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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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„Ja?"
    „Du hast Peter Maggio doch einmal gern gehabt. Erinnerst du dich?"
    Hatten sie Payne gefasst? War er tot? Es gelang Eden nur mit Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. „Ich erinnere mich."
    „Wir dachten, er wäre tot, aber das stimmte nicht. Peter Maggio hat deinen Bruder ermordet."
    Payne hatte sie vorgewarnt, und sie neigte mehr dazu, ihm anstatt ihrem Großvater zu glauben. „Das kann ich mir nicht vorstellen", tat sie bestürzt. „Warum sollte er Eddy erschießen?"
    „Das weiß ich noch nicht."
    Lügner! dachte sie bitter. Bestimmt wusste er, dass Peter Maggio alias Payne Magnuson ein FBI-Agent war.
    „Aber ich finde es heraus", fuhr er fort, „und ich werde mich rächen. Diese Untat wird er mit dem Leben bezahlen."
    Eden konnte sich nicht beherrschen. „Noch vor zwei Minuten hast du anders geredet. Nun sprichst du von einem weiteren Mord. Was willst du sein, Gus? Der redliche Weinhändler oder der Mafiaboss?"
    „Ich muss mich um meine Familie kümmern."
    Da wusste Eden, dass sich nichts geändert hatte. Nichts würde sich je ändern.
    Als sie und Gus langsam den Seitengang der Kirche entlanggingen, suchte sie nach einem Fluchtweg. Unter den bleigefassten Fenstern saßen dunkel gekleidete Männer stoisch auf den Eichenbänken. Ein Fluchtversuch war sinnlos. Eden schickte ein Stoßgebet zum Himmel, flehte um Beistand, damit sie ihren Sohn beschützen konnte.
    Ihr Großvater eskortierte sie eine Treppe hinunter zu einem Raum am Eingang, in dem sich die Bräute fertig machten, bevor sie den Gang zum Altar antraten. Dort wartete auch normalerweise die engste Familie auf den Beginn der Trauerfeier. Einige Leute standen herum, unterhielten sich leise. Jetzt schauten sie auf. Aller Augen richteten sich auf Eden und ihren Großvater.
    Gus sprach, ohne die Stimme zu erheben. „In jedem dunklen Schmerz gibt es einen Lichtblick. Meine Enkelin Candace ist zur Familie zurückgekehrt."
    Er bedeutete ihr mit einem Kopfnicken, ein paar Worte zu sagen. Zu diesen Fremden, die ihr allzu vertraut waren. Entfernte Cousinen, Tanten und Onkel jeden Alters. Sie konnte sie nicht hassen, aber sie würde niemals bereit sein, freiwillig ihren Platz unter den Verones einzunehmen.
    Was sollte sie sagen? Nur die Wahrheit. „ Ich habe meinen Bruder Eddy geliebt, und ich bedaure, dass wir so viele Jahre getrennt voneinander waren. Er hätte nicht so jung sterben dürfen. An diesem Tag teile ich meinen Schmerz mit euch allen."
    Eine gebeugte Frau mit hochgestecktem silbergrauen Haar unter einem schwarzen Spitzenschleier ergriff Edens Hand und küsste sie auf beide Wangen.
    „Willkommen", sagte sie.
    Andere setzten das bizarre Ritual fort, mit dem die in den Schoß der Familie zurückgekehrte Enkelin begrüßt wurde.
    Eine Viertelstunde bevor die Trauerfeier beginnen sollte, unterhielt sie sich mit ihrem Cousin Robert Ciari. Auch er hatte diese Schule besucht, allerdings eine Klasse über ihr. Als Footballspieler war er früher sehnig und muskulös gewesen. Heute schien sein Körper fast nur noch aus Fett zu bestehen. Sein Haar lichtete sich bereits, und er sah wesentlich älter aus als zweiunddreißig.
    „Wie ist es dir ergangen?" fragte sie.
    „Es geht so. Hab das College besucht. Verletzte mir das Knie so schwer, dass ich nicht mehr Football spielen konnte. Jetzt bin ich verheiratet."
    „Kinder?"
    „Drei Töchter." Er zuckte mit den Schultern. „ Ich kann wohl froh sein, dass sie nach ihrer Mutter schlagen. Sie sind wirklich helle. Meine Älteste will Anwältin werden."
    Eine hoch gewachsene Frau mit rabenschwarzem Haar, in einem eng anliegenden schwarzen Kleid trat zu ihnen. Sie besaß eine atemberaubende Figur, für die manche Frauen alles geben würden. Angela Benedict, eine Cousine von Eden, war bestimmt zehn Jahre älter als sie.
    „Hallo, kleine Candace", sagte sie mit rauchiger Stimme. „Ich habe für dich und Eddy den Babysitter gespielt. Erinnerst du dich noch?"
    „Wie könnte ich das vergessen?" Angela war der coolste Teenager in der ganzen Nachbarschaft gewesen. Der Star bei den Theateraufführungen der High School. „Du warst mein Idol, Angela. Ich wollte so sein wie du, wenn ich erwachsen war."
    „Die Dinge ändern sich." Ein Anflug von Bitterkeit glitt über ihre schönen Züge. Angelas Mann hatte sechs Jahre im Gefängnis gesessen nach der Schießerei, in der Peter Maggio angeblich getötet worden war.
    „Wo bist du gewesen?" erkundigte sich Angela.
    „Im Westen." Eden blieb absichtlich vage.

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