Und wenn sie uns nicht beobachten, sparen wir uns auf diese Weise fünf Minuten im Wasser.«
    Keegan gab noch einmal kurz Gas, um mehr Schwung zu haben und stellte dann den Motor ab. Das schlanke Boot glitt durch das ruhige Wasser auf die zerklüftete Küste zu.
    Danielle suchte die Küste mit dem Wärmebildfernglas ab, und Hawker tat das Gleiche mit einem Nachtsichtfernrohr, das auf ein Gewehr montiert war. Niemand schoss auf sie, niemand rief sie an.
    »Zu schön, um wahr zu sein«, flüsterte Hawker.
    Eine Minute später glitten die beiden keine hundert Meter vom Ufer entfernt ins Wasser. Keegan wendete das Boot und ließ es mit dem Wind und der Strömung im Leerlauf nach Norden treiben. Er würde eine Weile dort warten und dann um die Insel herum in die Nähe des Frachters fahren, um sie aufzugabeln. Wenn sie eine Chance haben wollten zu überleben, mussten sie mit seiner Hilfe von der Insel wegkommen, ehe die Raketen einschlugen.
    Danielle tauchte einige Meter vom Ufer entfernt aus dem Wasser. Ein Stück vor ihr kauerte Hawker hinter einem großen Felsbrocken am Strand. Sie schlich neben ihn.
    »Siehst du etwas?«, fragte sie.
    »Bis jetzt nicht.«
    Sie zogen ihre Panzerwesten an und liefen los. Hinter einem niedrigen Kamm pausierten sie wieder, um das Gelände abzusuchen. Nichts, was sie beunruhigen musste.
    In einer Felsspalte rechts von ihnen sahen sie einige leere Vogelnester, der Boden ringsum war von den Hinterlassenschaften der Tiere übersät.
    »Vorsicht, nicht dass wir die ganze Schar aufscheuchen«, sagte Hawker.
    Danielle musste ihm recht geben. Einhundert Kormorane, die plötzlich aufflogen, würden sie wahrscheinlich verraten.
    Sie gab Hawker Deckung, während dieser über die unwirtliche Insel huschte, ehe er plötzlich stehen blieb. Er ließ sich auf den Boden fallen und machte ihr ein Zeichen, sich nicht vom Fleck zu rühren. Sie blieb, wo sie war.
    Hawker stand wieder auf, schlich mit erhobener Waffe um einen großen Felsblock rechts von ihm herum und blieb erneut stehen. Er stand sekundenlang an derselben Stelle, aus der Ferne wirkte er beinahe verwirrt. Dann stocherte er mit seinem Gewehr in etwas auf dem Boden und sah sich um.
    Was zum Teufel tat er da?
    Mit seinem schwarzen Taucheranzug war er zwar nahezu unsichtbar im Dunkeln, dennoch war es dumm, so ungeschützt herumzustehen.
    Schließlich ging er in die Hocke und winkte Danielle zu sich.
    Sie spurtete zu ihm und drückte sich an den Felsen.
    »Was zum Teufel sollte das eben?«
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte er.
    »Wovon redest du?«
    Er zeigte auf die andere Seite des Felsblocks, und sie schlich hin, um nachzusehen, was er vorhin betrachtet hatte.
    Dort sah sie über einem Haufen Rohre und Schläuche, die sich wie Kriechpflanzen über die Insel zu ziehen schienen, zwei Männer liegen. Bewaffnete Männer. Tote Männer.
    »Sieh dir das an«, sagte Hawker.
    Er öffnete eins der Hemden mit der Spitze des Gewehrlaufs. Danielle konnte das Brandzeichen auf der Brust des Mannes erkennen. GEN 2,17, genauso wie sie es bei Ranga und Yousef vorgefunden hatten.
    »Sektenmitglieder«, flüsterte sie.
    »In den Kopf geschossen«, sagte er.
    Sie bückte sich, um die Wunden zu untersuchen, und stellte fest, dass sie von einer kleinkalibrigen Waffe stammten, genau wie bei den Leichen von Lavrils Männern in Paris. Und noch etwas fiel ihr auf.
    »Sie sind noch warm«, sagte sie.
    »Noch nicht lange tot«, sagte Hawker und sah sie an. »Was zum Teufel ist hier los?«
    Sie wusste es nicht, aber ein Gedanke kam ihr in den Sinn. »Endspiel«, sagte sie. »Jonestown, Waco, Aum.«
    »Aber die hier haben sich nicht selbst getötet.«
    »Das haben diese anderen Leute auch nicht, zumindest nicht alle«, versicherte sie. »Bei vielen, die nicht gehen wollten, hat man nachgeholfen.«
    Hawker schien zu verstehen, was sie sagte, aber er hatte offenbar auch noch Zweifel. »Ja, aber diese Gruppen waren im Begriff zu verlieren. Diese Leute hier stehen unmittelbar vor dem Sieg.«
    Sie musste einräumen,

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