Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
würde ich nichts glauben, aber auch rein gar nichts. Was der in den letzten Jahren für einen Mist verzapft und uns damit auf Trab gehalten hat, geht auf keine Kuhhaut.«
    Seit zehn Minuten saßen sie an einem Tisch im Restaurant, von wo man einen herrlichen Ausblick auf den See genoss. Das Licht der tief stehenden Nachmittagssonne glitzerte auf der Wasseroberfläche, die eine leichte Brise kräuselte.
    Im Haus war es nahezu ruhig. Nur gelegentlich hörte Fischbach Tellergeklapper aus der Küche, wo außerdem ein Kühlschrank mit stetigem Brummen nervte. Die Kollegen von der Streife hatten das Gelände weiträumig abgesperrt und ließen niemanden zum Restaurant durch. Somit gab es für das Personal nicht viel zu erledigen.
    Nach einer kurzen Zusammenfassung des bisherigen Einsatzes hatte Fischbach von Zingsheims Erlebnis am frühen Morgen berichtet. »Er ist ein alter Schulkamerad von mir«, erklärte er Bönickhausen. »Da hilft man sich doch. Und was hatte ich schon zu verlieren? Außer einigen Runden im ›Krug‹, die ich Theo für den Einsatz versprochen hatte.«
    Â»â€ºKrug‹?«, fragte Andrea Lindenlaub. »Ist das nicht die Kneipe in Kommern, in der du immer mit deinen K-Heroes abhängst?«
    Â»Na ja, abhängen ist, glaube ich, zu viel gesagt.«
    Â»Rockmusik und Headbanging«, warf Welscher ein und zwinkerte Andrea Lindenlaub zu. »Ein echter Rocker halt.«
    Fischbach unterdrückte den Wunsch, Welscher in die Schranken zu weisen. Es standen wichtigere Dinge an.
    Â»Wo hält sich Zingsheim zurzeit auf?«, wollte Bönickhausen wissen, der seelenruhig Zucker in seinen lauwarmen Kaffee rührte. Wie immer wirkte er frisch und wie aus dem Ei gepellt. Nur die rot gefärbten Wangen verrieten sein Leid mit der Hitze dieses Tages. »Doch nicht etwa in deiner Rockerkneipe, Hotte.«
    Die Runde lachte verhalten.
    Â»Nein. Er ist bei mir zu Hause«, antwortete Fischbach zähneknirschend. »Ich habe ihn angewiesen, dort auf mich zu warten.«
    Â»Und darauf hört er?«
    Â»Meine Frau passt auf.« Und verwöhnt ihn nach Strich und Faden, fügte er stumm hinzu. Er hoffte inständig, noch etwas von dem Nudelsalat und den Frikadellen abzubekommen, nachdem er das Mittagessen durch Theos Fund verpasst hatte. »Ich werde später noch mal mit ihm ins Detail gehen. Vielleicht fällt ihm ja noch etwas ein.«
    Gedankenvoll drehte Andrea Lindenlaub eine Strähne ihrer blonden, schulterlangen Haare über ihren Zeigefinger. »Eine Explosion und ein Loch im U-Boot. Wenn das nicht miteinander zusammenhängt, fresse ich einen Besen.«
    Â»Die Frage ist nur …«, setzte Welscher an, brach jedoch ab, als die Eingangstür aufflog und Feuersänger hereinstürmte.
    Â»Schaut mal«, rief er und warf mit selbstzufriedenem Gesichtsausdruck einen durchsichtigen Beutel vor sie auf den Tisch.
    Fischbach beugte sich vor. Er erkannte ein in sich gedrehtes Holzstück, schwarz lackiert und etwa zehn Zentimeter lang.
    Â»Ein Propeller?«, fragte Bianca Willms.
    Feuersänger stach mit dem Zeigefinger in ihre Richtung. »Richtig. Haben wir auf dem Schoß des Toten gefunden. Fand ich sehr ungewöhnlich. Habe mir gedacht, das könnte euch interessieren.«
    Â»Ein Glücksbringer?«, versuchte sich Welscher an einer Erklärung.
    Â»Oder beim Volllaufen reingeschwemmt«, führte Bianca Willms eine weitere mögliche Lösung an.
    Andrea Lindenlaub hob die Tüte auf und begutachtete den Gegenstand von allen Seiten. »Der Eifel-Däniken hat doch von einem sirrenden Geräusch berichtet, oder? Du hast erzählt, dass ihm zunächst ein Vogel, dann ein Modellflugzeug in den Sinn gekommen war.«
    Fischbach nickte und nahm ihr die Tüte aus der Hand. »Jetzt ist mir klar, was das ist. Aber erzähl ruhig weiter.«
    Â»Auf das Sirren folgte die Explosion«, fuhr Andrea Lindenlaub fort. »Da drängt sich doch der Gedanke auf, dass es sich um ein mit Sprengstoff beladenes Modellflugzeug gehandelt haben könnte. Das helle Licht, das Zingsheim kurz vor der Detonation im Wasser gesehen hat, war das aufsteigende U-Boot. Daher auch das Brodeln an der Wasseroberfläche. Als die Glaskanzel schließlich auftaucht, lenkt jemand das Flugzeug dagegen. Rums. Alles zerbricht in tausend Teile, und der Propeller landet dabei auf dem Schoß des Opfers.«
    Zufrieden

Weitere Kostenlose Bücher