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Eifelbaron

Eifelbaron

Titel: Eifelbaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Jagusch
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Tasche und wedelte damit vor Welschers Nase herum. Dessen Grinsen wurde noch breiter, als er sah, wie Fischbach rot anlief.
    »Mein ja nur. Könnte ja sein, dass du auch auf so etwas stehst.«
    »Blödsinn«, murrte Fischbach und steckte sein Handy wieder ein.
    »Andrea Berg magst du ja auch.«
    »Das war der Sender … hab ich dir doch erklärt.«
    »Ist mir noch nie passiert.«
    Fischbach plusterte sich auf. »Willst du damit andeuten …«
    Welscher winkte ab und verkniff sich ein Lachen. Fischbachs Gesicht hatte die Farbe einer überreifen Tomate angenommen. Er wollte nicht riskieren, dass seinem Kollegen der Kopf platzte. »Komm, ist gut. Ich wollte dich nur ein wenig hochnehmen.«
    Über ihnen in den Bäumen zwitscherte müde ein Vogel. Welscher sah hinauf und versuchte, das bisschen Leben zu entdecken, das sich hier herumtrieb, sah man mal von Fischbach ab, der leise in die hohle Hand rülpste. »Warum bist du kleiner Kerl denn nicht im warmen Süden?«, fragte er den gefiederten Gesellen.
    »Weil das ein Haussperling ist«, erklärte Fischbach. »Die ziehen nicht fort.« Er schüttelte den Kopf. »In der Punkerszene kennt der sich aus, aber eine Mösch kann er nicht von einem Kranich unterscheiden.«
    »Wobei Punker und Goths ähnlich weit auseinanderliegen«, erwiderte Welscher trocken. Er suchte noch eine Weile im Geäst nach weiteren Vögeln, bis er von Fischbach am Ärmel gezupft wurde.
    »Ich glaube, es geht los.« Er deutete in Richtung Dorf.
    Welscher setzte sein Fernglas an. Über den Düttling fuhr gerade ein silberner Range Rover mit belgischem Kennzeichen. Vor dem Haus der Eimermachers hielt er an. Dann passierte eine Weile nichts.
    »Warum steigt er nicht aus?«, murmelte Fischbach.
    Plötzlich machte der Rover einen Satz nach vorne und wurde immer schneller. Der hochgezogene Motor heulte bis zu ihnen herüber.
    »Der will abhauen«, stellte Welscher seelenruhig fest. Er wusste genau, dass der Belgier keine Chance hatte. Schon rasten Zülls Männer heran und versperrten alle Wege. Doch so schnell gab der Belgier nicht auf. An der Stelle, wo der Düttling im Neunzig-Grad-Winkel in Richtung Dorf abknickte, stoppte er kurz, gab dann wieder Vollgas und verließ die Straße. In wilder Fahrt rumpelte er über das Feld, genau auf sie zu.
    Welscher setzte das Fernglas ab und sah in Fischbachs überraschtes Gesicht. »Der Idiot! Wo will der hin?«
    Die Fahrzeuge des Sondereinsatzkommandos blieben auf der Straße zurück. Für eine Verfolgung über das gefrorene, furchige Feld waren sie nicht geeignet.
    Welscher zog seine Dienstwaffe und kniete sich hin. Der Range Rover preschte immer noch in hoher Fahrt heran. Sein Kühlergrill ragte wie ein Urzeitmonster vor ihnen auf und wurde stetig größer. Der Motor jaulte wütend, gefrorene Erdklumpen spritzten von den Reifen im hohen Bogen durch die Luft. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Welscher, dass Fischbach hinter dem Baumstamm in Deckung ging.
    »Dreh ab!«, flüsterte Welscher, während er den Rover über Kimme und Korn im Visier behielt. »Mann, dreh ab!«
    Neben dem brüllenden Motor hörte er jetzt noch ein weiteres Geräusch. Ein Schatten ging über ihn hinweg, ein Luftzug zerrte an seiner Kleidung. Der Hubschrauber. Plötzlich machte der Rover einen Schwenk nach rechts und bot Welscher jetzt die Breitseite. Er zielte und schoss. Der erste Schuss ging daneben, beim zweiten explodierte der linke Vorderreifen, der dritte ließ das Hinterrad in Fetzen fliegen. Augenblicklich stoppte der Range Rover, die Fahrertür wurde aufgerissen, und ein unglaublich fetter Mann wälzte sich heraus.
    »Stehen bleiben und Hände nach oben«, schrie Welscher aus vollem Hals. Das Adrenalin in seinen Adern ließ seinen Puls rasen.
    Der Mann schleppte sich zwei Schritte vorwärts, rutschte dann aus und fiel der Länge nach hin. Angestrengt versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen. Als aber der Hubschrauber genau über ihm Position bezog, gab er auf, streckte die Arme nach oben und setzte sich auf den kalten Boden. Über das Feld kam Züll mit seinen Männern in geduckter Haltung auf ihn zugelaufen.
    Welscher spürte eine Hand auf seiner Schulter. »Kannst deine Wumme einstecken«, sagte Fischbach. »Der entschlüpft uns nicht mehr.«
    Welscher atmete durch, entspannte sich und steckte seine Waffe zurück in das Holster.
    »Nicht schlecht«, sagte Fischbach. »Zwei Reifen bei einem fahrenden Wagen mit der Pistole, wirklich erstaunlich.«
    Welscher zuckte mit den

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