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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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zusammenhängen. Aber der Chef wollte partout nicht mit Einzelheiten rausrücken.«
    »Äh, na ja, du weißt ja, wie der Chef ist.« Fischbach lachte unsicher. »Mal hü, mal hott.«
    »Red keinen Stuss«, fuhr Breitholz auf. »Gib schon zu, Mensch, du wolltest die Observierung.« Er tippte Fischbach auf die Brust. »Du bist schuld, dass mein Sohn heute mit seinem Onkel, der zu allem Überfluss auch noch Geißbock-Fan ist, zum Spiel muss.«
    »Das mit deinem Sohn tut mir leid. Ich bring dir nachher ein paar Burger als Wiedergutmachung«, bot Fischbach vorsichtig an.
    »Aber Doppelburger«, forderte Breitholz. Er verschränkte die Arme vor der Brust, schien aber ein wenig besänftigt.
    Mit der flachen Hand hieb Fischbach auf das Autodach. »Abgemacht. Jetzt erzähl mal. Ist die Baronin im Haus?«
    »Der Fernseher läuft.« Breitholz wies über die Straße. Dort flackerte hinter einem dunklen Fenster das bläuliche Licht. »Um acht in der Früh hat die erste Schicht Position bezogen. Susanne Baron war den ganzen Tag zu Hause, sieht man mal von der Beerdigung ab, die sie heute Morgen besucht hat.«
    Fischbach spähte zum Haus. »Habt ihr irgendetwas bemerkt, was darauf hindeuten könnte, dass da noch jemand drin ist?«
    »Nee, leider nicht. Das hätte wenigstens eine kleine Abwechslung bedeutet.«
    »Wäre ja auch zu schön gewesen«, murmelte Fischbach und rieb sich die Nase. »Ich denke, wir unterbrechen mal das Fernsehprogramm«, entschied er. »Bis gleich.«
    Sie gingen über die Straße und schellten. Während sie warteten, fragte Welscher: »Warum hast du den Wagen denn nicht abgezogen? Du hast doch vorhin selbst gesagt, dass Frau Baron als Täterin nicht mehr in Frage kommt.«
    »Das ist nicht ganz richtig. Ich sagte, dass sie kein Motiv für den Mord an Bauernfeind hat. Nach unserem bisherigen Kenntnisstand, heißt das. Muss aber nicht richtig sein. Dann wäre sie immer noch im Rennen. Und«, Fischbach zwinkerte ihm zu, »ich kann Breitholz nicht leiden. Ist ein Großkotz.«
    Welscher drückte erneut den Klingelknopf. Vernehmlich schlug die Glocke im Haus an.
    »Außerdem kann es schließlich nicht schaden, noch eine Weile ein wachsames Auge auf sie zu haben. Vielleicht springt ja doch etwas dabei heraus.« Fischbach drückte wild auf den Klingelknopf. »Warum macht die denn nicht auf?«
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen.
    »Ich will meine Ruhe haben«, brüllte Susanne Baron mit schriller Stimme.
    »Den Wunsch können wir Ihnen vorerst nicht erfüllen«, entgegnete Welscher ungerührt und hielt ihr Körners Foto unter die Nase. »Kennen Sie das Haus?«
    Sie packte sein Handgelenk und drehte es so, dass das Licht der Außenlampe auf das Bild fiel. »Nie gesehen«, antwortete sie patzig. Sie ließ sein Handgelenk wieder los. »Und jetzt entschuldigen Sie …«
    »Dürfen wir reinkommen?«, unterbrach Fischbach sie.
    »Ich wüsste nicht, warum. Suchen Sie lieber den Mörder meines Mannes.« Sie wollte die Tür ins Schloss drücken, doch Welscher hielt dagegen.
    »Dann ziehen Sie sich bitte etwas über und folgen Sie uns zur Dienststelle.«
    »Sie können mich …«
    »… auch abführen«, vollendete er den Satz.
    Der Druck auf die Tür wurde schwächer. Sie schien zu überlegen, ob sie nachgeben sollte.
    »Frau Baron«, sagte Welscher jetzt versöhnlich, »es ist wichtig. Ich verstehe gar nicht, warum Sie sich hier so gebärden.«
    Nach einigen Sekunden machte sie den Weg frei. Sie traten ein. Im Fernseher lief »Wer wird Millionär«.
    »Warum haben Sie mir Ihre Bluthunde vor die Tür gesetzt?«, zischte Susanne Baron.
    »Was stört Sie so sehr daran? Es ist zu Ihrem Schutz«, erklärte Fischbach. »Schließlich hat man Ihren Mann ermordet. Es könnte doch sein, dass der Mörder es auch auf Sie abgesehen hat.«
    »Ach, Blödsinn.« Sie ballte die Fäuste. »Wenn Sie denken, dass ich meinen Mann ermordet habe, dann sagen Sie es doch endlich.«
    »Nur zu Ihrer Sicherheit«, wiederholte Fischbach, der scheinbar ungerührt im Wohnzimmer umherschritt. »Wollen Sie eigentlich immer noch verreisen? Dann wäre es für uns schwierig, den Personenschutz aufrechtzuerhalten.«
    Sie ging zur Bar, schüttete sich ein Glas Whisky ein und trank es zur Hälfte leer. Das schien sie ein wenig zu beruhigen. »Ich weiß es noch nicht. War eine spontane Idee, um allem zu entfliehen. In ein paar Tagen vielleicht.«
    »Wohin sollte es denn gehen?« Fischbach winkte lachend ab. »Verzeihen Sie, ich bin indiskret. Das

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