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Eifel-Connection

Titel: Eifel-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Brüssel mit. Mal fünfzig Tiere, mal siebzig Tiere, mal hundert Tiere, dann wieder sechzig Tiere oder hundertzwanzig Tiere, immer das, was die Verwaltungslandwirte in Brüssel sagen. Und neue Stallungen, neues Gerät, neue Melkmaschinen, neue Zugmaschinen. Dauernd kommen Spezialisten vorbei, um den nächsten großen Kredit zu verkaufen. Aber an der Sachlage selbst wird sich nichts ändern. Sie machen alles mit, nur um zu begreifen, dass sie immer an ihrem finanziellen Limit leben werden. Und dann machen sie vorübergehend schlapp, weil sie merken: Das kann es nicht gewesen sein. Aber verkaufen können sie auch nicht, weil niemand kauft. Und wo sollen sie denn hin? Bei Jaax ist das noch einigermaßen überschaubar: Er hat keine Kinder und keine Erben, die ihm auf den Füßen stehen. Aber Zukunftsaussichten? Niente! Und was soll dieser Tote da auf der Weide denn da unten im Hof sehen? Mitten in der Nacht. Also, wenn du mich fragst, lass die Finger davon. Das klingt alles nicht gut, jedenfalls sehe ich keine großen Geheimnisse, außer vielleicht hundert furzende Milchkühe.«
    Er kicherte vor sich hin und nahm die nächste Gurke und das nächste Brötchen. Dann drehte er das Fenster herunter und rief einem der Hunde irgendetwas zu und pfiff dann grell, woraufhin der mit Affengeschwindigkeit den steilen Hang hinunterraste, um irgendwelche übermütigen Wollträger wieder der Gemeinschaft zuzuführen.
    »Also, das passt doch nicht«, sagte er mit Überzeugung.
    »Ein Auto, das fast zweihunderttausend kostet, und ein Milchbauer in der Eifel, der ums Überleben kämpft. Zufall, sage ich. Und was ist mit der alten Frau in diesem Wohnwagen? Bist du an der Geschichte auch dran?«
    »Bisher weiß kein Mensch, wer sie ist«, antwortete ich. »Das nächste Rätsel.« Ich zeigte ihm ein Foto der alten Frau.
    »Und wer hat den Wohnwagen abgefackelt?«
    »Wie bitte? Was sagst du da?«
    »Ach, das weißt du nicht? Den haben sie in der vergangenen Nacht abgefackelt. Also, unser Kalli kam von der Nachtschicht bei der Bundespost in Köln, so gegen fünf. Und da hat er es gesehen, aber da war es schon zu spät. Er hat die Feuerwehr gerufen, aber die konnte kaum noch was machen. Na ja, hatte sowieso nur noch Schrottwert. Sollen ja ziemlich schlimme Frauen sein. Aus dem Osten, sagt man, und irgendwie rabenschwarz, weil sie keine Pässe haben oder sonst was. Einen Zwanziger die Nummer, und manchmal auch weniger.«
    »Da muss ich jetzt aber hin«, sagte ich hastig. »Ich schmeiß dich raus, ich muss da wirklich hin.«
    Er starrte mich an, begann zu lachen, und fragte ganz hoch: »Willst du etwa löschen?« Aber er packte seinen Kram zusammen, fuhr in seine Ölhaut und murmelte: »Also, vielen Dank.«
    »Moment noch!«, sagte ich hastig, zog eine Kopie des Fotos von Christian Schaad heraus und zeigte sie ihm. »Kennst du den?«
    »Nein«, sagte er eindeutig und schnell und fügte dann hinzu: »Ich nehme an, das ist der Spezialist, den in Walsdorf jemand im Steinbruch erledigte.«
    »Wer sagt das denn?«
    Er lächelte. »Die Leute, die Leute sagen das. Und wer hat ihn da zu Tode befördert?«
    »Das weiß kein Mensch, aber der Verdacht besteht tatsächlich. Wenn du was hörst, ruf mich an. Das wäre nett.«
    »Mach ich. Und was kriegst du? Ich meine, die Brötchen und Zigaretten…«
    »Eine Spende der Bevölkerung für notleidende Schäfer«, sagte ich und ließ ihn allein.
     
    Es hatte zu regnen begonnen, die grauen Wolken hingen tief und kamen von Westen, der Atlantik ließ grüßen. Ich nahm den schnellen Weg nach Wiesbaum und von dort strikt zum Ahrtal hinunter und den Berg hinauf zu Rosi eins.
    Es gab nur noch einen schäbigen Rest, im Wesentlichen waren es weiße Plastikteile, die angekohlt waren, und die glitzernden Reste zersprungener Scheiben. Der traurige Rest einer Wolldecke, zwei Lkw-Batterien, Kleinzeug, die gänzlich zerbrochene Mutter Gottes, der Eimer für den Unrat, und der metallene Unterbau der grandiosen Liebesgrotte. Das Ganze in einem von der Feuerwehr angerichteten tiefen Matsch.
    Zwei ältere Männer standen davor, einer hielt ein Klemmbrett vor dem Bauch und notierte etwas.
    Sie wirkten auf den ersten Blick wie gemütliche Touristen, aber sie waren mit Sicherheit die Spezialisten, die die Brandursache herauszufinden hatten. Sie waren mit Sicherheit genau die alten Knaben, die beim Anblick eines winzigen Stücks geschmolzenen Plastiks sagen würden: »Das ist einwandfrei ein Elektroradio von Sony, Baujahr 1990,

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