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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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kompensieren, würde nicht einfach werden.
    Die alte Kreisstraße verlief hier längs des bewaldeten Hanges dicht am Ufer. Gilles’ Einsatzwagen parkte bei einem riesigen Pick-up, auf dessen Ladefläche eine imposante Seilwinde thronte. Dahinter flachte das Ufer seicht ab, die Hinterräder des Pick-ups wurden von Seewasser umspült. Ein Bootsauflieger, der an der Kupplung des Wagens hing, war nur noch teilweise zu sehen, da er sich größtenteils unter Wasser befand.
    Â»Das ist ja ein Ding.« Welscher stellte sich vor die Motorhaube. Sie reichte ihm bis zur Brust.
    Â»Ja, nicht?«, sagte Gilles, und Fischbach merkte ihm an, dass er auch gerne so ein Ungetüm fahren würde. Gilles’ Augen leuchteten wie zwei Halogenstrahler.
    Â»Eine richtige Macho-Kiste«, sagte Welscher und grinste, »eine Schwanzverlängerung, wenn du mich fragst. Na ja, wer so was nötig hat …«
    Gilles’ Miene verfinsterte sich. »Und das aus dem Mund eines Mannes, der mit einem fahrenden Lochfraß unterwegs ist.«
    Â»Siehst du, eine Verlängerung habe ich nicht nötig.«
    Andrea Lindenlaub hüstelte. »Meine Herren, ich denke, wir sollten uns um andere Dinge kümmern, oder?«
    Sie sprach Fischbach aus der Seele. Er war nur deshalb nicht eingeschritten, weil er sich darüber freute, dass Welscher den Kollegen Gilles hochnahm.
    Gilles straffte den Rücken. »So Leute!« Er wies auf den Pick-up. »Dieses monströse Gerät gehört dem schon erwähnten Paul Lange. Und wenn das nicht die Karre ist, die zu eurem U-Boot passt, dann soll mich der Schlag treffen.«
    Fischbach ging zum Heck des Fahrzeuges. Das Seil der Winde war abgerollt worden und hing ins Wasser. Er zweifelte nicht daran, dass am Ende des Stahlseils ein Haken darauf wartete, das U-Boot in Schlepp zu nehmen. Mit der Winde wäre es selbst für eine einzelne Person ein Leichtes, das Boot auf den Auflieger zu ziehen. Es brauchte nur ein wenig Geschick und Übung. Das sprach dafür, dass Gilles richtiglag. Der Halter des Fahrzeuges, dieser Paul Lange, könnte der Tote im U-Boot sein. »Okay, wir haben zwar noch keine Beweise, aber gehen wir davon aus, dass Thomas recht hat. Was ich mich schon die ganze Zeit frage: Wieso gerade der Urftsee?«
    Â»Warum nicht?«, antwortete Gilles. »Ist doch schön hier.«
    Â»Aber für Freizeitaktivitäten gesperrt«, sagte Andrea Lindenlaub. »Darauf wolltest du doch hinaus, Hotte, oder?«
    Â»Richtig. Warum riskiert man eine Anzeige, wenn andere Seen zur Verfügung stehen, um legal sein Boot zu Wasser zu lassen?«
    Â»Gute Frage.« Welscher packte das Metallrohr, an dem der Rückspiegel des Pick-ups befestigt war, und schwang sich auf das Trittbrett neben der Fahrertür. Mit abgeschirmten Augen spähte er ins Innere der Kabine. »Nichts Besonderes zu erkennen.« Er sprang wieder auf den Boden und studierte die Internetadresse, die in breiter Schrift gut lesbar auf der Tür klebte.
    Â»Ich denke, eins ist klar«, sagte Andrea Lindenlaub. »Er wusste, dass es nicht erlaubt ist, und wollte daher kein Aufsehen erregen. Deswegen tauchte er nachts.«
    Welscher tippte die Internetadresse in sein Smartphone ein und wartete, bis sich die Seite aufgebaut hatte. »Ah, ein Höhlenforscher«, murmelte er.
    Â»Bitte was?« Fischbach trat näher und starrte auf das Display.
    Â»Ein Höhlenforscher«, wiederholte Welscher. »Moment, ich habe eine Idee. Rufen wir doch einfach mal die Mobilfunknummer an, die im Impressum angegeben ist.« Er tippte einige Male auf das Display und hielt dann das Gerät so, dass alle mithören konnten.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit. Fischbach glaubte kaum noch daran, dass Welscher jemanden erreichen würde. Doch schließlich dröhnte eine tiefe, ihm vertraute Stimme aus dem Lautsprecher. »Ja?«
    Fischbach klopfte Welscher anerkennend auf den Rücken. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr daran, dass es sich bei dem Mann im U-Boot um den Halter dieses Fahrzeugs handelte.

Schüttelfrost, Schlager und eine alte Schlawinerin
    Â»Hallo? Wer ist denn dran?«, tönte Feuersängers Stimme aus Welschers Smartphone.
    Â»Ich bin’s, Jan. Kann es sein, dass du Paul Langes Handy in der Hand hältst?«
    Eine kleine Pause trat ein. Vermutlich war Feuersänger überrascht, einen Kollegen am Telefon zu haben. »Jan, du? Wer ist Paul Lange?«,

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