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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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taumelte zurück und fiel über seine heruntergelassene Hose.
    Â»Du kennst die Regel.« Björk bebte vor Zorn. »Verschwinde!«
    Ohne ein Wort zu erwidern, zog Ole seine Hose hoch und kletterte nach unten.
    Â»Jetzt zu dir, du Früchtchen.« Björk baute sich über Sabine auf und öffnete seinen Gürtel.
    Was sollte das denn jetzt bedeuten?
    Â»Du treibst es hier mit Ole, obwohl mir als Gründer der Kommune das erste Mal zusteht.«
    Â»Ich …«, setzte Sabine zu einer Verteidigung an. Doch weiter kam sie nicht. Björk verpasste ihr eine Ohrfeige. Sie fiel zurück auf die Decke.
    Â»Schweig!«, befahl er und streifte die Hose ab. In seinen Augen loderte die Wut.
    Sabine erkannte, dass sie keine Optionen mehr hatte. Alle schienen sich gegen sie verschworen zu haben, Gott inklusive. Eine Leere breitete sich in ihr aus, die alle Empfindungen verschlang wie ein schwarzes Loch. Sie stellte den Widerstand ein.
    In dem Moment begann die Tortur erneut.
    Irgendwann danach war sie weinend eingeschlafen.
    Ein Geräusch in unmittelbarer Nähe riss sie in die Wirklichkeit zurück. Sie wimmerte, stemmte sich hoch und krabbelte auf allen vieren in die andere Richtung, bis sie mit dem Kopf gegen die Außenwand traf. Ihr Unterleib fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen. Sie kauerte sich zusammen und umklammerte ihre Beine. Die Furcht, das Schreckliche erneut erleben zu müssen, versetzte sie in Panik. Sie war sich sicher, es nicht zu überleben. Lieber würde sie sich vom Heuboden in die Tiefe stürzen.
    Von weit her hörte sie Leute reden und lachen. Es klang so vertraut. Ihre überreizten Sinne beruhigten sich ein wenig. Der Heuboden lag im Halbdunkel. Durch einen Spalt zwischen zwei Brettern konnte sie erkennen, dass die Dämmerung bereits eingesetzt hatte.
    Der Ausflug zum Schwimmbad war offensichtlich beendet, und jetzt saßen sie vor der Haustür und genossen den warmen Spätsommerabend. Sie stellte sich Björk vor, wie er scherzte und gütig lächelte. Und Ole, der lachend berichtete, er sei hingefallen und habe sich ein blaues Auge zugezogen.
    Diese Schweine.
    Am liebsten wäre sie zu ihnen gegangen, hätte mit dem Finger auf sie gezeigt und sie der Vergewaltigung bezichtigt. Doch den Mut dazu brachte sie nicht auf. Sie war ja nur ein kleines Mädchen, wer würde ihr schon glauben? Björk würde sicher die richtigen Worte finden, um sich zu verteidigen. Ihm vertrauten sie, er war wie ein Heiliger für die Mitglieder der Kommune.
    Ein Keuchen.
    Sabine schreckte zusammen, versuchte die Quelle zu lokalisieren. Panisch blickte sie hin und her.
    Da! Ein menschlicher Umriss. Er hob sich gegen das schwache Hintergrundlicht der letzten einfallenden Sonnenstrahlen ab. War es Ole? Oder wieder Björk? Oh nein, bloß nicht schon wieder.
    Der Schatten kam ein Stück näher. »Vor mir musst du keine Angst haben«, flüsterte eine Stimme.
    Sabine erschauerte. Wieder schwang darin diese Lüsternheit mit, die sie bereits bei Ole gehört hatte.
    Ein durch die Ritzen fallender Lichtstrahl traf die Gestalt.
    Sabine riss die Augen auf. »Knut?«
    Er hob seine Kamera. Das Sonnenlicht reflektierte sich in der Linse und blendete Sabine. »Ich tu dir nichts«, murmelte er und drückte ab. »Nur ein paar Bilder. Es ist so wahnsinnig authentisch.«
    Rasch zog Sabine ihren Rock herunter. Das konnte doch nicht wahr sein. Statt ihr zu helfen, fotografierte er sie. Widerlich. Sie würgte, bittere Galle stieg auf. Sie ließ sich zur Seite fallen und erbrach sich auf die Kartoffelsäcke.
    Â»Ja«, raunte Knut freudig. »Was für Bilder. So intensiv.« Hektisch drückte er mehrmals auf den Auslöser.
    Â»Hau ab!«, schrie Sabine.
    Â»Kannst du nicht noch mal die Beine spreizen? Das würde noch besser …«
    Sabine griff in ihr Erbrochenes und schleuderte es ihm entgegen. »Hau endlich ab!«, schrie sie. Obwohl die Magensäure in ihrem Hals brannte, war ihre Stimme zum ersten Mal seit den Vorfällen wieder kräftig.
    Knut ließ die Kamera sinken. »Ist ja schon gut. Ich wollte ja nur … ach, egal. Ich habe genug Bilder.« Er wischte sich unbekümmert die Kotze von den Beinen und kletterte die Leiter hinunter.
    Erschöpft ließ sich Sabine auf die Decke zurücksinken.
    Sobald sie wieder bei Kräften war, würde sie ihre Mutter einweihen. Sie würde ihr

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