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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Besuch, bevor er am selben Nachmittag nach Belgien zurückfuhr, aber zu seinem größten Leidwesen traf er Spike nicht in der Stadt.
    Mr. Syme sah den Besucher und war in seiner Unterhaltung mit ihm ein ganz anderer Mensch, als er es sonst im Verkehr mit dem großen Publikum zu sein pflegte.
    »Holland ist noch in Garre, aber ich werde ihn morgen zurückrufen. Das öffentliche Interesse an der Geschichte des Grünen Bogenschützen ist vollständig verschwunden. Dieser Geist ist nicht wieder erschienen und vermutlich inzwischen eines seligen Todes gestorben. Ich hoffe wenigstens, daß es so ist, wenn ich Holland nach London zurückrufe.«

37
    J ulius Savini hatte das Gefühl, daß sein Aufenthalt in Garre Castle sehr bald zu Ende sein würde. Der alte Bellamy war gerade nicht außergewöhnlich beleidigend gegen ihn, er tadelte ihn auch nicht wegen irgendwelcher Nachlässigkeit oder Fehler. Ebenso ereignete sich nichts, was Abel Bellamys Absicht verraten hätte, ihm zu kündigen. Aber Julius hatte diesen merkwürdigen sechsten Sinn, der ihm sagte, daß er bald eine Einnahmequelle verlieren würde.
    Seitdem der neue Hausmeister wieder fort war, hatte er viele von dessen Pflichten übernehmen müssen. Er mußte morgens die Tür öffnen, die zu dem Vorratsraum führte, damit die Dienstboten nach oben kommen konnten. Abel Bellamys Haushalt war so eingerichtet, daß er selbst so wenig wie möglich gestört wurde. Die Bibliothek, sein Schlafzimmer und die Gänge wurden gereinigt, während er seinen Morgenspaziergang durch den Park machte – diese Gewohnheit befolgte er seit Jahren, ob es regnete, oder ob die Sonne schien.
    Trotz seiner offensichtlichen Unentbehrlichkeit wußte Julius, daß der alte Mann an einen Wechsel dachte. Vielleicht erregte die ungewöhnliche Milde, die Bellamy jetzt zuweilen zeigte, Julius Savinis Verdacht. Er begann sich umzuschauen und zu überlegen, wie er seinen Abgang so gewinnbringend wie nur möglich für sich gestalten könnte.
    Bellamy bewahrte nur wenig Geld im Hause selbst auf. Er hatte ein verhältnismäßig kleines Depot bei einer Filiale seiner Londoner Bank in Garre. Wenn er aber größere Summen brauchte, so mußte Savini stets mit dem Auto nach London fahren, um das Geld zu holen. »Groß« ist ein relativer Begriff, und die Summen, die Julius bisher von der Bank abgehoben hatte, waren nicht so hoch, daß für Bellamy ein Risiko damit verbunden gewesen wäre. Er gab sich keinen falschen Vorstellungen über seine Rechtschaffenheit und seinen Charakter hin.
    Wenn Savini etwas hätte stehlen wollen, so hätte er nicht nur von London, sondern gleich aus dem Lande fliehen müssen. Er bevorzugte Brasilien, denn ganz abgesehen von der etwas düsteren, unheimlichen und wilden Natur dieses großen Landes wurde dort Portugiesisch gesprochen, und das war seine Muttersprache. Er hatte sich die Sache sehr genau überlegt und die genaue Höhe der Summe festgestellt, die notwendig war, um ihm für den Rest seines Lebens ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Aber ein solcher Betrag überstieg natürlich die Höhe der Schecks, die sein argwöhnischer Herr ihm zum Einkassieren anvertraute.
    Julius verwahrte das Scheckbuch und füllte die Schecks aus. Als er sich nun schließlich dafür entschieden hatte, seinen großen Beutezug zu machen, führte er einen Plan aus, der den Vorzug größter Einfachheit hatte. Eines Morgens brachte er ein ganzes Bündel Schecks in die Bibliothek, damit sie Bellamy unterzeichnen sollte. Es waren fast durchweg kleinere Summen, um die Rechnungen der Händler im Dorf zu bezahlen. Der letzte Scheck über einen verschwindend kleinen Betrag war für den Zeitungsagenten in Garre bestimmt.
    »Warum bezahlen Sie denn solche Summen nicht in bar?« brummte Bellamy, als er seinen Namen unter den Scheck setzte.
    Er ahnte nicht, daß Julius tatsächlich am Nachmittag den kleinen Betrag in bar bezahlte und den Scheck sorgfältig in seine Brieftasche legte. Das Datum, die Summe und der Name des Empfängers waren mit einer Tinte geschrieben, die nach drei Stunden wieder verschwand. Als Julius nach dieser Zeit das Papier betrachtete, sah es mit Ausnahme von Bellamys Unterschrift unbeschrieben aus.
    Am gleichen Nachmittag fuhr Julius zur Stadt und besuchte seine Frau.
    »Besorge dir einen Überseepaß« sagte er, »und nimm dir ein Schiffsbillet. Vermutlich müssen wir auf verschiedenen Dampfern fahren. Ich werde ein Flugzeug nach Paris nehmen und einen deutschen Dampfer von Vigo aus

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