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Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort

Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort

Titel: Egon Loesers erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beforderung eines Menschen von Ort zu Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beauman Ned
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waren. Sie sind jetzt im Château Grimaldi. Aber der Gestank geht nicht so leicht wieder raus, ha, ha!«
    »Wollen Sie behaupten, Dr. Woronoff arbeite manchmal ausgerechnet in dieser Wohnung?«
    »Das ist nicht unüblich«, sagte Scramsfield, der jetzt in Fahrt war. Er drückte die Tür weiter auf, damit die Norbs in die Wohnung blicken konnten, und zeigte auf Loeser, der noch immer auf Scramsfields Holzstuhl hing. »Hier ist Dr. Woronoff sogar höchstpersönlich.«
    Loeser erbleichte.
    »Das ist Dr. Woronoff?«, sagte Margaret Norb.
    »Ja. Ich fürchte, er hat bis tief in die Nacht operiert. Und er spricht kaum Englisch.« Er warf Loeser einen bedeutungsvollen Blick zu, mit dem er sagen wollte: »Steh auf und stell dich mit russischem Akzent vor.« Aber Loeser musste ihn missverstanden haben, denn er deutete nur lahm eine militärische Ehrenbezeugung an und senkte dann den Blick auf seine Füße. »Die Operation wird nicht hier stattfinden«, setzte Scramsfield eilig hinzu. »Wir kommen mit der ganzen Ausrüstung zu Ihnen ins Hotel. Sagen wir um vier Uhr?«
    »Er wird die Operation durchführen? Kostenfrei? An uns beiden?«
    »Ihnen beiden?«
    »Elisalexa ist jung, Mr Scramsfield, das wohl, aber ich glaube, man kann gar nicht lange genug jung sein.«
    »Natürlich nicht. An Ihnen beiden also. Kostenfrei.«
    »In diesem Fall werden wir Sie heute Nachmittag im Concorde Sainte Lazare erwarten. Sie wissen, was Ihnen blüht, wenn Sie nicht wie versprochen erscheinen. Guten Tag, Mr. Scramsfield. Guten Tag, Herr Dr. Woronoff.«
    Die Norbs traten ab, und Scramsfield schloss die Tür. Er drehte sich zu Loeser um. »Das ist hervorragend gelaufen, finde ich.«
    »Tu mir das nie wieder an«, sagte der Deutsche.
    »Entschuldige, Kumpel, aber ich wusste, du kriegst das hin.«
    »Du wirst nicht ernsthaft erwarten, dass ich das durchziehe.«
    »Ich kann mir nicht leisten, dass sie die Bullen holen.«
    »Ist ja nicht mein Problem, dass du auf der Flucht bist, weil du deine Verlobte umgebracht hast.«
    »Wie bitte? Ich habe meine Verlobte nicht umgebracht, und ich bin auch nicht auf der Flucht!«
    »Gestern Nacht hast du mir erzählt, dass du sie vom Dampfer gestoßen hast und sie ertrunken ist«, sagte Loeser. »Und deshalb kannst du nicht zurück nach New York. Oder so ähnlich.«
    »Hast du überhaupt zugehört?«
    »Du hast so lange geschwafelt, dass ich vielleicht kurz vor Schluss eingenickt bin. Aber das Wesentliche habe ich mitgekriegt.«
    »Phoebe hat sich unter tragischen Umständen das Leben genommen, das war nicht meine Schuld. Ich kann nach Boston zurück, wann immer ich will.«
    »Ja, gut, wenn du mit den Fußnoten fertig bist, sehe ich sie mir sorgfältig an.« Loeser wuchtete sich vom Stuhl. »Weißt du, als ich aufgewacht bin, habe ich mir eine Weile diese armselige und ungewohnte Umgebung angesehen, und einen Moment lang habe ich tatsächlich geglaubt, ich hätte gestern Abend vielleicht irgendein heißes Flittchen kennengelernt.« Er ging zur Spüle und spritzte sich Wasser ins Gesicht.
    »Komm schon, alter Kumpel. Das tust du doch für mich, oder? Hör zu: Wenn du es machst, nehme ich dich mit zu Picquart.«
    »Deinem französischen Freund? Was soll ich denn mit dem?«
    »Er ist Historiker«, sagte Scramsfield. »Ein Gelehrter. Es gibt nichts, was er nicht über Paris weiß. Er wird dir alles über Lavicini sagen können und über … über all die anderen. Den Hundefriseur. Das Zauberdorf.«
    »Den Wunderhof«, sagte Loeser. Er sah sich nach einem Handtuch für sein Gesicht um, aber es gab keins, also machte er das Beste aus seiner Armbehaarung.
    »Ja. Er hasst Deutsche, er würde dich sonst keinesfalls empfangen, aber wenn ich ihn um einen allerletzten Gefallen bitte, dann schon.«
    »Wenn ich dir glauben würde, wäre ich dann nicht genauso naiv wie die Norbs?«
    »Das ist kein Hemingway. Das ist kein Picasso. Bloß ein alter Mann, den ich zufällig kenne. Warum soll ich dich dabei auflaufen lassen?«
    »Wie kannst du überhaupt glauben, dass wir damit durchkommen? Wir haben nicht mal einen Affen.«
    »Wir könnten einen kleinen schwarzen Jungen nehmen«, sagte Scramsfield. »Einen von diesen Algeriern.«
    »Ich denke, diese List könnten die Damen durchschauen.«
    »Na, wenn wir einen Käfig mit einem Tuch darüber mitbringen, ist es doch egal, was sich darin befindet. Sie können es ja nicht sehen. Sie sind unter Betäubung.«
    »Und wie bekommen wir das hin?«
    »Ich kenne ein paar Medizinstudenten aus

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