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Eifel-Krieg

Eifel-Krieg

Titel: Eifel-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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herumflattern und ›Ogottogott‹ schreien, weil unsere Nachforschungen und Aufklärungen enorm belastet sind. Ich kämpfe um Fakten, um Zeugen, um mögliche Beweise und habe bisher nicht viel vorzuweisen.«
    »Dann besorg dir jemanden für die Kinder und komm hierher. Ich flattere auch nicht wie ein Huhn.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich guck mal.« Das klang sehr hell und kam von tief innen. Sie legte auf.
    Ich war noch dabei, die neuen Informationen von Tessa zu durchdenken, da rief Bodo Lippmann an und teilte mit: »Jung, hör mal, dieser Knabe, der vom Innenministerium in Mainz, hat für heute Nachmittag abgesagt. Tut mir leid, daran kann ich nichts ändern. Aber da passiert was Komisches: Genau dieser Mann schleicht hier durch den Busch. Ganz sicher. Das ist der Mann. Kein Irrtum möglich, weil du es doch immer so genau haben willst.«
    »Wo genau schleicht der herum?«
    »Wenn du dich erinnerst, von meinem Hof senkrecht über die Straße, über die Wiese hinauf in den Wald. Du bist dann ungefähr dreißig Meter über dem Eulenhof, und der liegt nach rechts ungefähr dreihundert Meter weg. Kannst du folgen?«
    »Klar, Bodo, das schaffe ich noch.«
    »Ich frag nur, weil die Meisten kommen bei solchen Angaben nicht mit. Du findest in dem Gebiet keine Straße, die nächste ist die B 421 nach Kelberg. Aber, wenn du es weißt, kommst du auf einem Wirtschaftsweg dahin. Und der läuft von der Höhe bei dir in Brück durch die große Senke, dann in einem Bogen nach links, danach in einem weiten Bogen nach rechts. Da endet der Wirtschaftsweg, und da treffen drei Wege aufeinander. Du nimmst den mittleren. Der führt zu einer großen Koppel, da habe ich vier Kutschpferde stehen. Du bist dann im Rücken vom Eulenhof, nur zweihundert Meter durch den Waldstreifen. Sind Fichten, Birken und Krüppeleichen. Und pass auf bei hellgrünem Gras. Das ist die Bewachsung bei Quellgebieten. Musst du umgehen, die sind extrem tief da in dem Streifen.«
    »Bodo«, sagte ich langsam und misstrauisch, »was sollen diese genauen Angaben? Bist du die Strecke selbst abgegangen? Du hast doch bei deinem Betrieb gar keine Zeit für so was. Was soll das?«
    Er schwieg eine Weile. »Du hast doch bestimmt von dem Brief gehört, den der Eulenhof an die Schule geschrieben hat, oder? Hast du. Wir haben das heute sofort erfahren, mein Ältester geht auf die Schule. Das ist doch so was wie Krieg, oder? Wie soll denn die Schule da rauskommen? Die kann doch nichts dafür, wenn so Gerüchte durch die Luft fliegen. Die drei vom Eulenhof verlieren auf jeden Fall ein Schuljahr. Das ist doch klar, oder? Und ich denke, wenn sich die Situation zuspitzt, gehen die vom Eulenhof voll auf Konfrontation. Und dann bin ich hier im Weg. Ist das klar, weißt du, was ich meine? Ich habe bestimmt: Meine Familie geht den Weg, den du umgekehrt nimmst. Ich gehe einfach davon aus, dass es eines Tages kracht. Ich weiß nicht wie, und ich weiß nicht wann. Aber es wird krachen. Und wenn sie eine SEK-Einheit schicken. Klar?«
    »Bodo, übertreibst du nicht ein wenig?«
    »Nein«, sagte er bestimmt. »Bei uns ist jetzt die Luft vergiftet. Wir haben einen angeschossenen Jäger, wir haben einen toten Jäger, wir haben einen jungen Mann, der erschossen wurde. Ich glaube der Zeitung, die geschrieben hat, dass der regelrecht hingerichtet wurde. Du bist besinnungslos geschlagen worden. Das alles kannst du nicht mehr aus der Welt reden. Jetzt werden Jugendliche vom Eulenhof als SS-Schläger bezeichnet. Wir haben zwei Männer, die beinahe zu Tode geprügelt worden sind. Ein unsauberer Schlag, und dein Freund Rodenstock wäre nie wieder aufgewacht. Und du meinst, ich übertreibe?«
    »Ja, du hast recht. Entschuldige. Melde dich bitte, wenn irgendetwas ist.«
    »Das ist doch alles Scheiße!«, murrte er und unterbrach das Gespräch.
    Als Nächstes holte ich das Zettelchen hervor, auf dem ich die Telefonnummer von Grete Kaufmann notiert hatte. Damit durfte ich nicht länger warten, Raimund Oster hatte mir den Tipp gegeben, mit der Mutter von Kevin zu reden, jenem Siebzehnjährigen, der ein Jahr lang auf dem Eulenhof gelebt hatte. Der Priester hatte zuversichtlich geklungen, dass hier etwas in Erfahrung zu bringen sei.
    »Kaufmann«, meldete sie sich sehr sachlich.
    »Mein Name ist Baumeister, Siggi Baumeister. Ich bin Journalist. Raimund Oster aus Gerolstein hat mich auf Sie aufmerksam gemacht. Ich soll Sie herzlich grüßen.«
    »Ah! Der gute Herr Pfarrer aus

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