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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Frage. Die noch unbeholfene Schönheit einer Zwanzigjährigen hatte sich zu einer prachtvollen Dreißigjährigen mit Kurven und Selbstvertrauen entwickelt. Soweit er sehen konnte, war sie in ihrem Element als glanzvoller Mittelpunkt des Interesses, um den alles kreiste.
    Sie sagte noch ein paar Worte zu dem Mann neben ihr, einem Teilhaber oder leitenden Angestellter, wie es aussah, schüttelte weitere Hände und atmete dann kurz durch, als der Andrang für einen Moment nachließ.
    Ihr Blick wanderte ziellos zum anderen Ende des Ballsaals, als wollte sie sich auf diese Weise rasch entspannen, und dabei fiel er genau auf Hawker.
    Er sah sie stutzen. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, er ließ für einen Moment Verwirrung und Unentschlossenheit erkennen. Vermutlich war sie sich nicht sicher, was sie sah, oder wollte es nicht glauben. Und dann holte sie Luft und sperrte überrascht den Mund auf, und Hawker wusste, sie hatte ihn erkannt.
    Der Grauhaarige tippte ihr an die Schulter. Sie drehte sich abrupt zu ihm um, aber eine Sekunde später hatte sie sich wieder in der Gewalt. Und Hawker begriff, dass Sonia nicht einfach nur ein Teil der Show war – sie war die Hauptattraktion.
    Augenblicke später wurde das Licht im Raum gedimmt. Sonia und der grauhaarige Mann verließen das Podium, und Hawker verlor sie in der Menge aus den Augen. An jedem Ende des Saals begannen sich riesige Plasmabildschirme aus der Decke zu senken, während sanft dahinplätschernde Musik ertönte.
    Die Show fing an. Was immer Sonia die letzten zehn Jahre getrieben hatte, was immer Paradox verkaufte, Hawker und der Rest des Publikums würden es in Kürze erfahren.

19
    Nach ihrer Ankunft in Beirut hatte man Danielle und Moore umgehend in der amerikanischen Botschaft verschwinden lassen. Während sie in einem abhörsicheren Raum warteten, ergriff Danielle die Gelegenheit, sich mit Moore über Hawker zu unterhalten.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Hawker die geeignetste Person für diesen Auftrag ist«, sagte sie.
    Moore verzog keine Miene. »Ich habe mich schon gefragt, wann du davon anfängst. Was denkst du?«
    »Er hat ein zu persönliches Interesse an dem Fall«, sagte sie. »Er will, dass der Verdacht gegen seinen Freund ausgeräumt wird, er will an ihn glauben.«
    Während Moore über ihre Worte nachdachte, wurde Danielle ganz übel. Sie kam sich irgendwie vor, als würde sie Hawker das Messer in den Rücken stoßen. Doch sie war überzeugt von dem, was sie sagte, und, wichtiger noch, sie war überzeugt, dass sie in Hawkers Interesse sprach, ob er es nun wusste oder nicht.
    Moore wirkte weniger besorgt. »Wer würde nicht wollen, dass sich die Unschuld eines Freunds herausstellt? Auf mich wirkt er trotzdem objektiv.«
    »Ich kenne niemandem, dem mehr daran gelegen ist, ›das Richtige‹ zu tun«, sagte sie. »Aber wenn das, was aus seiner Sicht richtig ist, mit dem in Konflikt gerät, was für den Rest der Welt richtig ist … wir wissen, wie das bei Hawker endet. Er glaubt an seine Sippe. Sie ist es, was für ihn zählt. Das ist der Grund, warum wir ihn lieben, und der Grund, warum er uns so furchtbar frustriert. Selbst in Mexiko bestand die Gefahr, dass er die ganze Welt in Flammen aufgehen lässt, als er sich zwischen denen, die er liebte, und allem anderen entscheiden musste.«
    »Und hat er sie in Flammen aufgehen lassen?«
    »Nein«, sagte sie und dachte daran, wie sich Hawker letztlich entschieden hatte. »Aber es ist trotzdem ein blinder Fleck bei ihm.«
    Moore hörte auf, in seinen Notizblock zu kritzeln, und sah sie an. »Wir alle haben unsere blinden Flecke«, sagte er. »Manchmal machen sie uns zu dem, was wir sind.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Hawker ist aus einem bestimmten Grund zu uns gestoßen.«
    »Weil er wieder eine saubere Weste haben will«, sagte sie.
    »Das ist nicht der Grund«, beteuerte Moore.
    Danielle lehnte sich zurück und fixierte Moore mit einem fragenden Blick. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie den Handel, den sie mit Hawker geschlossen hatten, und das, was er dabei gewann, richtig verstand.
    »Wir sind jetzt seine Sippe«, erklärte Moore. »Du besonders. Er ist bei uns, damit er nicht allein ist.«
    »Und was ist mit der Tatsache, dass er jetzt Kontakt mit einer Frau aus seiner Vergangenheit aufnimmt, für die er offensichtlich etwas empfunden hat?«, fragte sie.
    »Sag du es mir«, erwiderte Moore. »Würde sie ihn davon abhalten können, das Richtige zu tun?«
    Sie zögerte. Wie sollte sie das

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