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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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dass das ein Unterschied war, aber es änderte nichts daran, dass sie es mit einer Weltuntergangssekte zu tun hatten.
    »Ich sage dir, etwas stimmt hier nicht«, beharrte er. »Ich weiß nicht, was es ist, aber wir deuten etwas falsch. Ich spüre es in den Knochen.«
    Danielle hatte ein anderes Gefühl. »Endspiel«, wiederholte sie und sah auf ihre Armbanduhr. »Und wir haben noch acht Minuten.«

50
    Captain Laurence Petrie vom Lenkwaffenkreuzer USS Shiloh stand auf der Brücke und studierte die Befehle, die vom Kommandeur der Streitkräfte im Persischen Golf hereingekommen waren. Sein Kommunikationsoffizier und der Deckoffizier warteten in Habachtstellung auf eine Antwort.
    Die Befehle wiesen ihn an, eine Serie von acht Tomahawk-Raketen auf ein einziges Ziel abzufeuern. Das allein war merkwürdig. Die Tomahawk hatte eine irrsinnige Schlagkraft; sie war entweder mit einem Fünfhundert-Kilo-Sprengkopf bestückt oder mit sogenannten Streubomben, bei denen hundert kleinere Gefechtsköpfe, die alle etwa gleichzeitig hochgehen, über ein weites Gebiet verteilt werden.
    Dass acht solcher Waffen auf dasselbe Ziel gerichtet werden sollten, überraschte den Captain. Im Irak, in Afghanistan und zuletzt in Libyen waren sie einzeln oder paarweise eingesetzt worden, meist gegen Luftverteidigungsstellungen oder stark befestigte Kommandobunker. Acht Raketen auf ein und dasselbe Ziel loszulassen, das sah nach einem massiven Overkill aus.
    Die Tatsache, dass dieses Ziel ein menschenleerer Felsen in iranischen Gewässern war, machte den Befehl noch sonderbarer.
    »Haben Sie diesen Befehl bestätigen lassen, Lieutenant?«
    »Ja, Sir«, sagte der Kommunikationsoffizier.
    »Alle Kommunikationsprotokolle wurden korrekt befolgt und verifiziert. Der Befehl ist echt.«
    »Ich mache mir keine Sorgen darüber, ob der Befehl von unserem Oberkommando kommt. Ich glaube nicht, dass jemand in unsere Kommunikationszentrale in Katar eingebrochen ist und uns einen Streich spielt. Ich frage mich nur, ob der Wortlaut stimmt. Ich möchte nicht, nachdem wir acht von diesen mehrere Millionen teuren Dingern abgefeuert haben, erfahren müssen, dass es nur eines sein sollte.«
    Der Deckoffizier ergriff das Wort. »Sir, der Rest des Befehls zeigt an, dass es sich um eine gemeinschaftliche Operation handelt. Die San Jacinto und die Bunker Hill werden die gleiche Anzahl Raketen abfeuern. Die Normandy hält sich für den Fall bereit, dass wir oder eins der anderen Schiffe aufgrund einer Betriebsstörung nicht in der Lage sind zu feuern.«
    Captain Petrie sah sich den Ausdruck des Befehls an. Vierundzwanzig Raketen auf ein einzelnes Ziel. So etwas hatte er noch nie gehört.
    »Was immer sich auf dieser Insel befindet«, fügte der Deckoffizier an, »das Oberkommando will auf jeden Fall, dass es ein für alle Mal ausgelöscht wird.«
    Dem konnte Captain Petrie nur zustimmen. Schweigend faltete er das Blatt mit dem Befehl zusammen und gab es dem Deckoffizier zurück. Auch wenn dieser Befehl keinen Sinn ergab, den er nachvollziehen konnte, er hatte ihn zu befolgen.
    »Lassen Sie alle Mann auf Gefechtsstation gehen«, sagte er. »Bereiten Sie den Abschuss der Raketen vor.«
    Binnen Sekunden hallte der Gefechtsalarm durch das Schiff, begleitet von den Worten: Dies ist keine Übung.

51
    Hawker und Danielle setzten ihren Weg über die Insel fort, und bald kamen die zerstörten Gebäude, die Pumpenhäuser und der zerschossene Hubschrauberlandeplatz in Sicht.
    Hawker betrachtete die Szenerie. In einem Gebäude brannte ein schwaches Licht, die anderen waren dunkel. Der gestrandete Frachter lag unmittelbar dahinter, er neigte sich in Richtung Hubschrauberlandeplatz. Er wirkte unheimlich mit seiner Schieflage und viel zu nahe an den Gebäuden an Land.
    Die ganze Szene strahlte etwas seltsam Apokalyptisches aus, als wäre die Welt bereits zugrunde gegangen und nichts von ihr geblieben als dunkler, lebloser Fels, stille Wasser und die zerstörten Gerätschaften der Menschen.
    Ein gedämpfter Schrei links von ihm erinnerte ihn daran, dass noch Leben existierte.
    Durch sein Nachtsichtgerät sah er einen der schlaksigen Kormorane in seinem Nest herumwerken; er pickte und zerrte an einer Art Kabel oder einem Schlauch, wie es schien.
    »In dieser Hütte ist eine Wärmequelle«, sagte Danielle. »Sie bewegt sich allerdings nicht.«
    Hawker wusste, was sie dachte. »Lieber kein Risiko eingehen.«
    Er hob das Gewehr, schraubte den Schalldämpfer auf und zielte. Durch einen leichten

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