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Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Titel: Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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sie Luriella sahen, stand ihnen der Neid ins Gesicht geschrieben. Obwohl Zoe nicht klein war und auch eine gute Figur hatte, fühlte sie sich unter all den gestylten Mädchen völlig fehl am Platz.
    „Sag mal, glaubst du wirklich, dass du groß genug bist, um hier mitzumachen? Du bist doch höchstens 1,70“, flötete eine der Gören und musterte sie abfällig.
    „Ich habe gar nicht vor hier mitzumachen“, antwortete Zoe spitz. „Meine Freundin gewinnt die Mappe. Glaubst du wirklich, dass du gegen sie eine Chance hast?“
    Dieser Hühnerhaufen war einfach zu viel für Zoe. Das war nicht ihre Welt. Außerdem musste sie ständig daran denken, was aus Edorei geworden war.
    „Luriella, meine Liebe“, sagte sie und war von ihrem affektierten Ton angewidert. „Das kann hier noch eine ganze Weile dauern.“ Mindestens bis Mitternacht schätzte sie. „Ich muss nochmal los. Wenn du deine Fotos hast, nimm dir ein Taxi.“ Sie kritzelte ihre Adresse auf einen Zettel und lief so schnell wie möglich zu ihrem Auto zurück.

    Alle Ampeln schienen sich gegen sie verschworen zu haben, und alle Schleicher dieser Stadt fuhren vor ihr her.
    Ungeduldig wechselte sie die Spur, aber da floss der Verkehr noch langsamer. Also wieder zurück. Vorne bog einer rechts ab, der Strom an Fußgängern wollte kein Ende nehmen. Die Ampel schaltete um. Eine ganze Minute rot. Entnervt lehnte sich Zoe in ihrem Sitz zurück und trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad.
    Bestimmt hatte Derdoran das Verschwinden seiner Tochter inzwischen bemerkt. Aber war er auch schon dahinter gekommen, dass sie sich in dieser Welt befand?
    Es war noch nie so aufregend gewesen, nach Hause zu kommen.
    Um möglichst unbemerkt in die Wohnung zu gelangen, schob sie leise den Schlüssel ins Schloss. Das kaum merkliche Klicken verriet ihr, dass die Tür jetzt offen war. Sie stieß sie einen Spalt breit auf und zog den Schlüssel ebenso lautlos wieder heraus.
    „Sagen Sie mal Frau Müller, was ist denn bei ihnen heute los?“, plärrte da Frau Huber hinter ihr.
    Erschrocken fuhr Zoe herum.
    „Ah, hallo Frau Huber“, grüßte sie verwirrt. Siedend heiß fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte, eine neue Einwegpfeffermühle für die Nachbarin zu kaufen. „Was soll denn bei mir los sein?“, fragte sie vorsichtig und hoffte inständig, dass in der letzten Stunde nicht noch etwas Schreckliches geschehen war.
    „Heute Vormittag“, zeterte die Alte. „Das war ein Rumoren, als würde eine Schlacht geschlagen. Ich war nahe dran die Polizei zu holen. Schlägt ihr Freund Sie?“
    Normalerweise hätte Zoe diesen letzen Satz unter nachbarlicher Fürsorge verbucht, doch bei Frau Huber war sie sich nicht sicher, ob es nicht Sensationslust war.
    „Nein, keine Sorge. Er hat nur für seinen Auftritt geprobt. Außerdem ist er inzwischen längst wieder im Theater.“
    „Diese Schauspieler.“ Frau Huber schüttelte den Kopf und versuchte sich an einem Lächeln. Offensichtlich war sie, was das Zweite anbelangte, nicht besonders gut im Training.
    „Tschüss dann“, verabschiedete sich Zoe.
    Jetzt noch unbemerkt in die Wohnung zu schleichen, war nicht mehr möglich. Kaum hatte sie der Welt draußen den Rücken zugewandt, rief sie leise: „Herdis?“ Aber da sah sie ihn auch schon.
    „Er war noch nicht wieder da“, flüsterte er und wirkte dabei unheimlich erleichtert.
    „Wenn er kommt, werde ich mit dir gehen“, versprach Zoe.
    Herdis nickte. „Hast du Hunger, Zoe?“
    Erst jetzt merkte sie, wie hungrig sie war. Der Wicht brachte ihr eine Suppe, die er aus weiß Gott was gekocht hatte, aber sie duftete hervorragend. Dazu reichte er ihr selbstgebackenes Fladenbrot.
    „Du sollst nicht für mich arbeiten“, lächelte sie.
    „Das tue ich nicht“, versicherte er ihr allen Ernstes. „Du arbeitest für uns. Du hilfst uns. Ich tue nur das, was wir Wichte am besten können.“
    Zoe legte ihren Löffel in den Teller und umarmte Herdis. „Ich bin froh, dass du noch da bist“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Herdis senkte beschämt den Blick. „Ich habe - wir haben gehört, was Prinz Edorei zu dir gesagt hat.“ Jetzt sah er vorsichtig zu ihr hoch. „Es ist wahr, Zoe. Die Elfen träumen ihr Schicksal.“
    „Nun ja“, meinte Zoe verlegen. „In gewisser Hinsicht bin ich wohl sein Schicksal. Wenn es uns gelingt, den Zauberer zu überlisten …“
    „Das meine ich nicht, Zoe.“
    Zoe wusste, was Herdis meinte. „Wir leben in verschiedenen Welten“, sagte sie ausweichend. „Es

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