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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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das war offensichtlich.

    »Moment, Moment«, sagte der Beifahrer. »Wo genau kamen die beiden noch mal her?«

    »Dort, von oben. Aus dem mittleren Weg.«

    »Aus dem mittleren Weg, so, so.« Der Mann drehte sich leicht zur Seite und sagte: »Willy, fahr mit Knatsch hoch zur Hütte, räumt die Kammer aus und kommt wieder her. Dalli, dalli.«

    Kein Widerspruch, keine Frage, der Fahrer setzte sich hinter das Steuer, ein Zweiter hockte sich auf den Beifahrersitz und der Wagen zog die Steigung zur Jagdhütte hoch.

    »Ja, denn«, sagte ich und nickte den beiden Zurückgebliebenen zu. »Komm, Cisco.«

    Die zwei rührten sich nicht und verzogen keine Miene.

    Langsam spazierte ich los und sagte zu meinem Hund: »Frauchen wird sich wundern, dass wir so spät nach Hause kommen.«

    Als ich den Rand des Waldes erreichte, dachte ich verkrampft: Noch zwei Meter und ich bin weg! Vor mir standen drei dicke Buchen, es folgte eine Bodenwelle, dann der Beginn einer Tannendickung. Ich wandte mich etwas um und konnte aus den Augenwinkeln erkennen, dass die beiden Männer mir konzentriert nachstarrten und offensichtlich immer noch darüber nachdachten, wie sie mich einzuordnen hatten.

    »Los jetzt!«, befahl ich gepresst und hetzte nach vorn.

    »Scheiße!«, schrie der Beifahrer sofort. »Der hat geblufft!«

    Ich geriet in hohes, dürres Gras, stolperte, fing mich und glitt hinter die erste Fichte.

    Der andere brüllte: »Schneller. Komm links!« Dann waren schnell hämmernde Schritte auf dem harten Weg zu hören.

    »Diese verdammte Sau!«, schrie der Beifahrer. »Der wollte den Stoff.«

    Im Abdrehen konnte ich durch eine Lücke zwischen den Bäumen sehen, dass der Beifahrer jetzt eine Waffe in der Hand trug. Die beiden waren links von mir, aber immer noch auf dem Weg. »Komm«, flüsterte ich Cisco zu.

    Ich glitt hinter der ersten Baumreihe sofort nach rechts und kletterte zügig den Berg hoch, bis ich den Rand der Schonung erreichte. Dann lief ich wieder rechts, also parallel zu meinen Verfolgern.

    »Wo ist der Typ, verdammt?«, fragte der Beifahrer keuchend irgendwo unterhalb meines Standortes.

    Ich befand mich vor einem Bestand mit Krüppeleichen, durchsetzt mit jungen Birken. Und es gab sehr viel Farn hier, wunderbaren, hoch stehenden dichten Farn, der eine gute Deckung bot. »Runter!«, befahl ich meinem Hund.

    Der fand das Ganze einmal mehr große Klasse. Was für ein wunderschöner Tag mit Herrchen! Was gibt es Schöneres, als im Farn Verstecken zu spielen? Cisco wedelte nicht nur mit dem Schwanz, sondern mit dem ganzen Körper, sodass jeder Außenstehende anhand der stark schwankenden Farne genau erkennen konnte, wo wir steckten.

    Was lief da ab, was ging da vor sich? Waren die vier von einer konkurrierenden Gruppe? Doch wenn das so war, wieso wussten sie dann von dem Kokain in der Jagdhütte? Gut, immer gab es Überläufer, gut, sie konnten die Jagdhütte beobachtet haben. Lieber Himmel, warum hatte ich kein Handy mehr?

    »Da ist er!«, brüllte der Beifahrer leicht quietschend. Das hörte sich verdammt nahe an.

    Ich gab jede Deckung auf und rannte durch den Farn parallel zum Hang. Nach etwa hundert Metern tauchte ich ab und blieb liegen. Meinen Hund hielt ich fest.

    Ich musste unter allen Umständen alle Steigungen meiden, ich musste versuchen, unten auf die Straße zu kommen, weil da die Chance bestand, dass Autos vorbeikamen. Solange sich die beiden allerdings unterhalb meines Standortes aufhielten, konnte ich die Straße vergessen.

    Plötzlich sagte der zweite Mann so laut, als stünde er neben mir: »Manni, ich sage dir, es ist einfacher, ich hole den Wagen und die beiden anderen. Dann sind wir zu viert, dann kriegen wir ihn leichter.«

    »Gute Idee«, antwortete Manni. »Mach das. Dann machen wir ihn platt. Sag den beiden, sie sollen einfach querbeet fahren. Er kann nicht weit gekommen sein.«

    Mein Hund entwischte mir, ich hatte eine Sekunde nicht auf ihn geachtet. Instinktiv richtete ich mich etwas auf.

    Der, den ich den Beifahrer nannte, schoss sofort. »Da ist er!«, schrie er.

    Augenblicklich ging ich wieder in die Deckung der Farne, lief aber gebückt weiter.

    Nach einigen Metern überlegte ich keuchend, dass es ausgesprochen schwierig war, in Eifelwäldern auf bewaffnete Gangster zu stoßen – gleich auf zwei Gruppen war schlichtweg ein Unding. Wahrscheinlich würde man mich Käpt’n Blaubär nennen, wenn ich je die Chance erhalten sollte, davon zu erzählen.

    Wo war mein Hund? Und wo

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