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Eifel-Müll

Eifel-Müll

Titel: Eifel-Müll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Lokus, erledigte ihre Pinkelei und fragte scheinheilig: »Bist du ausgeschlafen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Du warst so süß heute Nacht.«
    »Was war ich?«
    »Schon gut, schon gut.« Sie breitete segnend die Arme aus, bevor sie das Bad im Geschwindschritt wieder verließ.
    »Du gehst auch raus!«, befahl ich meinem Hund.
    Er wedelte mit dem Schwanz.
    »Ich möchte wenigstens morgens im Bad mit mir allein sein. Ohne Hund und ohne ein weibliches Wesen. Das alles ist eine ungeheure Zumutung.«
    »Du musst wissen«, sagte Rodenstock in der Tür, »dass sie heute in aller Frühe noch mal Hans Becker kassiert haben. Da soll es einen Widerspruch in seinen Aussagen geben. Vielleicht haben wir ihn jetzt!«
    »Das mit Becker wissen wir. Als Natalie am Abend ihres Todes mit Bronski telefonierte, war sie auf dem Weg zu Hans Becker. Und Becker hat das der Kommission verschwiegen. Uns übrigens auch.«
    »Wieso Bronski? Ich verstehe das alles nicht.«
    »Gleich wirst du es verstehen. Läuft der Kaffee?«
    »Der läuft.«
    Wenig später versammelten wir uns im Wohnzimmer und ich ließ Vera den Vortritt, die aufgeräumt und widerlich gut gelaunt berichtete, was wir getrieben hatten – von der Frau des Polizisten Egon Förster bis hin zum königlichen Kaufmann Hans Becker. Von der Affäre mit Bronski, der mühelos in mein Haus gelangt und wieder im Dunkel der Nacht verschwunden war, als habe es ihn nie gegeben.
    »Höchst interessante Vorkommnisse«, murmelte Emma. »Aber sie alle bringen uns nicht einen Millimeter weiter. Vielleicht haben wir etwas übersehen. Lasst mich erzählen, wie es uns bei der Familie des Herrn Dr. Lothar Grimm in Koblenz ergangen ist. Natürlich wollte die Ehefrau nicht mit uns reden. Sie hatte offensichtlich Angst vor ihrem Mann. Aber wir sagten ihr, der würde nichts von dem Gespräch erfahren, sie solle ihrem Herzen einmal einen Stoß geben. Wir mieteten uns in einem Hotel ein, eine Suite musste es sein, wir wollten protzen, angeben und uns im Luxus der Welt suhlen. Sie brachte dann tatsächlich ihre Kinder irgendwo unter und erschien. Ich sage es gleich und ungern: Mit dem Mord an Natalie hat der Kerl wahrscheinlich nicht viel zu tun, denn er ist ein im Grunde ängstlicher Schleimer, der seine Lebensberechtigung aus der Tatsache zieht, dass er besser bescheißt als seine Konkurrenten. Die Frau behauptet, er habe sie nur geheiratet und ihr zwei Kinder gemacht, um einen ordentlichen gutbürgerlichen Schutzschild vor sich aufbauen zu können. Und sie könne sich an keinen einzigen wirklich guten Aufenthalt mit ihm in ihrem Ehebett erinnern. Ja, aber er hat einen sexuellen Tick. Er kann sich nur mit Frauen abgeben, die er irgendwie beherrscht, alle anderen meidet er, entwickelt sogar Ängste. Er sucht die Unterwerfung der Frau, daher passt das Foto mit Natalie zu ihm. Und er sagte seiner Frau, er werde sich nie scheiden lassen, denn ein solches Verhalten empfinde er als empörend und gesellschaftlich zersetzend. Im Grunde ist der Mann so gut wie nie zu Hause, arbeitet geradezu orgiastisch und lässt sich in kurzen Abständen von einem Puff mit Frischfleisch beliefern, wie er das nennt. Er kriegt Besuch von Nutten.«
    »Wie lange kann die Ehefrau das denn noch durchhalten?«, fragte Vera.
    »Ich denke, das geht nicht mehr lange gut«, meinte Emma. »Und ich hoffe sehr, sie bearbeitet ihn gründlich mit einem Hackebeilchen und wird freigesprochen.«
    »Was hältst du von Bronski?«, fragte mich Rodenstock.
    »Er ist zweifellos ein Wilder. Es gehört ja schon eine gehörige Portion Naivität dazu, gleich zwei Revolver am Körper zu tragen und mit einer Hand voll Kumpels in der Eifel zu erscheinen, um einen Mörder zu jagen. Der Mann ist gefährlich, weil er sich so wenig drum schert, was andere tun und denken. Kritisch dürfte es werden, wenn es ihm gelingen sollte, den Mörder zu identifizieren. Dann brauchen wir Räumpanzer mit Schnellfeuerkanonen. Ich habe außerdem das Gefühl, dass er uns nicht alles gesagt hat, dass er noch viel an Hintergrund hat, den wir nicht kennen.«
    »Was machen wir falsch?«, fragte Vera. »Wir müssen irgendwas falsch machen.«
    »Wir werden es herausfinden«, stellte Emma spöttisch fest. »Spätestens dann, wenn Kischkewitz sagt: ›Hier ist der Mörder!‹«
    »Ich gehe eine Weile in den Wald«, sagte ich. »Und damit keiner von euch auf blöde Ideen kommt: Ich möchte allein sein. Ich muss mir frischen Wind um die Nase wehen lassen.«
    »Aber es regnet«, sagte

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