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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Zeit über gleichmäßig an der Kurbel, trank Lambrusco aus der Flasche und kicherte unablässig. Seine Pupillen erschienen Sabine unwirklich groß, fast glichen sie den großen Glasaugen ihres geliebten Teddys. Sie saß auf einem abgesägten Baumstamm neben ihrer Mutter, die kaum Notiz von ihr nahm und hemmungslos mit einem Mann flirtete, dessen Namen Sabine noch nicht kannte.
    Die anderen saßen auf Campingstühlen im Kreis um die Feuerstelle herum, fünf Frauen und sechs Männer, dazu noch die beiden kleineren Kinder. Das Feuer wärmte alle ausreichend. Nur im Nacken spürte Sabine noch die Kälte des ausklingenden Winters.
    Ihr Vater warf einen Ast ins Feuer. Funken sprühten auf und wirbelten in den Nachthimmel.
    Â»Was für ein Glück«, rief Knut, »zu Ostern ein Lamm.«
    Alle lachten, selbst Sabine konnte ein heiteres Glucksen nicht unterdrücken. Dabei war es doch ein Reh. Ihr Lachen blieb ihr im Hals stecken, als sie zwischen den Bäumen neben der Scheune eine Gestalt entdeckte. Nur die Konturen zeichneten sich im diffusen Mondlicht ab. Sie bekam eine Gänsehaut und drängte sich an ihre Mutter.
    Viola unterbrach ihren Flirt. »Was ist jetzt schon wieder?«
    Ã„ngstlich sah Sabine zu der Gestalt hinüber.
    Â»Was soll dort …?« Viola brach ab, stand auf und räusperte sich. »Bei uns ist jeder willkommen«, rief sie. »Komm zu uns.«
    Die Gespräche verstummten. Das Knistern des abbrennenden Astes erschien jetzt unwirklich laut.
    Â»Guten Abend«, röhrte eine tiefe Stimme in distinguiertem Ton. Die Gestalt setzte sich in Bewegung und kam näher. Im Hauch des Bodennebels wirkte es, als würde sie schweben. Ein dunkler Anzug hüllte den mageren Körper des Mannes ein, seine schmalen, langgliedrigen Hände hielt er ausgestreckt, die Fingerkuppen lagen aufeinander.
    Â»Dracula«, murmelte Sabine.
    Â»Ach Quatsch«, sagte Ida. Sie saß auf einem Campingstuhl rechts von Sabine. »Nur ein Pfaffe. Ich kann mir schon denken, was er hier will.« Sie spie aus.
    Sabine mochte Ida nicht. Sie war kurz nach Neujahr zu ihnen gestoßen, eine streitsüchtige Ziege, die an allem etwas auszusetzen hatte.
    Die Gestalt war nun so weit herangeschwebt, dass Sabine im Schein der Flammen die Gesichtszüge des Mannes erkennen konnte. Er trug einen gepflegten grauen Bart und hatte eine Glatze. Unter dem Anzug lugte ein weißes Hemd mit Stehkragen hervor. »Darf ich das überaus freundliche Angebot annehmen und mich zu Ihnen setzen?«, fragte er.
    Stumm wies Sabines Vater auf den Stuhl, von dem er aufgestanden war, um Holz nachzulegen.
    Â»Ich bin der Pfarrer dieser Gemeinde«, erklärte der Mann in das Schweigen hinein und setzte sich. »Berthold Grothe ist mein Name. Ich komme, um Sie einzuladen.«
    Â»Einzuladen? Dass ich nicht lache«, spottete Ida. »Wohl eher, um uns ins Gewissen zu reden.«
    Â»Gibt es denn dafür einen Grund?«, fragte Grothe freundlich.
    Schrill lachte Ida auf. »Komm mir nicht so. Lass die Rhetoriktricks. Wenn ich nur einen missionarischen Ton von dir höre, trete ich dir persönlich in den Arsch.«
    Im Schein des Feuers bemerkte Sabine, dass sich auf des Pfarrers Stirn eine steile Falte abzeichnete.
    Â»Morgen ist Ostern. Ein besonderer Tag im Verlauf des Kirchenjahres, wie Sie sicher alle wissen. Ich würde mich freuen …«, setzte er an, doch er wurde von Ida unterbrochen.
    Â»Vergiss es. Die Zeiten sind vorbei. Die Kirche kann uns den Buckel runterrutschen.«
    Â»Sind Sie getauft?«
    Â»Getauft, christlich erzogen, das ganze Brimborium. Ist jedoch nicht von Bedeutung.«
    Â»Aber Sie glauben doch an Gott?«
    Â»Niemand tut das hier.«
    Â»Sprechen Sie für alle?«
    Â»Na sicher, was glaubst du denn, du klerikaler Traumtänzer?«, bestätigte Ida.
    Fragend sah Grothe in die Runde.
    Â»Ida ist in ihrer Ausdrucksweise schon mal etwas rüde«, schaltete sich Sabines Vater ein, »doch im Grunde hat sie recht. Wir haben hier eine neuartige Form des Zusammenlebens für uns entdeckt. Ein Glaube an ein höheres Wesen spielt dabei keine Rolle mehr. Ebenso wenig fühlen wir uns an gesellschaftliche Regeln gebunden. Wir haben eigene Werte, die für uns wichtig sind und nach denen wir uns strukturieren.«
    Â»Zum Beispiel Sex mit jedem und so oft wir wollen«, sagte Ida.
    Â»Ich bitte Sie. Nicht vor den

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