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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schien sie sich eine eigene Existenz aufgebaut zu haben. Andererseits führte Paradox, das Unternehmen, für das sie arbeitete, Ranga als einen seiner Gründer. War es schlicht naheliegend, dass sie in dieser Firma landete, weil die Familie Milan dort ein paar Leute kannte?
    Hawker hatte jetzt das gleiche Gefühl, das er beim Anblick Keegans gehabt hatte: Es gibt keine Zufälle. Ranga, Sonia, Paradox, diese Seuche – in seinem tiefsten Innern war er überzeugt, dass alles zusammenhing. Und dieser Gedanke beunruhigte ihn mehr als alles andere.
    Zehn Minuten später betraten sie die Lobby des Hotels, wo sich der Mann aus dem Emirat fröhlich von ihnen verabschiedete. In einem Privatraum am Fuß des Hotels wurden Callahan mehrere Angehörige des Pharmaunternehmens vorgestellt. Er unterzeichnete Vertraulichkeitserklärungen und wurde von Kopf bis Fuß nach Aufnahmegeräten und anderer elektronischer Ausrüstung gescannt. Ein Mitarbeiter packte sein Blackberry und sein i-Phone in eine Plastiktüte.
    Dann wurden er und Hawker, den man derselben Behandlung unterzog, zu einem Aufzug geführt. Er fuhr schnell und geräuschlos nach oben, bis sich die Türen zum Ballsaal im obersten Stockwerk öffneten.
    Bernsteinfarbener Marmor erstreckte sich vor ihnen. Blaues Licht fiel durch die getönten raumhohen Fenster, die auf den Persischen Golf hinausblickten. Auf der Tanzfläche plauderten Millionäre miteinander und naschten von Beluga-Kaviar.
    Callahan und Hawker verließen den Aufzug. Eine rasche Überprüfung verriet Hawker, dass hier keine Gefahr drohte.
    »Sie sind hier drin gut aufgehoben«, sagte er zu Callahan. »Ich patrouilliere mal durch das Stockwerk, um zu schauen, ob das Sicherheitspersonal des Hotels etwas übersehen hat.«
    Callahan lachte. »Genau deshalb mag ich Sie«, sagte er.
    »Weil ich meine Arbeit mache?«
    »Nein, weil Sie sie so ernst nehmen. Hier passiert uns nicht das Geringste. Mann, eigentlich habe ich Sie nur aus optischen Gründen mitgenommen.«
    Nicht dass es ihn wirklich interessierte, aber er fragte trotzdem: »Wie meinen Sie das, aus ›optischen Gründen‹?«
    »Bei solchen Veranstaltungen zählst du nichts, wenn du nicht deinen eigenen Leibwächter dabeihast«, sagte Callahan. »Es ist wie die Platin-Karte – nur dass die jetzt schon jeder hat –, nein, es ist mehr wie der eigene Jet. Man will nicht der arme Schlucker sein, der sich sein Flugzeug mietet.«
    Hawker lächelte sogar. Er fragte sich, wie ein solcher Idiot so viel Geld machen konnte. Entweder Callahan spielte das alles nur, oder es gab wirklich keine Gerechtigkeit auf der Welt.
    »Schauen Sie, ob Sie irgendwo an ein paar Drinks kommen«, sagte Callahan. »Und wenn Sie ein Mädchen auftreiben, dann nur zu. Ich zahle Ihnen einen Bonus.«
    Hawker nickte und entfernte sich. Er kam sich irgendwie vor, als wäre er gerade begnadigt worden.
    Er schaute hinter ein paar Türen, überprüfte die Flure und trieb sich dann eine Weile an einer Glaswand auf der Ostseite des Gebäudes herum. Unten konnte er die Küste Dubais sehen, in der Ferne die Lichter der Stadt und über sich den Sockel des runden Hubschrauberlandeplatzes, der aus dem Dach ragte.
    Ein Kellner kam vorbei, und Hawker nahm sich ein Glas Champagner.
    Ein zweiter Kellner folgte und hielt ihm ein Tablett hin.
    Hawker betrachtete es: dünne Cracker, Kaviar und Foie gras, wenn er sich nicht irrte.
    »Einen Cheeseburger haben Sie nicht zufällig irgendwo, nehme ich an?«, sagte er.
    Der Mann starrte ihn an.
    »Schon gut«, sagte Hawker und winkte ihn weiter.
    Der Kellner entfernte sich, und Hawker ließ seinen Blich durch den Raum schweifen, der sich langsam mit internationalen Investoren und Medizinprofessoren füllte. Was immer Paradox verkaufte, bei den potenziellen Käufern schien es sich um eine ziemlich erlesene Gruppe zu handeln.
    Reichtum aus zwanzig Ländern spazierte hier umher. Amerikaner wie Callahan, Männer aus dem Nahen Osten in traditioneller Kleidung, Chinesen, Japaner und Russen. Vom Bedienungspersonal abgesehen war Hawker zweifellos der ärmste Mensch im Raum. Er fühlte sich merkwürdig fehl am Platz deswegen.
    Und dann entdeckte er Sonia. Sie stand in einem eng anliegenden weißen Cocktailkleid in der Nähe eines Podiums und beugte sich zu einem dünnen, grauhaarigen Mann hinab, mit dem sie im Flüsterton zu sprechen schien. Ein Wort hier, ein Nicken dorthin, ein Lächeln und ein Handschlag für Leute, die vorbeikamen.
    Sie war jetzt ganz erwachsen, keine

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