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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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leichthin.

    »Ja. Rainer hatte bei mir Geld deponiert. Ich habe nicht gewusst, was das für Geld war, also, wofür er es brauchte.«

    »Und wieso deponierte er es bei Ihnen?«

    »Das macht er häufiger, das ist praktischer für ihn. Er hat ja drei Baufirmen. Und je nachdem, wo er Geld braucht, zum Beispiel, um die Überstunden auf den Baustellen auszuzahlen, deponiert er es in meinem Haus, weil er da morgens vorbeifährt, wenn er in sein Büro muss. So einfach ist das. Ich bewahre in meinem Haus auch Geld der Caritas auf, wenn Sie das interessiert. Aber das interessiert Sie ja gar nicht. Rainer und ich sind Freunde von klein auf. Meinerseits würde ich ihm meine Rentenbeiträge anvertrauen, wenn’s nötig wäre, ohne von ihm einen Beleg darüber zu verlangen. Freundschaft, Herr … wie war das?«

    »Baumeister«, sagte ich.

    »Ah ja, Freundschaft, Herr Baumeister, fragt nicht nach Quittungen. Freundschaft fragt eigentlich überhaupt nicht. So sehe ich das.«

    »Über welche Summen reden wir denn?«

    »Weiß ich nicht. Ich habe das Geld nie gezählt, es war in einem Umschlag.«

    Spätestens in zwei Minuten würde sie wahrscheinlich behaupten, dass in dem Umschlag auch Konfetti gewesen sein könnte. Kein Zweifel, sie war ein harter Brocken und sie hatte offenkundig keine Angst. Aber warum redete sie überhaupt mit mir?
    »Wenn Sie mit Bliesheim so dicke sind, dann wissen Sie doch bestimmt, was der tote Förster mit Bliesheim zu schaffen hatte – gehörte Mertes auch zu der Clique?«

    »Tja, gut, nicht direkt«, antwortete Gernot Meyer schnell. »Einmal war er dabei, als wir gespielt haben, aber sonst gehörte er nicht dazu. Oder, Gundula? Sag du doch was.«

    »Er war mal da, aber er war kein Mitglied. Wir kannten den alle kaum«, nickte sie.

    Gernot Meyer wollte ablenken: »Das ist übrigens der Herr, der den Mörder von Elvira entdeckt hat.«

    Gundula Pechter sah mich das erste Mal interessiert an. »Wer war das Schwein eigentlich?«

    »Jemand aus der Gegend«, sagte ich. »Morgen können Sie mehr aus der Zeitung erfahren.«

    »Ist er alt? Oder jung?«, fragte sie.

    »Es ist nicht der alte Forst. Und der junge Kaplan ist es auch nicht«, antwortete ich. »Ich darf es Ihnen nicht sagen. Apropos Kaplan: Wissen Sie, dass er schwul ist?«

    »Man hört so einiges«, sagte sie. »Das geht mich nichts an, das ist seine Privatsache. Aber es schadet der Kirche.«

    »Das hätte ich gern erklärt«, forderte ich sanft.

    »Die Kirche ist die Sache unseres Herrn«, murmelte sie mit Augen, die weit in die Ferne blickten. »Priester und Sexualität, das ist schon schlimm. Priester und Homosexualität ist die Ausgeburt der Hölle.« Ihre Stimme wurde unvermittelt scharf. »Das ist Unnatur, das ist Perversion! Schwule Priester sind keine Werbung für unsere Sache.« Sie hatte sich wieder gefangen und lächelte nun harmlos.
    »Es ist auch keine Werbung für die Sache des Herrn, zweitausend Jahre lang alle Krieger und ihre Waffen zu segnen.« Ich merkte, dass ich wütend wurde.

    »Die Kriege, die die Kirche segnete, waren heilige Kriege«, stellte sie leicht aufgeregt fest.

    »Haben Sie sich mal gefragt, wie Jesus das kommentieren würde?«

    Sie schwieg erst, dann sagte sie mit vielen Falten auf der Stirn: »Es wäre arrogant, sich in Jesu Position versetzen zu wollen. Er ist Gott, er starb für uns.«

    »O ja«, sagte ich tief zufrieden, »das Argument kenne ich von den Kreuzzügen, angestachelt von ein paar wirklich perversen Päpsten. Da wurden mal so eben siebzigtausend arme Heiden in ein paar Tagen abgeschlachtet – im Namen Christi natürlich, bloß weil man Jerusalem erobern wollte, weil man dachte: Das ist die Stadt der Catholica. Ist Ihnen bekannt, dass Karl Martell, der Hammer Gottes, wie ihn die Kirche nannte, sich damit brüstete, dass er bei der Schlacht von Tours und Poitiers dreihunderttausend Sarazenenleichen auf dem Schlachtfeld liegen ließ? Das Ganze im Namen Gottes. Und im Namen Mariens, der Gottesmutter, natürlich. Die Ritter des Deutschen Ordens im Osten haben alle ihre Feinde im Namen der Himmelskönigin abgeschlachtet und die Frauen vorher vergewaltigt. Wissen Sie, ich habe absolut nichts gegen den lieben Gott, aber eine ganze Menge gegen die Kirche in Rom. Hören Sie also auf mit dem Scheiß! Vor dem dritten Jahrhundert hat kein Kirchenvater sich getraut, Maria als gebärende Jungfrau zu bezeichnen.«

    »Mit diesen widerlichen, gotteslästerlichen Bemerkungen beleidigen Sie mich und

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