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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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aufmerksam. Kein Wunder, dass Sie zum Personenschutz gegangen sind.«
    Der Mann lachte über seinen eigenen Witz, und Hawker rang mit sich, ob er mitlachen oder ihm eine runterhauen sollte. »Ja, Sir«, sagte er etwas gequält.
    Hätten sie Danielle zu der Investorenveranstaltung geschickt, wäre sie als Repräsentantin des NRI hingegangen oder sogar als Vertreterin eines Unternehmens auf der Liste der zivilen Partner des NRI . Hawkers Kenntnisse über Genetik wären in einer solchen Umgebung jedoch nach zehn Minuten entlarvt worden, und das machte das Vorhaben schwieriger.
    Überlegungen, seinen Jaguar aus Kroatien einfliegen zu lassen, im Armani-Anzug vor dem Burj vorzufahren und sich als Investor auszugeben, wurden gleichermaßen verworfen, denn dazu hätte es einer Einladung zu diesem mehr oder weniger geschlossenen Kreis bedurft.
    Abgesehen davon wusste Hawker über Risikokapital und internationale Wirtschaft nicht sehr viel mehr als über Genetik. Und selbst wenn er die Rolle hätte spielen können, würde ihn Sonia ziemlich schnell erkannt haben. Sie mochte sich von einer Zwanzigjährigen zu einer jungen Frau entwickelt haben, aber er selbst hatte sich nicht sehr verändert. Ein paar graue Stoppeln auf dem Kinn, wenn er sich nicht rasiert hatte, ein paar mehr Linien im Gesicht und um die Augen, das war alles. Nicht genug, um jemanden zu täuschen, der fast ein Jahr lang nach ihm geschmachtet hatte.
    Wenn er sich also nicht als jemand anders ausgeben konnte, blieb ihm nur eine Wahl: sich als er selbst ausgeben.
    Moore hatte ein paar Beziehungen spielen lassen, und einer der Risikokapitalgeber stand plötzlich ohne sein Security Team da. Nachdem ein »diplomatisches Problem« seine eigenen Leute aufhielt, ergab sich für Mr. James B. Callahan aus Fresno, Kalifornien, die Notwendigkeit, jemanden anzuheuern. Und die US -Botschaft empfahl zur eigenen Überraschung jemanden, von dem sie noch nie gehört hatte.
    Aber Befehl war Befehl, und Hawker hatte sich für achtundvierzig Stunden als Leibwächter verpflichtet. Er fragte sich, ob er es überstehen würde, Callahan achtundvierzig Stunden lang zuzuhören.
    Callahan wandte sich an ihren Gastgeber, einen Mann aus dem Emirat, der eine Kandura trug , das traditionelle weiße Gewand der Region.
    »Was legt man hier für Immobilien hin?«, fragte Callahan. »Im Silicon Valley kostet nämlich jede scheißhausgroße Fläche inzwischen Millionen.«
    Der Mann aus dem Emirat lächelte höflich und sah Hawker beinahe hilfesuchend an. Hawker zuckte nur mit den Achseln und verdrehte die Augen. Unglücklicherweise würde seine Tarnung auffliegen, wenn er Callahan erschoss und aus dem Zug warf.
    »Wenn Sie möchten, kann ich Sie mit einem Makler bekannt machen«, sagte der Mann.
    »O ja, das möchte ich, absolut«, sagte Callahan. »Ich habe von eurer Insel hier gehört, die eine, die wie eine Palme aussieht. Vielleicht will ich mir dort ja was kaufen.«
    Der Mann aus dem Emirat nickte, und Callahan wandte sich an Hawker. »Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache«, sagte er.
    Komisch, dachte Hawker, denn er hatte genau das gegenteilige Gefühl. Als würde er auf ein lange Zeit vermiedenes Unheil zusteuern. Er hatte immer gewusst, dass Ranga und Sonia während ihrer Zeit in Afrika ein großes Geheimnis für sich behielten. Was immer es war, es trieb sie weiter, band sie zusammen und zwang sie gleichzeitig jedoch auseinander. Schon damals hatte Sonia fast ebenso viel Zeit im Labor verbracht wie ihr Vater und war von ihm ausgebildet worden.
    Erst als ihn die Generäle stärker bedrängten, hatte Ranga angefangen, allein im Labor zu arbeiten. Wollte er Sonia beschützen oder vor ihr verbergen, was er trieb?
    Hawker wusste es nicht, und damals hatte er nicht danach gefragt. Fragen und Erklärungen gehörten nicht zu ihrer Abmachung. Aber nachdem er das Video gesehen und Rangas Rede gehört hatte, fragte sich Hawker, ob er einen Irren beschützt hatte.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, Ranga und Sonia damals sterben oder die Jahre seither als Gefangene verbringen zu lassen. Vielleicht würde die Welt dann jetzt nicht in die Mündung einer tödlich geladenen Waffe blicken.
    Während seine Gedanken kreisten, empfand er leichte Schuldgefühle, weil er Sonia in einen Topf mit ihrem Vater warf. Die Wahrheit war, er kannte ihre Rolle bei dem Ganzen nicht, weder damals noch heute. War sie Rangas Zirkus entflohen, sobald sie die Möglichkeit dazu gehabt hatte, wie Keegan meinte? Ohne Frage

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