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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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frequentierte Waldweg, nicht gerade ideal, um etwas zu finden. Aber das habe ich euch ja schon gesagt.« Er holte ein Papier aus seiner Tasche und faltete es auseinander. »Gerade eben aber habe ich ein Fax erhalten. Die DNA von Barons Zahnbürste ist mit der des Opfers identisch. Die Fingerabdrücke stimmen ebenfalls überein.«
    Er reichte den Ausdruck an Bianca Willms weiter, die etwas darauf notierte und es dann in einem Ordner abheftete.
    »Ich digitalisiere das später und stelle es im zentralen Ordner zur Verfügung«, teilte sie ihnen mit.
    »Zum Geschoss kann ich euch mitteilen, dass es eine Neun-Millimeter war. Wir haben keine Hülse gefunden. Der Täter hat sie also aufgehoben und eingesteckt. Er hätte bestimmt auch noch das Projektil mitgenommen, wenn es nicht zu fest im Stein gesteckt hätte.«
    »Klasse, neun Millimeter, die weltweit meistverbreitete Pistole«, ärgerte sich Fischbach. »Hättest du nicht ausnahmsweise mal was Ungewöhnliches vorweisen können?«
    »Was Ungewöhnliches?« Feuersänger runzelte die Stirn.
    »Einen Armbrustbolzen zum Beispiel«, versuchte Fischbach zu scherzen.
    Feuersängers Stirnrunzeln vertiefte sich. »Aber es war doch eine Pistole. Wieso soll da ein …«
    »Vergiss es.« Fischbach winkte ab. Feuersänger ging vermutlich zum Lachen in den Keller. Tatsächlich war ihm, als hätte er ihn noch nie lachen sehen. Er nahm sich vor, in Zukunft bewusst darauf zu achten. »Was mir gerade einfällt: Hatte Baron eine Waffenbesitzkarte? Vielleicht stammten ja Waffe und Munition von ihm selbst.«
    Bianca Willms schüttelte den Kopf. »Nein, habe ich abgefragt. Er schien damit nichts am Hut zu haben.«
    Doris Schmitz-Ellinger klickte ungeduldig ihren Kugelschreiber rein und raus. »Von einer Festnahme sind wir, wie es aussieht, noch weit entfernt«, fasste sie zusammen. »Es kristallisiert sich keine eindeutige Spur heraus, die uns zum Mörder führen würde. Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich mit meiner Einschätzung danebenliegen sollte.« Ihre Mundwinkel hingen herab, eine steile Falte stand ihr auf der Stirn. »In zwei Tagen ist die nächste Pressekonferenz. Dann müssen wir der schreibenden Zunft etwas präsentieren, ansonsten werden die uns in der Luft zerpflücken, da bin ich sicher.«
    Bönickhausen nickte heftig. »Und der Landrat hätte in Düsseldorf einen schweren Stand.« Er schaute Fischbach an. »Wie gehen wir weiter vor?«
    Fischbach seufzte. »Ganz einfach. Wir werden weiter unsere Arbeit machen, also Zeugen befragen, nach Verbindungen und Spuren suchen, nach Motiven und nach möglichen Tätern. Zwischendurch müssen wir leider auch ab und an etwas essen und schlafen.« Er spürte den Ärger seinen Hals heraufwandern. Immer dieses blödsinnige Geschwafel, immer dieser Druck, der von oben kam, nur damit irgendwo irgendjemand sich in die Brust werfen konnte. »So haben wir es immer gemacht, und über kurz oder lang«, er hielt kurz inne und blickte zu Doris Schmitz-Ellinger, »hat sich der Erfolg eingestellt.«
    Eine unheilvolle Stille breitete sich am Tisch aus.
    »Hotte, also so war das gar nicht …«, brachte Bönickhausen hervor, um die Situation zu entschärfen. Doch er wurde von Doris Schmitz-Ellinger unterbrochen.
    »Ich will Tempo, ich will Ergebnisse.« Wütend sammelte sie ihre Unterlagen zusammen und steckte sie ein. »Ich will dieses Schwein haben, das durch die Wälder rennt und ehrbaren Geschäftsleuten die Birne wegballert.« Sie riss ihre Tasche an sich und stürmte aus dem Zimmer.
    Perplex sah Fischbach sie davonrauschen. »Was ist denn mit der?«
    »Die Tage?«, bot Andrea Lindenlaub als Erklärung an.
    Bianca Willms kicherte. »Bist du fies.«
    »Seid nicht albern«, brummte Bönickhausen. »Ihre Mutter ist heute Morgen verstorben.«
    Augenblicklich hatte Fischbach ein schlechtes Gewissen. Nicht der Schmitz-Ellinger gegenüber, da traf ihn keine Schuld, schließlich hatte er nichts von ihrer Familientragödie gewusst und sich diesbezüglich auch nicht taktlos verhalten. Aber er war immer noch nicht dazu gekommen, seine Mutter zurückzurufen.
    Auf die betretenen Blicke der anderen sagte Bönickhausen: »Nun macht euch mal keine Sorgen. Ich werde mich gleich darum kümmern und ein wenig zur Entspannung der Situation beitragen. Ihr arbeitet in Ruhe weiter, während ich versuche, euch den Rücken freizuhalten. Also, was steht als Nächstes an?«
    Fischbach stützte seine Ellbogen auf den Tisch und legte die Hände ineinander. »Wir gehen der

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