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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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aufgeschreckt, weil sie etwas gehört hatten. Da danach aber alles ruhig war, sind sie rasch wieder eingeschlafen. Im Nachhinein sind die beiden der Ansicht, dass die Geräusche durchaus Schüsse gewesen sein könnten.«
    »Wenn denen das eher eingefallen wäre«, grummelte Ungerer, »dann hätten wir den Einbrecher vielleicht auf frischer Tat ertappen können.«
    »Also halb zwei«, wiederholte Fischbach und nickte. Er zeigte auf das Türschloss. »Habt ihr das schon untersucht? Irgendwelche Anzeichen einer gewaltsamen Öffnung?«
    »Weder am Schloss noch sonst wo haben wir derartige Spuren gefunden.«
    »Es scheint alles zusammenzupassen«, sagte Fischbach nachdenklich. »Zunächst tötet unser Unbekannter Bauernfeind in Wachendorf, so gegen Mitternacht. Er heimst den Hausschlüssel des Toten ein, fährt hierher und schließt damit die Tür auf. In der Küche trifft er auf die beiden Hunde. Der Täter erschießt sie. Dann durchsucht er in aller Ruhe das Haus.« Er sah Ungerer abwartend an. Als dieser nickte, fuhr er fort: »Daraus ergeben sich mehrere Fragen. Eine hatten wir schon: Warum trifft sich Bauernfeind mitten in der Nacht mit dem Unbekannten in Wachendorf? Und die zweite wichtige Frage: Was hat der Täter hier gesucht? Was war so wichtig, dass er Bauernfeind tötete und anschließend das ganze Haus auf den Kopf stellte?«
    »Vielleicht Geld«, mutmaßte Ungerer.
    »Dann hätte er sicher auch die wertvollen Uhren mitgenommen«, widersprach Fischbach.
    Sein Handy klingelte. Bianca Willms teilte ihm die Adresse des Halters des weißen Corsa mit. Er notierte sich die Daten und fragte: »Was machen die anderen?«
    »Alle noch unterwegs. Andrea ist bei der Obduktion, Guido hat sich zwei Kollegen von der Sitte als Unterstützung dazugeholt und klappert die Haustüren ab, um Zeugen zu finden«, teilte sie ihm mit und verabschiedete sich.
    Fischbach wandte sich wieder an Ungerer. »Ich bin dann mal weg«, sagte er und reichte ihm die Hand. »Wir bleiben in Kontakt. Meine Mitarbeiterin wird dir alles zuschicken, was wir wissen.«
    »Ist keine Einbahnstraße«, erwiderte Ungerer mit einem schlaffen Händedruck.
     
    Als Fischbach wenig später über die B 266 zwischen Herhahn und Gemünd donnerte, verspürte er plötzlich Hunger. Überrascht stellte er fest, dass es schon auf zwei Uhr zuging. Er beschloss, einen kleinen Umweg zu machen, und steuerte seine Harley eine Viertelstunde später auf seinen Hof. Schnüffel wackelte heran und sah treuherzig zu ihm auf. Er ging in die Knie und streichelte ihr eine Weile über den borstigen Scheitel. Sie grunzte zufrieden. Mit knackenden Knien kam Fischbach wieder in die Höhe und ging ins Haus. Schnüffel folgte ihm.
    »Was machst du denn hier?«, empfing ihn Sigrid in der Küche.
    Es roch nach Schnaps und Gewürzen.
    »Ah, Aufgesetzter«, stellte er fest.
    Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ja. Wacholder.«
    Zufrieden nickte er. Den mochte er am liebsten.
    »Ich bring mal die Sau raus.« Sie sah ihn tadelnd an und schob Schnüffel hinaus.
    Fischbach wusste, dass Sigrid das Tier im Haus nicht mochte. Ihm war es egal. Schnüffel war stubenrein, und zum Suhlen war der Boden zurzeit zu gefroren, sie konnte sich also keinen ihrer gefürchteten Dreckpanzer zulegen und damit das Haus verunreinigen.
    »Haben wir was zu essen im Haus?«, fragte er, als Sigrid wieder zurück war. Er setzte sich an den Esstisch. »Muss aber schnell gehen.«
    Sie lachte hell. »Übertreib nicht so. Der Baron kann euch schließlich nicht mehr weglaufen.«
    Fischbach rieb sich müde die Augen. »Wir haben einen weiteren Fall.«
    Sigrids Miene verfinsterte sich. »Magst du darüber erzählen?«
    Er nickte. Schließlich wusste er, dass er sich auf das Stillschweigen seiner Frau verlassen konnte.
    Sigrid holte eine Pfanne aus dem Schrank. »Ich höre. In der Zeit mache ich dir einen Speckpfannkuchen.«
     
    Gut gesättigt setzte sich Fischbach eine halbe Stunde später wieder auf seine Maschine. Sigrid drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange. »Pass auf dich auf«, flüsterte sie. Ihre Stimme vibrierte sorgenvoll.
    Er nickte.
    »Ach, was ich dir noch erzählen wollte.« Sigrid hielt die Hand über den Zündschlüssel. »Der Häff, der ist gar nicht tot.«
    Fischbach hielt inne. »Wie, nicht tot? Und die Anzeigen?«
    Sie schmunzelte. »Ehrlich, kein Quatsch. Die Todesanzeigen hat der Häff alle selbst geschaltet. Er ist wohl durchgedreht. Sie haben ihn eingewiesen.«
    Fischbach schüttelte den Kopf und

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