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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schreckte McCarter auf. »Du schlägst schön weiter nach dem Ball«, sagte er. »Grandpa muss ans Telefon.«
    Der Junge lächelte so sonnig, wie es nur ein Fünfjähriger kann, und drosch dann die Blüte von einer der preisgekrönten Rosen.
    McCarter ging kopfschüttelnd ins Haus, schloss die Gittertür hinter sich und griff zum Telefon.
    »Ja?«
    »Professor«, sagte eine weibliche Stimme.
    McCarter wusste sofort, mit wem er es zu tun hatte – dafür kannten sie sich gut genug –, aber seine Gefühle waren gemischt. Einerseits bedeutete ihm die Person am anderen Ende der Leitung sehr viel. Andererseits wünschte er plötzlich, es wäre jemand, der ihm etwas verkaufen wollte.
    »Bitte sagen Sie mir, dass Sie Ihren Abschied genommen haben«, erwiderte er, »und eine Referenz brauchen, oder ein Dach über dem Kopf für ein paar Tage.«
    »Leider nein. Ich brauche Hilfe. Ihr Wissen, genauer gesagt. Haben Sie eine Minute Zeit?«
    McCarter schnürte es die Kehle zu. Er hatte fast zwei Jahre lang für das NRI gearbeitet, erst als Berater und dann als eine Art Agent – er wusste noch immer nicht genau, was sein Titel gewesen war. Diese zwei Jahre hatten sich als die aufregendsten und bedeutsamsten seines Lebens herausgestellt und sein Denken verändert wie nichts zuvor. Sie waren außerdem unglaublich schmerzhaft und gefahrvoll gewesen. Nachdem er mit knapper Not überlebt hatte, war er verdammt froh gewesen, als alles vorbei war.
    Danielle und Hawker hatten damals zu seinem Leben gehört, aber vor einem halben Jahr hatte er ihnen Lebewohl gesagt und seitdem nichts mehr von ihnen gehört.
    »Ich humple endlich nicht mehr«, sagte er und dachte an die Schusswunde, die ihn beinahe das Bein gekostet hätte.
    »Keine Sorge«, sagte Danielle. »Ich will Sie nicht auffordern, wieder zum Team zu stoßen. Ich brauche nur Ihr Urteil hinsichtlich eines bestimmten Objekts.«
    McCarter war halbwegs erleichtert. »Arbeiten Sie mit Hawker zusammen?«
    »Er ist im Augenblick woanders. Und vermutlich hat er alle Hände voll zu tun, wenn auch bestimmt auf viel interessantere Weise als ich.«
    McCarter hatte keine Ahnung, wovon sie redete, aber er zog es vor, nicht zu fragen.
    »In was sind Sie denn jetzt wieder hineingeraten?«, fragte er.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich habe Fotos von einer alten Schriftrolle, auf die jemand einen Blick werfen müsste. Aber keine normale Schriftrolle. Sie besteht aus gehämmerter Kupferfolie.«
    »Wie die Kupferschriftrollen vom Toten Meer«, sagte er.
    »Ja, aber diese hier ist angeblich viel älter.«
    »Woher ist sie?«
    »Aus dem Irak, irgendwo. Oder vielleicht dem Iran. Die Schrift darauf soll teilweise angeblich sumerisch sein. Aber was mich angeht, könnte sie genauso gut klingonisch sein.«
    McCarter lachte. »Ich kann an dem sumerischen Teil für Sie arbeiten. Und für das Klingonisch kenne ich ein paar Star-Trek-Fans.«
    »Gut«, sagte sie. »Ich schicke Ihnen eine verschlüsselte E-Mail.«
    »Wie lautet das Passwort?«
    »Das Datum, an dem unser letztes Abenteuer zu Ende gegangen ist. Wissen Sie es noch?«
    Es war der Höhepunkt jahrelangen Forschens gewesen, ein Moment, der seine Sicht darauf, wozu die Menschheit in Wahrheit fähig ist, verändert hatte.
    »Wie könnte ich es vergessen.«
    »Gut«, sagte sie. »Die Datei ist unterwegs. Moore weiß, wie man mich erreicht, wenn Sie etwas haben.«
    McCarter wusste, wie man Arnold Moore erreichte. Er hätte es zwar vorgezogen, nur mit Danielle zu korrespondieren, aber vermutlich war sie ständig unterwegs.
    Er sah sich in der hübschen Vorstadtumgebung um, die er jetzt sein Zuhause nannte. Er trug Flip-Flops, ein ausgewaschenes Hawaiihemd und alte, bequeme Jeans. Er fühlte sich sicher und wohl im Haus seines Sohns.
    Und doch weckte Danielles Anruf Sorgen in ihm. Sorgen um sie und Hawker. Sorgen um seine Kinder und vor allem um seinen Enkel.
    »Sollte ich Angst haben?«, fragte er.
    »Sie sind nicht in Gefahr, wenn Sie das für mich erledigen«, beteuerte sie.
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    Danielle zögerte. Kein gutes Zeichen.
    »Es ist vielleicht nichts«, sagte sie.
    »Aber …«
    »Wir versuchen etwas zu verhindern«, sagte sie. »Etwas, von dem niemand wollen kann, dass es passiert.«
    Natürlich. Was sollten sie sonst tun?
    »Die Schriftrolle hat möglicherweise nichts damit zu tun«, fügte sie an. »Oder eben doch. Es ist nur eine Spur, der wir nachgehen müssen, aber je schneller desto besser.«
    McCarter überlegte

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