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Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition)

Titel: Edorei und die Tochter des Zauberers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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eben eingeräumt.“
    Zoe war perplex. „Super, danke“, sagte sie und lief in die angegebene Richtung. Wer hätte das gedacht? Sie hatte die Hoffnung beinahe aufgegeben.
    Als sie die erste Packung in der Hand hielt, spürte sie jedoch schon die Vorboten des Abschiedsschmerzes. Sie zögerte, dann presste sie die Lippen zusammen und räumte entschlossen das Regal leer.
    Der Mann an der Kasse sah sich erstaunt ihren Einkauf an.
    „Haben Sie was Größeres vor?“, fragte er freundlich.
    „Das ist nur für einen Zaubertrank“, antwortete Zoe trocken.
    Der Verkäufer lachte. „Viel Glück mit ihrem Zaubertrank“, wünschte er.
    „Danke, das werde ich brauchen.“

    Die Kirchenglocke schlug zwölf Uhr, als sie aus dem Auto stieg. Von der Straße aus konnte man die Fenster ihrer Wohnung nicht sehen, denn die waren auf der anderen Seite des Gebäudes.
    Ob die Essenz der Wichte noch wirkte? Oder stand Edorei wieder unter dem Einfluss des Zauberers? Beinahe hoffte Zoe, dass es so war, denn das würde ihr zumindest die Zeit bis zum Abschied erleichtern.
    Um Zeit zu schinden, ging sie an den Briefkasten, aus dem mal wieder ein Werbeprospekt herausragte. Anscheinend konnten oder wollten die Verteiler solcher Prospekte den Aufkleber „Bitte keine Werbung einwerfen“ nicht verstehen.
    Sie packte den roten Zettel und versuchte ihn herauszuziehen, aber er klemmte. Als sie fester daran zog, riss ein Stück von dem Papier ab und schwebte zu Boden. Zoe bückte sich, um es aufzuheben, da sah sie zwei große, grüne Augen, die sie unter der Kellertreppe hervor erschrocken ansahen.
    „Herdis“, flüsterte sie atemlos.
    „Ja“, fiepte er.
    Zoe spürte, wie ihr Herz zu hämmern begann. Was tat Herdis im Treppenhaus? Die Wichte hatten versprochen die Wohnung nicht zu verlassen und Zoe glaubte fest daran, dass sie sich unter allen Umständen daran hielten. Es musste etwas Furchtbares geschehen sein.
    „Komm mit“, flüsterte sie.
    Herdis schüttelte den Kopf.
    „Was auch immer in meiner Wohnung ist, Herdis, hier im Treppenhaus kannst du nicht bleiben.“
    Herdis schlich vorsichtig auf sie zu. Ich beschütze dich, wollte Zoe sagen, aber hätte zu pathetisch geklungen. Außerdem spürte sie Panik in sich aufsteigen. Sie fürchtete sich davor, den Schlüssel ins Türschloss zu schieben. Sie hatte Angst vor dem, was sie in der Wohnung erwartete. Herdis konnte es ihr bestimmt sagen, doch Zoe wollte nicht riskieren, dass ihn Frau Huber entdeckte, also sperrte sie eiligst auf, schob Herdis durch die Tür und drückte sie hinter sich leise ins Schloss.
    In der Wohnung war es still. Unheimlich still.
    „Hallo?“, flüsterte Zoe. Herdis stand dicht an ihr Bein gedrängt wie ein verängstigtes Kind.
    Da hörte sie die Toilettenspülung gurgeln. Ein überraschtes „Oh“ begleitete das bekannte Geräusch. Es war die Stimme einer Frau. Zoe sah Herdis an, doch der wirkte verstört.
    „Wer ist da drin? Wo sind die anderen?“, flüsterte Zoe.
    In Herdis Augen standen Tränen. Große, nasse Tränen. Er zog Zoe ins Zimmer und schluchzte: „Derdoran war hier. Er hat, Edorei, Krazug und Brendas mitgenommen. Ich hab mich im Treppenhaus versteckt.“ Jetzt kullerte eine dieser schweren Tränen über seine Wange und hinterließ einen nassen Fleck auf seinem Wams.
    „Er hat Edorei!“ Zoe spürte einen schmerzhaften Stich und hilflose Wut. Jetzt ist alles verloren, dachte sie verzweifelt. Ein weiteres Geräusch aus dem Bad brachte sie zur Besinnung. „Und wer ist das?“, fragte sie und lauschte.
    Herdis zuckte mit den schmalen Schultern. „Derdoran kam allein …“
    „Dann wird’s jetzt Zeit zu sehen, wer in meinem Bad ist“, knurrte Zoe. Langsam beschlich sie der Verdacht, dass ihre Wohnung eine Art Bahnhof war, in dem ständig Geschöpfe aus anderen Welten verkehrten. Wütend stampfte sie in den Flur und riss die Tür zum Badezimmer mit Schwung auf. Überrascht blieb sie stehen. Eine Wolke ihres teuersten Parfüms schlug ihr entgegen und sie sah direkt in die mandelförmigen Augen einer jungen Frau.
    „Wer bist du“, riefen beide wie aus einem Mund.
    Was bildete sich diese Kröte ein?
    „Ich wohne hier“, schrie Zoe. Ihre Verwirrung entlud sich in Wut. „Also sag mir gefälligst, was du hier tust, oder verschwinde.“
    „Pa“, zischte die andere überheblich. „Das geht dich gar nichts an.“
    Zoe hatte große Lust, diese eingebildete Ziege an ihren unendlich langen rotglänzenden Haaren aus dem Bad zu schleifen. „Und ob

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