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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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etwas von Bargeldgeschäften weiß. An diesem Punkt hat er bei mir gestreikt und ist einfach weggegangen.«

    »Schönen Dank. Hat denn Ihr Gespräch mit Oma Ohler und Rolli Hennef etwas gebracht?«

    »Woher wissen Sie das nun schon wieder? Na ja, nichts Sensationelles, aber sie haben mich überzeugt, dass hinter dieser Clique mehr stecken muss als hinter einem Skatklub.«

    »Das würde ich inzwischen auch so sehen. Gut, dann hole ich mir mal den Kaplan. Machen Sie es gut.«
    Ich beschloss, dem Tipp von Monika Brümmer zu folgen und einen Kaffee zu trinken.
    Vor dem Café am Maar saßen eine Menge Leute an kleinen Tischen und ließen sich den Abend mit Blick auf das Maar gefallen. Ich ging in die Gaststube und fragte eine Bedienung, ob es so etwas wie einen Chef gäbe.

    »Natürlich«, grinste sie.

    Dirk Junk war ein schlanker, großer Mann, der ausgesprochen freundlich wirkte. Ich sagte zu ihm, es gäbe verdammt wenig Lektüre über Meerfeld und ob er mir einen Tipp geben könne.

    »Geht es Ihnen um die Morde?«, fragte er sachlich.

    »Ja.«

    »Schreiben Sie drüber?«

    »Ja.«

    »Ich frage, weil schon den ganzen Tag Fernsehleute hier herumschwirren und einem die Seele aus dem Bauch fragen. Dabei weiß ich nichts.«

    »Aber Sie kennen die Clique um den Bauunternehmer Bliesheim?«, fragte ich.

    »Wer kennt die nicht? Aber nur sehr oberflächlich. Also, ich habe eine alte Festschrift hier und dann eine Dokumentation der Geschichte der Verbandsgemeinde Manderscheid. Zu der gehören wir.«

    »Das nehme ich. Was kostet das denn?«

    Er grinste. »Das können Sie nicht kaufen. Wir haben auch nur jeweils ein Exemplar.«

    »Können Sie mir das Material denn vielleicht ein paar Tage leihen?«

    »Das ginge.« Dann räusperte er sich und fragte: »Sie sind aus der Eifel, nicht wahr?«

    »Ja. Warum?«

    »Weil ich Ihnen das Material nicht leihen würde, wenn Sie aus Frankfurt oder sonst woher wären.«

    »Sieh an!«, sagte ich erfreut. »Dann hätte ich gern noch eine Kanne Kaffee. Und noch eine Auskunft, bitte. Dieser Bliesheim … ist die Gemeinde, die Bevölkerung stolz auf den? Ich meine …«

    »Ja, ich verstehe schon. Nein, ist sie wohl nicht. Viele sagen, er wäre sich zu fein, die meisten halten ihn für arrogant. Und er gilt als knallharter Geschäftsmann. Aber das wird von mir wahrscheinlich auch behauptet.«

    »Was ist mit Kinsi? Wie war dessen Stellung?«

    »Den mochten alle. Dass ausgerechnet der umgebracht wurde, geht in keinen Kopf.«

    »Sie kennen doch sicher auch den Markus Klinger – ist der beliebt?«

    »Eigentlich ja. Die Pfarrer in der Eifel haben es ja auch nicht mehr leicht. Früher war der Pfarrer eine absolute Respektsperson. Das ist vorbei, die müssen sich nun durchsetzen, die müssen zeigen, dass sie was zu sagen haben. Aber der Kaplan ist eigentlich gut.«

    »Höre ich da eine Einschränkung?«

    »Nein. Nur in dem Sinne vielleicht, dass solche Menschen jetzt nicht mehr mit Bonuspunkten rechnen können, nur weil sie Priester sind. Ich hole Ihnen mal die Festschrift.« Er verschwand und eine Bedienung brachte meinen Kaffee.

    Ich stopfte mir eine alte, stark gebogene Savinelli mit dem schönen Namen Goldpunkt und schmauchte vor mich hin, bis mir Dirk Junk die Festschrift und das Buch über die Verbandsgemeinde Manderscheid brachte. Ich blätterte darin, konnte mich aber nicht konzentrieren, weil ich noch immer an diesen katholischen Priester denken musste, der so aus dem Gleichgewicht geraten war, als ich ihn nur einmal scharf angeblasen hatte. Da war Angst im Spiel gewesen. Aber Angst wovor? Wusste er etwas, das gefährlich war?

    Vielleicht war ja auch Elvira Klein getötet worden, weil sie etwas gewusst oder in Erfahrung gebracht hatte, was sie nicht hätte wissen dürfen. Und der Kaplan hatte jetzt Angst, dass es ihm ähnlich ergehen könnte … Aber warum hatte der Täter dann Elvira Klein die rote Haarpracht abgeschnitten? Zur Tarnung? Um das Ganze aussehen zu lassen, als handele es sich um eine Hass- oder Liebesgeschichte? Möglich.
    Dann diese merkwürdige Reaktion Klingers, als ich auf Klaus Mertes zu sprechen kam. Was steckte dahinter?

    Ich zahlte und machte mich auf den Weg. Ich musste unter allen Umständen mit dieser Verlobten des erschossenen Jungförsters sprechen, die nach Auskunft der Kripoleute ja so gar nichts zu wissen schien. Ich fuhr nach Manderscheid hinüber, dann hinunter ins Tal der Lieser und wieder hoch nach Pantenburg auf der Höhe. Pantenburg

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