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Eifel-Träume

Eifel-Träume

Titel: Eifel-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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er erst Dienstag anrufen. Die Brigitte Lauer-Nack aus Daun. Von der ist bekannt, dass sie unheimlich schnell und hart ist. Sie muss einen irren Wirbel veranstaltet haben. Und Toni hat ihr den Tipp gegeben, mich anzurufen. Nachdem ich gehört hatte, was man ihm vorwarf, bin ich sofort zur Kripo gefahren und habe gesagt, dass die Beschuldigung der reine Quatsch sei. Das Kinderfest war so stressig, dass kein Betreuer auch nur fünf Minuten Zeit für sich selbst hatte. Ich habe den Bullen die Frage gestellt: Wann an dem Tag soll Toni das denn gemacht haben? Ich war pausenlos mit ihm gemeinsam unterwegs, wir waren nicht mal zehn Minuten getrennt, außer wenn man mal pinkeln war oder eine Bratwurst gegessen hat. Die Bullen erwiderten, das ginge mich alles nichts an, ich könnte mich darauf verlassen, dass sie genau recherchiert hätten. Ich sagte: Moment mal, Toni ist mein Freund und ich werde sauer, wenn ich so eine Beschuldigung höre. Und ich will wissen, wann genau das an dem Sommerfest stattgefunden haben soll. Sie erwiderten, es wäre wohl klar, dass Toni die kleine Sandra mit in sein Haus genommen habe und dass es dort zum Missbrauch gekommen sei.« Er schlug wieder wütend auf die Tischplatte. »Jedenfalls, die Anzeige der Eltern stand. Das Furchtbare war, dass sich die Sache wie ein Lauffeuer herumgesprochen hat und Toni die Vorwürfe kaum entkräften konnte. Ich habe mir dann gedacht, dass etwas ganz anderes hinter der Sache stecken musste.«
    »Und was, bitte?«
    »Sie wollten Druck ausüben, sie wollten ihn runterhaben vom Posten des Ortsbürgermeisters. Mittlerweile stand nämlich einer bereit, Tonis Posten zu übernehmen. Erst hat Schmitz es mit Drohungen versucht. Dann hat er Toni zwanzigtausend Euro angeboten. Geschenkt. Allerdings kann das niemand bezeugen. Dann passierte die Sache mit den Bienenstöcken, zum Schluss die Sache mit der kleinen Sandra. Ich habe versucht, etwas über Sandras Eltern herauszukriegen. Und siehe da: Der Vater heißt Clemens Retterath und ist Maschinenmeister im Betrieb von Schmitz. Aber es kam noch besser. Ich fand heraus, dass plötzlich ein Geldsegen über diesen Clemens Retterath niedergegangen sein musste. Denn die Familie machte Urlaub auf den Bahamas und Retterath kaufte sich anschließend seinen Traumwagen, einen BMW.«
    Am Fenster surrte zornig eine Fliege.
    »Wie auch immer«, murmelte ich. »Nun hat Schmitz wahrscheinlich freie Fahrt.«
    Mauren lächelte knapp. »Hat er nicht. Die Frau, die sich bei uns als Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde aufgestellt hat, die Isabell Kreuter, wird auf keinen Fall damit einverstanden sein, dass Schmitz weiter abbaut und den Berg kriegt. Sie wird auf jeden Fall sehr gründlich prüfen lassen, welche Folgen das für die Verbandsgemeinde hat. Sie muss nur gewählt werden … Die Scheiße ist, dass Toni den Druck nicht ausgehalten hat. Aber vielleicht hätten wir den auch nicht ausgehalten … Doch ich will nicht, dass jemand behauptet, Toni sei ein ausgemachter Pädophiler gewesen. So war es nicht, verdammt nochmal!«
    Er goss sich mit zittrigen Fingern einen weiteren Schnaps ein, trank ihn und sah mich an. »Ich weiß nicht, ob das hilft.«
    »Es hilft sehr. Sind Sie einverstanden, wenn ich das der Kripo so erzähle, wie Sie es erzählt haben? Und sind Sie zu einer Aussage bereit, wenn die Mordkommission hier auftaucht?«
    »Ja, selbstverständlich. Aber was hat das mit dem Tod der kleinen Annegret zu tun?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht gar nichts. Allerdings gibt es eine Mutter, die behauptet hat, ihr Sohn sei am Tattag pünktlich zu Hause gewesen. Und er habe den Heimweg von der Schule zusammen mit Annegret zurückgelegt. Und diese Frau heißt Schmitz mit Nachnamen. Dabei war sie selbst gar nicht zu Hause. Sie hat mit irgendeinem Lover im Wald herumgemacht.«
    Er starrte mich ungläubig an. »Stimmt das?«
    »Ja, warum soll ich Sie anlügen?«
    »Wenn das so ist«, murmelte er bedächtig, »dann muss man sich fragen dürfen, was denn an den Aussagen überhaupt stimmt.«
    »Genau«, nickte ich.
    »Das ist ein Ding. Hier, ich gebe Ihnen meine Karte, falls Sie etwas Neues erfahren. Das würde mich interessieren.«
    Auch ich ließ ihm meine Karte da und verabschiedete mich. Ich setzte mich in mein Auto. Ich hatte keine Lust mehr auf Menschen, ich musste nachdenken. Eigentlich glaubte ich nicht, dass die miesen Tricks gegen Toni Burscheid etwas mit Annegret zu tun hatten. Andererseits war ich schon zu oft eines Besseren belehrt

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