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Eifel-Blues

Eifel-Blues

Titel: Eifel-Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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wäre passiert. Der Leutnant ist ja auch als bedauerliches Verkehrsopfer beerdigt worden.«
    »Und die Frau? Ich meine, die Frau Nummer eins.«
    »Die haben sie noch in der Anatomie in Bonn. Die hat keine Verwandten, keinen Hahn, der nach ihr kräht. Wird behauptet.«
    »Und die andere Frau, die später entdeckt wurde?«
    »Sie hatte Papiere bei sich. Ist aus Köln. Keine Verwandten. Die Leiche ist auch noch in Bonn.«
    »Diese zweite Frau, die dritte Leiche, die Tage später entdeckt wurde – ist die zusammen mit den beiden Leuten im Jeep getötet worden?« fragte Elsa.
    »Mit absoluter Sicherheit, ja«, sagte er.
    »Wird denn nicht gemunkelt, wer sie war?« fragte ich.
    »Natürlich«, murmelte er. »Es heißt, sie ist die Freundin der anderen getöteten Frau gewesen.«
    Dann war es sehr still.
    Elsa zündete sich eine Zigarette an. »Baumeister hat von diesem DDR-Lastwagen gesprochen, dessen Fahrer zuerst am Mittwoch in Hohbach übernachtete, dann mitsamt dem Laster verschwand, dann am Samstag wieder auftauchte, bis Sonntag abend blieb. Dann verschwindet er, und drei Menschen werden fast zeitgleich ein paar hundert Meter entfernt erschossen. Was wissen Sie darüber?«
    Er zündete seine Pfeife an, eine Spitfire von Lorenzo. »Es ist sicher, daß Messner und all die anderen Männer von den Geheimdiensten die Affäre als Spionagegeschichte betrachten. Irgend etwas ist da passiert, irgendwie spielt der DDR-Laster mit, aber es gibt ja keine Zeugen, und ich weiß nur, was alle munkeln. Krieg der Agenten, wenn Sie wissen, was ich meine, und wenn Sie ...«
    »Sie haben aber doch gesagt, daß die offizielle Version so ist, daß dieser Lorenz getötet wurde ... bei einem Unfall«, sagte sie hell. »Das paßt doch alles nicht.«
    »Doch, doch«, entgegnete er, »das paßt durchaus. Die beiden getöteten Frauen haben keine Anverwandten, also braucht niemand informiert zu werden. Nur der Bundeswehrmann hat welche. Um ungestört die Spionageaffäre aufklären zu können, macht man offiziell einen Unfall draus.«
    »Ich mache erst mal einen Kaffee«, sagte Elsa sehr blaß und ging hinaus.
    »Ich will alles wissen«, sagte ich. »Aber mir muß etwas einfallen, um Sie abzusichern. Sie müssen die Fotos behalten, Sie müssen jederzeit beweisen können, daß Sie die Fotos nach wie vor in Besitz haben und daß niemand sie hatte ... Ich habe eine Nikon hier ... Elsa! Komm mal rein. Da hinten im Regal liegt die Nikon. Mach sie auf und nimm den Film raus. Leg einen neuen Film ein.
    Hochempfindlich, 36 DIN. Wo haben Sie das Zeug, Doktor? Ach, gut, in einem Umschlag. Nehmen Sie jetzt Ihre Tasche, und lassen Sie dabei Ihren Umschlag fallen. Jetzt gehen Sie raus und fahren vom Hof. Unten in der Kneipe bei Manni trinken Sie etwas. Dann merken Sie, daß – Sie etwas verloren haben. Und das müssen Sie laut und deutlich in der Kneipe sagen. Dann kommen Sie hierher zurück. Das Ganze muß ein richtiger, ordnungsgemäßer Vorgang mit Zeugen sein. Alles klar? Gehen Sie, Doktor.«
    Er ging, der Umschlag lag auf dem Boden.
    »Elsa, hast du den Film drin? Gut. Nimm jetzt diesen Umschlag hier, mach ihn auf, und hol alles raus, was drin ist. Mach am Schreibtisch sämtliche Lampen an, das sind rund vierhundert Watt, das muß reichen. Leg die Bilder nebeneinander hin.«
    Draußen startete der Arzt seinen Wagen und fuhr weg.
    »Jetzt gehst du mit den ersten Aufnahmen total auf das ganze Sammelsurium.«
    »Da ist auch ein Zettel mit Schreibmaschinenschrift«, sagte Elsa. »Aber die Polaroids glänzen so, die reflektieren das Licht, das geht so nicht, o Gott ...« Sie neigte sich zur Seite, war schneeweiß und übergab sich.
    »Verdammt noch mal«, sagte ich, »das ist schrecklich, ich weiß. Nimm das ganze Zeug, und trag es her zum Sofa. Alles, mach schnell. Und bring die Tischlampe mit, und dann gehst du raus.«
    Sie keuchte und murmelte: »Tut mir leid, Baumeister, tut mir so leid.« Sie brachte die Polaroids und den Zettel und zitterte.
    »Leg alles nebeneinander auf den Boden, und gib mir die Kamera. Schließ die Lampe an. O.k. Gut so. Und jetzt geh raus.«
    »Ich wisch das auf«, murmelte sie zittrig. »O Gott, ich bin nicht hart genug für so was Furchtbares.«
    Es dauerte sicherlich eine Minute, bis ich mich auf die Seite in die richtige Position gedreht hatte. Ich fotografierte jedes Polaroid und den Zettel. Alles dreimal, um ganz sicherzugehen. Dann steckte ich das Material zurück in den Umschlag. Als der Arzt hereinkam, gab ich ihm den

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