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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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wissen?
    »Die Gefühle zwischen euch beiden sind kein großes Geheimnis«, sagte Moore. »Kannst du in diesem Punkt objektiv sein?«
    »Es ist nicht sein Körper, den ich zu retten versuche«, sagte sie abwehrend.
    Moore zog ein Gesicht, als würde er seine Möglichkeiten abwägen. »Dann beobachte ihn«, sagte er. »Triff du die Entscheidung.«
    Als sie über Moores Anweisung nachdachte, wurde ihr eine große Ironie bewusst. Sie war immer gut darin gewesen, den Wald zu sehen, nicht nur die Bäume, sich auf das große Ganze zu konzentrieren. Aber jetzt war ihr Denken ganz auf Hawker gerichtet. Sie war diejenige, die das Ganze auf einer persönlichen Ebene sah und ihren Freund vor der abschüssigen Straße bewahren wollte, auf die er sich zu begeben schien.
    Sie wollte nicht, dass Hawker in die Enge getrieben und zu einer Entscheidung gezwungen wurde. Das hatte er schon oft genug erlebt.
    Einen Moment später setzte die Videoübertragung aus dem NRI -Hauptquartier in Virginia ein, und Danielle erkannte Walter Yang aus der medizinwissenschaftlichen Abteilung des NRI . In seinem weißen Labormantel und der randlosen Brille sah Walter durch und durch wie der Molekularbiologe und Genetiker aus, der er war. Aus ihr unerfindlichen Gründen trug er allerdings ein Halfter mit einer Pistole darin.
    Moore räusperte sich. »Warum sind Sie bewaffnet, Walter?«
    »Sie sagten doch, ich soll jeden erschießen, der die Quarantäne zu durchbrechen versucht.«
    Moore warf einen gequälten Seitenblick in Richtung Danielle. »Erinnere mich daran, keine Metaphern mehr zu benutzen, wenn ich mit der wissenschaftlichen Abteilung spreche«, sagte er und wandte sich wieder dem Schirm zu.
    »Haben Sie schon jemanden erschossen?«
    »Nein«, sagte Yang stolz. »Niemand hat zu fliehen versucht.«
    »Gut«, sagte Moore, »und dabei soll es auch bleiben. Geben Sie die Waffe beim Sicherheitsdienst ab, vergessen Sie, was ich über das Erschießen von Leuten sagte, und erzählen Sie uns, was Sie über die von Miss Laidlaw besorgten Daten herausgefunden haben.«
    Yang wirkte einen Moment lang enttäuscht, doch dann hellte sich sein Gesicht auf. »Zunächst einmal«, sagte er, »sind die Daten unvollständig.«
    »Ich war ein bisschen in Eile«, sagte Danielle, da ihr klar wurde, dass Yang wahrscheinlich nicht wusste, woher die Daten stammten und auf welche Weise sie sie beschafft hatte.
    »Natürlich«, sagte er. »Das Gute ist, wir haben genug davon, um Milans klinische Versuche in groben Zügen rekonstruieren zu können: mehrere Jahre Arbeit an einer langen Liste vorsätzlich mutierter Viren. Es verläuft natürlich nicht alles geradlinig, aber im Allgemeinen scheint jede Serie eine Verbesserung gegenüber der vorherigen darzustellen.«
    »Ist eine Verbindung zu dem UN -Virus erkennbar?«, fragte Moore.
    »Ich kann nichts über die genetischen Ähnlichkeiten sagen, da die Daten nur Testergebnisse enthalten, nicht die eigentliche genetische Codierung; aber basierend auf der Bandbreite infizierter Zellen in den Versuchen, sind das UN -Virus und Versuch 951 wahrscheinlich in hohem Maß verwandt, allerdings nicht gleich. Mit ein paar Modifikationen könnten beide wahrscheinlich in der Gentherapie eigesetzt werden.«
    »Oh«, sagte Danielle. Auf dem Bildschirm nickte Wang.
    »Will jemand den alten Herrn aufklären?«, fragte Moore.
    Danielle unternahm den Versuch. »Über Gentherapie wird seit Jahren geredet. Die ersten Schritte vom Labor zur medizinischen Anwendung finden gerade statt, soviel ich weiß. Im Wesentlichen geht es darum, dass Patienten mit Genstörungen, Mutationen oder bestimmten Krebsarten mit normalen Medikamenten nicht behandelt werden können, weil das Problem nicht eine Krankheit ist, sondern eine fehlerhafte Codierung. Egal, mit welcher Arznei man die Symptome behandelt, die fehlerhafte Zelle teilt sich jedes Mal, und die DNA reproduziert sich, sie kopiert den Fehler in die neue Zelle.«
    »Wie wenn man von einem Mitschüler abschreibt, der die richtige Antwort nicht kennt«, ergänzte Yang.
    Moore sah zum Bildschirm und zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Nicht dass ich das je getan hätte«, sagte Yang.
    »Die einzige Möglichkeit, den Kreislauf zu durchbrechen«, sagte Danielle, »besteht darin, die DNA zu flicken, damit die frisch reproduzierte Zelle den korrekten Code trägt und nicht das defekte Gen. Das erreicht man am besten, indem man ein Virus mit dem Korrektur-Patch des richtigen Codes kreiert und dieses im Körper

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