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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Stäbe?« fragte Julius halb ungläubig.
    »Ich kann Ihnen jetzt nicht erklären, warum ich es getan habe. Helfen Sie mir lieber suchen. Es war in dem Gartenbeet dicht an der Mauer. Das ist doch die Rückseite von Bellamys Bibliothek, nicht wahr?« Er zeigte auf die graue Wand aus rohbehauenen Steinen.
    Julius nickte.
    »Sie müssen doch jetzt alle Räume im Schloß genau kennen« sagte Savini. »Wenn der alte Bellamy nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, daß ich wußte, wer Sie waren, dann hätte es den größten Spektakel gegeben!«
    »Haben Sie jetzt einen neuen Hausmeister?«
    »Das bin ich selbst« murrte Julius böse. »Der alte Teufel behandelt mich wie einen gewöhnlichen Dienstboten!«
    Das Suchen nach dem Stab dauerte nicht lange. Jim hatte sich kaum fünf Minuten umgesehen, als er das Eisen in dem Boden entdeckte und aus der Erde zog.
    »Was ist denn das?« fragte Julius.
    »Es ist ein Thermometer und die Temperatur, die es anzeigt, sind sechs Grad, das kann ich Ihnen schon im Voraus sagen, ehe ich einen Blick darauf werfe.«
    Er schleuderte es so, daß die Erde von der Glasoberfläche abfiel und prüfte den Stand, aber dann pfiff er.
    »Zwanzig Grad?« sagte er halb zu sich selbst. »Zwanzig Grad – das bedeutet etwas, Savini. Die Erde ist hier vierzehn Grad wärmer als die Erde in dem anderen Grundstück, hier hätten wir also den Grund, warum die Gasrechnung so hoch war.«
    »Aber was hat denn dies alles zu bedeuten?« fragte Julius, »Und was wollen Sie denn mit der Gasrechnung – Sie glauben doch nicht etwa, daß er den Boden hier heizt?«
    »Doch, das vermute ich.« Featherstone prüfte den Stand des Thermometers noch einmal, die augenblickliche Temperatur stand auf fünfzehn, aber während der Zeit, als es in den Boden geschlagen und wieder herausgeholt wurde, zeigte es zwanzig Grad.
    »Ich weiß nicht, was Sie damit wollen« bemerkte Julius gereizt. »Was soll ich denn dem Alten sagen, wenn er zurückkommt?«
    »Nichts« war die freundliche Antwort. »Sie werden ebenso diskret und liebenswürdig wie damals sein, als ich die Ehre hatte, unter demselben Dach mit Ihnen zu schlafen.«
    Julius wurde der Notwendigkeit zu lügen überhoben, denn in dem Augenblick, als sich Featherstone zum Gehen wandte, bog Bellamys Wagen in das Tor ein. Der große Mann sprang heraus, bevor der Wagen hielt.
    »Haben Sie wieder einen Befehl, die Burg zu durchsuchen?« fragte er. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Captain Featherstone. Was ich hier in England am meisten schätze, ist die Art und Weise, wie fremde Leute in fremde Grundstücke kommen, ohne daß man sie eingeladen hat. Was haben Sie denn da?« fragte er scharf.
    Ohne ein Wort zu verlieren, reichte ihm Jim die lange Eisenstange. Bellamy zog die Stirne kraus.
    »Kurz bevor ich Ihren Dienst verließ, Mr. Bellamy, habe ich mir die Freiheit genommen, rings um die Burg Eisenstäbe in den Boden zu schlagen, an denen selbstregistrierende Thermometer befestigt waren. Alle mit Ausnahme dieses einen zeigten eine Temperatur von sechs Grad, als ich sie herausnahm. Dieses fand ich damals nicht wieder, und als ich es heute herausnahm, zeigte es zwanzig.«
    In Bellamys Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Vielleicht haben Sie einen Vulkan entdeckt« meinte er ironisch, »oder eine heiße Quelle. Haben Sie die Absicht, mich ins Gefängnis zu stecken, weil der Boden hier heiß ist?«
    »Ich erlaube mir nur die Bemerkung, daß es merkwürdig ist.«
    Bellamy lachte heiser.
    »Ich möchte nicht gern einem so klugen Menschen wie Ihnen widersprechen, Featherstone« sagte er dann. »Aber wenn Sie in dem Pförtnerhaus nachsehen, werden Sie finden, daß ich mit echt amerikanischer Gründlichkeit eine Warmwasserleitung dorthin gelegt habe. Sicher haben Sie nun dies Heißwasserrohr erwischt, und wir haben es also schon wieder einmal mit einer Wasserröhre zu tun!«
    Er lachte, als ob er sich über einen guten Witz auf Kosten des Detektivs freute.
    »Aber trotzdem« fuhr er fort, »möchte ich doch gerne wissen, was Sie gefunden zu haben glauben.«
    »Ich hatte natürlich nicht erwartet, eine Warmwasserleitung zu finden« entgegnete Featherstone.
    Die Erklärung Bellamys war durchaus logisch und stichhaltig, und Jim fühlte, daß Abel Bellamy gewonnen hatte. Die Nachforschungen, die er sofort in dem Pförtnerhaus anstellte, bestätigten die Angaben des Alten.
    Spike Holland gegenüber gestand er seinen Misserfolg ein.
    »Ich kann nicht genau sagen, was ich eigentlich finden wollte. Aber

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