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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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alle Mal zu klären.
    Fischbach runzelte die Stirn. »Macht doch net us jedem Futz ‘ne Dunnerschlaach.« Er sah von einem zum andern. »Merkt euch für die Zukunft: Jan trinkt keinen Kaffee. Punkt«, verkündete er. »Können wir jetzt bitte wieder sachlich werden?«
    Welscher setzte sich wieder neben Andrea Lindenlaub. Die klare Ansage hatte ihn ein wenig beruhigt.
    »Obwohl«, fügte Fischbach an und nippte an seiner Tasse, die Bianca Willms ihm rasch eingegossen hatte, »du schon eine ganze Menge verpasst.«
    Welscher öffnete empört den Mund, sah dann aber, wie Fischbach ihm über die Tasse hinweg zuzwinkerte. »Du määs e Jeseech wie en Jeeß, die Brezelle fress«, sagte er freundlich. »Bleib einfach locker. Keiner will dir was.«
    Fischbach hob die Stimme, damit ihn alle im Raum hören konnten. »Ich denke, Jan fängt mal an zu erzählen, was wir heute Nachmittag in Erfahrung bringen konnten. Bianca, tippst du mit?«
    »Klar«, bestätigte sie und setzte sich eingabebereit vor das Notebook.
    Welscher räusperte sich und begann mit seinem Bericht von ihrem Besuch bei Barons Frau.
    »Dass die Ehe nicht unbedingt im sicheren Hafen gelegen hat, können wir bestätigen«, sagte Büscheler, nachdem er geendet hatte, und blätterte in seinem Notizblock. »Beide Seiten waren in Bezug auf außereheliche Liebesbeziehungen nicht zimperlich, zumindest, wenn wir Barons Sekretärin Glauben schenken. Die Arme war ganz aufgelöst, als sie von Barons Tod hörte. Hat eine Weile gedauert, bis sie sich wieder so weit gefasst hatte, dass sie auf unsere Fragen antworten konnte. Und jetzt ratet mal, warum?« Er sah auffordernd von einem zum anderen.
    »Ist doch klar«, rief Bianca Willms. »Sie muss sich jetzt einen neuen Job suchen.«
    Andrea Lindenlaub schüttelte abwehrend den Zeigefinger. »Das steht noch nicht fest. Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet, niemanden mehr anzutreffen. Aber in der Verwaltung sind noch alle an Bord. Die hoffen tatsächlich, dass der Insolvenzverwalter ihre Arbeitsplätze retten kann. Seine Ankunft wird sehnlich erwartet.« Sie nippte an ihrem Kaffee. »Einen Versuch habt ihr noch.«
    »Sie hatte was mit ihrem Boss«, stellte Welscher fest.
    »Genau«, bestätigte Büscheler. »Wir haben ihr ein wenig auf den Zahn gefühlt, und sie sprudelte förmlich über, als ob wir ihre Beichtväter wären. Das Ganze ging über ein Jahr. Vor sechs Wochen war dann plötzlich Schluss. Von seiner Seite aus. Sie liebte ihn aber immer noch.«
    »Damit hätten wir schon eine ganze Reihe mögliche Motive«, kombinierte Fischbach. »Eine eifersüchtige Exgeliebte, eine in fremden Gefilden wildernde Ehefrau, deren Liebhaber Baron beiseitegeräumt haben könnte, um mittelbar an dessen Vermögen zu kommen. Und einen Haufen rachsüchtiger Exmitarbeiter.«
    Bianca Willms nickte heftig. »Ich habe bereits diverse Namen durch unsere Datenbank laufen lassen. Die Sekretärin ist unauffällig. Aber bei Barons Frau bin ich fündig geworden. Vor drei Jahren gab es einen Vorfall im Hause Baron. Nachbarn hatten sich über einen lautstarken Streit beschwert. Eine Streifenwagenbesatzung fand einen am Unterarm blutenden Bruce Baron und seine aufgewühlte Frau vor. Beide gaben an, dass er gestürzt war und sich an den Scherben eines dabei zu Bruch gegangenen Glastisches verletzt hatte. Der zerbrochene Tisch soll auch der Grund für den Streit gewesen sein. Er sei ein Erbstück gewesen, an dem Frau Baron sehr gehangen habe.«
    »Lass mich raten«, brachte sich Welscher ein. »Es gab gar keinen Glastisch.«
    »Hm, nicht ganz«, antwortete Bianca Willms. »Einen zerbrochenen Tisch gab es schon. Die Kollegen waren trotzdem überzeugt, dass sie angelogen wurden, denn neben dem Tisch fanden sie ein blutiges Küchenmesser. Doch wo kein Kläger ist, ist auch kein Opfer. So sind sie unverrichteter Dinge wieder abgezogen.«
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, schaltete sich Andrea Lindenlaub ein. »Es war ein Eifersuchtsdrama und Barons Frau ist übers Ziel hinausgeschossen. Sie hat ihn in ihrer Wut in den Tisch gestoßen oder ihn sogar mit dem Messer angegriffen.«
    Bianca Willms nickte.
    »Man kann es nicht oft genug wiederholen: Frauen sind die gefährlicheren Menschen«, krächzte Büscheler und erntete einen tadelnden Blick von Andrea Lindenlaub.
    Welscher schmunzelte. Büscheler zeigte einen gewissen Sinn für Humor. Das hätte er dem knorrigen Kerl gar nicht zugetraut.
    »Konntet ihr schon was zum Konkurs der Firma in

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