Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ehemann für eine Nacht?

Ehemann für eine Nacht?

Titel: Ehemann für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
Vom Netzwerk:
Belinda jetzt offiziell zu ihm gehörte.
    Als sie früher am Tag angekommen war, hatte sie ihre Reisetasche fürs Wochenende in der Gästesuite abgestellt. Doch da sie nun zugestimmt hatte, mit ihm verheiratet zu bleiben, war es für ihn nur eine Frage der Zeit, bis er sie dazu bringen würde, wieder mit ihm ins Bett zu gehen.
    Er betrachtete seine Frau. Das dunkle Haar fiel ihr offen auf die Schultern und streifte gerade eben ihren Brustansatz. Ihre vollen Lippen glänzten rosa, ihr Profil war klassisch schön. Das gedämpfte Licht im Esszimmer betonte sanft ihre Wangen und ihr Kinn.
    Er begehrte sie.
    Im Bett verstanden sie sich bestens, und er freute sich darauf, diese explosive Leidenschaft erneut mit ihr zu genießen.
    Das Dinner dagegen war ausgesprochen langweilig. Deshalb beschloss er, es zu beenden, und räusperte sich.
    „Belinda und ich sind zur Hochzeit des Duke of Hawkshire mit Pia Lumley eingeladen. Es wird unser erster öffentlicher Auftritt als Paar werden.“
    Abgesehen natürlich von unserem Auftritt als Mann und Frau auf der geplatzten Wentworth-Dillingham-Hochzeit im letzten Jahr, ergänzte er im Stillen.
    Seine Eröffnung schlug ein wie eine Bombe.
    Belinda riss die Augen auf.
    Colin hätte schwören können, dass ihr entfallen war, dass Pias und Hawks Hochzeit schon in der folgenden Woche stattfand, und dass sie beide, da sie nun eine Vereinbarung hatten, als Ehepaar daran teilnehmen würden.
    Seine Mutter dagegen war völlig entgeistert.
    Er nahm an, sie dachte, eine Woche sei zu kurz, um seine Meinung zu ändern oder Maßnahmen zu ergreifen, um den Schaden zu begrenzen.
    Äußerst zufrieden, die Dinge wieder in der Hand zu haben, nahm Colin einen letzten Happen von seinem Essen.
    „Gütiger Himmel, du hast es getan.“ Lächelnd klopfte Onkel Hugh sich auf die Knie und umfasste dann wieder die Armlehnen seines Ledersessels.
    Belinda, die auf dem Sofa Platz genommen hatte, musste ihrem Onkel zustimmen. Obwohl sie und Onkel Hugh mit Sicherheit unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, was die Bemerkung genau zu bedeuten hatte.
    „Ich hoffe, du bist zufrieden.“
    Nachdem sie eine Nacht in Halstead Hall verbracht hatte, war sie in Onkel Hughs Stadthaus in Mayfair zu Besuch.
    Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass es nicht mehr ihrem Onkel gehörte.
    Belinda fand, dass ihr Onkel um einiges robuster wirkte als noch wenige Tage zuvor, als er alles für verloren gehalten hatte. Ihre Mutter, elegant wie immer, saß neben ihr auf dem Sofa und nippte an ihrem Tee. Oberflächlich betrachtet, unterschied sich dieser Besuch in nichts von den Hunderten vorher, die in diesem Haus stattgefunden hatten.
    Doch jetzt wusste Belinda, dass Colin der Hausbesitzer war.
    Aber welchen Nutzen konnte Colin von diesem Haus haben?
    Ich habe vor, die Wentworths ein für alle Mal zu erobern.
    Colins Worte waren für sie mehr Realität geworden, als sie je hätte ahnen können.
    Als sie zwei Tage zuvor in Halstead Hall angekommen war, um Colin zu treffen, war sie sofort in eine Gästesuite geführt worden. Es war leicht gewesen, Colin aus dem Weg zu gehen, da auch seine Mutter und seine Schwester im Haus waren.
    Am Morgen nach dem gezwungenen Dinner im Kreis der Familie hatte sie sich entschuldigt, um nach London zu reisen und anschließend nach New York. Sie musste dort ihre Angelegenheiten regeln und sich um ihre Arbeit kümmern, da sie in absehbarer Zukunft ja mehr Zeit in England verbringen würde.
    Colin schien nicht glücklich über ihre Abreise gewesen zu sein, doch falls er gespürt hatte, dass ihre Arbeit nicht so dringend war, wie sie vorgab, hatte er sich nichts anmerken lassen. Zudem musste er sich um seine eigenen geschäftlichen Angelegenheiten kümmern.
    Doch sie wusste nur zu gut, dass er entschlossen war, sie zu verführen. Es war das reine Katz-und-Maus-Spiel.
    Belinda wurde durch ihre Mutter aus ihren Gedanken gerissen. „Als ich dich gefragt habe, wie du den Skandal aus der Welt zu schaffen gedenkst, hatte ich keine Ahnung, dass du zu diesem Zweck mit Easterbridge verheiratet bleiben würdest.“
    „Was erwartest du von mir, Mutter?“
    Sie hatte von jeher das Gefühl gehabt, dass ihre Mutter ständig von ihr erwartete, dass sie etwas tat oder eben nicht tat.
    Sie selbst hatte gehofft, dass ihre Mutter sich freuen würde. Wie Onkel Hugh. Allerdings waren ihrem Onkel die finanziellen Verhältnisse der Familie deutlich vertrauter als ihrer Mutter. Er hatte ein Auge darauf, während ihre Mutter

Weitere Kostenlose Bücher