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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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vorstellen, was die Zukunft ein bisschen rosiger aussehen lässt?«
    »Nur das Naheliegende.«
    »Und das wäre?«
    »Sie haben nichts, was sie auf das Trägervirus setzen können. Sie haben noch keine Nutzlast.«
    »Sie haben ein leeres Virus von Ranga bekommen«, folgte Moore ihrem Gedankengang.
    Danielle nickte. »Warum wären sie sonst hinter ihm her gewesen? Warum hätten sie sonst in sein Labor einbrechen müssen?«
    Moores Gesicht hellte sich auf. Es war alles Spekulation, aber es klang einleuchtend. »Ranga steigt bei ihnen aus, ohne ihnen die entscheidende Nutzlast zu geben, sie jagen und erwischen ihn, aber anstatt ihn auf der Stelle zu töten, foltern sie ihn erst.«
    »Und er verrät ihnen die Adresse in der Rue des Jardins«, sagte Danielle.
    »Und zwar deshalb, weil er das Haus mit Sprengfallen gesichert hat«, schloss Moore. »Eins zu null für Hawkers Freund, wenn das alles stimmt. Was unternehmen sie also als Nächstes?«
    Danielle versuchte sich an die Stelle der Gruppe zu versetzen. Es war nicht schwierig. »Sie müssen jemanden finden, der die Arbeit zu Ende führt.«
    »Rangas Tochter.«
    Es musste nicht zwangsläufig sie sein, es konnte auch noch andere geben. Ranga und Sonia hatten offenbar seit Jahren nicht mehr zusammengearbeitet, aber das hatte das NRI nicht davon abgehalten, Hawker nach Dubai zu schicken. Wo Danielle ihrem Gefühl nach selbst sein sollte.
    »Wieso jage ich dann hier verdammt noch mal hinter gestohlener Kunst her?«
    »Was immer hier verkauft werden soll, es war Ranga und Bashir wichtig«, rief ihr Moore in Erinnerung.
    »Aber inwiefern? Wie kann das hier etwas mit dem anderen dort zu tun haben?«
    »Das sollst du ja gerade herausfinden«, sagte Moore. »Du bist zu einer privaten Auktion heute Abend eingeladen, dank der Liebenswürdigkeit eines alten Freunds von mir, Mr. Faisal Najir. Er erwartet dich dem Anlass angemessen gekleidet.«
    Danielle sah ihn misstrauisch an. »Wo?«
    »In der Stadtmitte.«
    Danielle hatte Beiruts Stadtzentrum als ausgebombte Wüste in Erinnerung. »Das ist Niemandsland.«
    »An der Oberfläche ja«, sagte Moore. »Aber keine Angst, ihr seid unter der Erde.«

20
    Hawker sah, wie sich zwei riesige Plasmabildschirme an beiden Enden des Ballsaals langsam aus der Decke senkten. Alle Augen wandten sich einem davon zu, sodass sich die Menge in der Mitte teilte wie das Rote Meer. Hawker konnte einen Schirm von seinem Standplatz aus sehen, deshalb blieb er mit dem Rücken zur Wand einfach stehen, wo er war.
    »Willkommen in der Stadt der Zukunft«, erklang eine mit Musik unterlegte Stimme. » Hier werden Sie die Zukunft sehen, eine Zukunft ohne Krankheit, eine Zukunft ohne Gebrechen, eine Zukunft ohne Sterben.«
    Er beugte sich vor, um einen besseren Blick auf den Schirm zu haben. Er zeigte einen Mann, der mit einer wunderschönen jungen Frau am Arm von einer Yacht stieg. Der Mann hatte silbernes Haar und schien Mitte sechzig zu sein, die Frau nicht älter als fünfundzwanzig. Doch als sie auf die Kamera zuschritten, änderte sich das Bild. Das Grau im Haar des Mannes verschwand, die Furchen in seinem Gesicht glätteten sich, die Schultern strafften sich, die Brust wurde kräftiger, der Bauch schrumpfte zu einem Nichts.
    »Mit Paradox werden Sie sich als Hundertjährige erleben und vitaler sein, als Sie es heute mit vierzig, fünfzig oder sechzig sind«, versprach die Stimme.
    Als der Yachtbesitzer die Kamera passierte, sah er aus wie fünfunddreißig, ein Muster an Gesundheit und Männlichkeit, und die Frau an seiner Seite wirkte nicht mehr fehl am Platz.
    »Altern ist nichts weiter als das Sterben von Zellen. Aber wenn man diesen Prozess auf der Zellebene umkehrt, werden sich auch die Wirkungen umkehren, die Sie spüren. «
    Auf dem Bildschirm zeigte eine Computeranimation sich teilende Zellen; sie zoomte auf den DNA -Strang, man sah, wie sich die Doppelhelix aufspaltete und neu verband. Winzige Verbindungen am Ende der Kette fielen ab und schwebten aus dem Bild. Das waren die Telomere, wie Danielle ihm erklärt hatte. Wie die Enden von Schnürsenkeln. Wenn die Telomere nicht mehr da waren, begann der Rest auszufransen.
    »Es handelt sich hier nicht um einen Ausbesserungsprozess, um die Altersschäden zu verdecken. Und es ist auch nicht der Versuch, Sie jünger aussehen oder sich auch nur jünger fühlen zu lassen – es ist eine Revolution. Wenn Sie zu uns kommen, werden Sie wirklich neu: jünger, kräftiger, viriler. Jugend wird nicht länger an die

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