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Ehrensache

Titel: Ehrensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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der Autos von Gott und der Welt. Aber
natürlich, ich vergaß, Sie haben die Aufgabe an einen Detective Constable delegiert.«
»Wozu sollte die Liste überhaupt gut sein?« Rebus starrte ihn an. »Ganz im Ernst. Ich bin ja nur
ein Sergeant, wie Sie wissen. Keiner erzählt mir was. Lauderdale war noch vager als
sonst.«
»Der BMW von Mrs. Jack stand in einer Parkbucht«, erklärte Rebus.
»Das weiß ich.«
»Und noch ein weiteres Auto. Ein Augenzeuge hat gesagt, dass es blau gewesen sein könnte. War es
aber nicht, es war grün.«
»Da fällt mir etwas ein, was ich Sie schon die ganze Zeit fragen wollte«, sagte Holmes. »Worauf
wartete sie eigentlich?«
»Wer?«
»Mrs. Jack. In dieser Parkbucht, weshalb stand sie da rum?« Während Rebus darüber nachdachte,
fiel Holmes eine weitere Frage ein. »Was ist eigentlich mit Mr. Jacks Auto?«
Rebus seufzte. »Was soll damit sein?«
»In der Nacht, in der Sie mich dorthin gezerrt haben, konnte ich's mir nicht so genau ansehen...
ich meine, es stand in der Garage, und vor und hinterm Haus waren Lichter an, aber nicht an der
Seite. Nun hatten Sie ja gesagt, ich sollte ein bisschen rumschnüffeln. Die Seitentür von der
Garage war offen, also bin ich reinspaziert. Es war eigentlich zu dunkel, und ich konnte den
Lichtschalter nicht finden...«
»Herrgott, Brian, kommen Sie zur Sache!«
»Ich wollte bloß fragen, was mit dem Auto in Jacks Garage ist? Es war blau. Zumindest glaube ich, es war blau.«
Nun rieb Rebus sich die Schläfen. »Es ist weiß«, erklärte er mit getragener Stimme. »Es ist ein
weißer Saab.«
Doch Holmes schüttelte den Kopf. »Blau«, sagte er. »Es kann nie und nimmer weiß gewesen sein, es
war blau. Und es war ein Escort, definitiv ein Escort.«
Rebus hörte auf, sich die Schläfen zu reiben. »Was?«
»Und da lag was auf dem Beifahrersitz, ich hab durch das Seitenfenster reingeschaut. Dieser ganze
Papierkram, den sie einem geben, wenn man einen Wagen mietet. Lauter so Zeug. Ja, je mehr ich
darüber nachdenke, umso deutlicher sehe ich es vor mir. Ein blauer Ford Escort. Und was immer
sonst noch in dieser Garage gewesen sein mag, da war ganz bestimmt kein Platz mehr für einen
Saab...«
Kein Little Red Rooster mehr, kein sich aufplusternder Hahn, kein Bluthund. Ziemlich geduckt und
verlegen, den Schwanz eingeklemmt, ging Rebus mit Holmes und seiner Geschichte zu Watson, und
dieser rief Lauderdale hinzu.
»Ich dachte«, sagte Lauderdale, »Sie hätten uns erzählt. Mr. Jacks Auto wäre weiß?«
»Es ist weiß, Sir.«
»Und Sie sind sicher, dass es ein Mietwagen war?«, fragte Watson Holmes. Holmes dachte erneut
nach, bevor er nickte. Jetzt wurde es ernst. Holmes war genau da, wo er sein wollte, mitten im
Geschehen, aber ihm war außerdem klar, dass ein Fehler - der kleinste Irrtum - ihn ganz schnell
auf ein Abstellgleis befördern könnte.
»Wir können das überprüfen«, sagte Rebus.
»Wie?«
»Bei Gregor Jack anrufen und fragen.«
»Und ihn dadurch warnen?«
»Wir brauchen ja nicht mit Jack selbst zu sprechen. Ian Urquhart oder Helen Greig müssten das
auch wissen.«
»Die könnten ihm aber trotzdem einen Hinweis geben.«
»Vielleicht. Es besteht natürlich noch eine andere Möglichkeit. Das Auto, das Brian gesehen hat,
könnte auch von Urquhart oder sogar von Miss Greig gewesen sein.«
»Miss Greig hat keinen Führerschein«, sagte Holmes.
»Und Urquhart hat ein anderes Auto als das, was ich gesehen habe. Sie wissen doch, dass die alle
überprüft wurden.«
»Wie auch immer«, sagte Watson, »auf jeden Fall sollten wir vorsichtig vorgehen. Hören Sie sich
zuerst mal bei den Mietwagenfirmen um.«
»Was ist mit Steele?«, fragte Rebus.
»Bevor wir nicht genau wissen, was los ist, wollen wir immer noch mit ihm reden.«
»Einverstanden«, sagte Lauderdale. Anscheinend hatte er gemerkt, dass Watson die Fäden wieder in
der Hand hatte, zumindest vorläufig.
»Also«, sagte Watson, »worauf warten Sie denn noch? Sausen Sie los!«
Sie sausten.
Es gab nicht viele Mietwagenfirmen in Edinburgh, und bereits der dritte Anruf war ein Treffer.
Ja, Mr. Jack hatte für ein paar Tage einen Wagen gemietet. Ja, einen blauen Ford Escort. Hat er
irgendeinen Grund genannt, weshalb er den Wagen brauchte? Ja, sein eigener Wagen musste zur
Inspektion.
Außerdem, dachte Rebus, musste er den Wagen wechseln, um den wachsamen Augen der Presse zu
entkommen. Oje, hatte Rebus ihn nicht sogar selbst auf diesen Gedanken gebracht? Ihr Wagen steht
da

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