Eifelteufel - Kriminalroman
mal.«
Ãrgerlich funkelte sie ihn an. »Deinen Sarkasmus kannst du dir sonst wohin stecken. Hier ist ein Mensch auf abscheuliche Weise ermordet worden, da verstehe ich keinen Spaà mehr.«
»Die Tochter des Metzgers ist doch sonst nicht so empfindlich«, maulte Welscher in Fischbachs Richtung.
»Lass meinen Vater aus dem Spiel!«
»Na, na, na, Leute«, beschwichtigte sie Fischbach. »Vertragt euch wieder. Lasst uns lieber zu den Fakten zurückkehren. Also, wir haben Strom, ein explosives Flugzeug und jetzt Radiowellen. Unser Täter ist ungewöhnlich einfallsreich.«
»Und technisch versiert«, ergänzte Maier.
Fischbach nickte. »Allerdings ist er meiner Meinung nach kein Profi.« Er berichtete von den Ãberlegungen, die er bereits mit Esther Rosenbaum geteilt hatte. »Aus den Drohbriefen ⦠äh ⦠Droh-E-Mails? Hört sich bescheuert an. Na egal, ihr wisst ja, was ich meine. Also daraus wissen wir, dass die Opfer für irgendetwas zahlen sollen.«
»Bei Paul Lange haben wir aber keinen Drohbrief gefunden«, wandte Maier ein.
»Bin mir aber sicher, dass er einen erhalten hat«, sagte Fischbach. »SchlieÃlich hat er auf Reschs Kontaktaufnahme entsprechend eindeutig reagiert. Nehmen wir es also einfach mal an. Ich frage mich, was der Täter damit meint. Heimzahlen? Rächt er sich, für was auch immer? Ist das sein Motiv?«
»Liegt nahe«, antwortete Welscher. »Er spricht von âºZahltagâ¹ und âºZinsenâ¹. Also ist in der Vergangenheit etwas passiert, was ihm nicht gefallen hat. Die heutigen Opfer waren damals Täter.«
Andrea Lindenlaub drehte sich wieder zum offenen Fenster. Irgendwo dort drauÃen lief ein Serienmörder herum. Sie spürte erste Anzeichen von Kopfschmerzen, dumpf, noch weit entfernt. Inständig hoffte sie, dass es nur ein Brummschädel aufgrund der Ausschweifungen gestern bei Larissa war. Allemal besser als eine Migräneattacke. Sie schloss die Augen und sperrte so das Tageslicht aus. »Wir müssen die Lebensläufe komplettieren«, sagte sie. »Es muss einen gemeinsamen Punkt, eine Schnittmenge, in der Vergangenheit geben.«
»Sehe ich auch so«, bestätigte Fischbach. »Ich fordere noch ein paar Leute beim Chef an.« Sie hörte ihn zum Telefon greifen. Er berichtete Bönickhausen vom derzeitigen Stand der Ermittlungen und bat um Verstärkung. Dann legte er auf. »Geht klar«, teilte er mit. »Wir bekommen die Leute. Klaus, du kümmerst dich um die Organisation. Ein paar schickst du vor Ort. Die sollen noch mal die Nachbarschaft nerven.«
Maier nickte. »Kümmere ich mich drum.«
»Gehen wir mal davon aus, dass sich der Täter ein genaues Bild von seinen Opfern gemacht hat, bevor er zuschlug. Denn Nullachtfünfzehn-Morde liegen hier eindeutig nicht vor. Eine gute Planung war zwingend erforderlich. Und wenn dem so war, muss er sich längere Zeit in der Nähe aufgehalten haben. Dabei könnte er aufgefallen sein. Danach sollen sie fragen.«
»Soll ich den Trierern deine Annahme auch mitteilen?«
Fischbach schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das können wir uns sparen. Wenn ich Jan richtig verstanden habe, war Resch sozusagen ein gläserner Mensch.«
Welscher drehte den Monitor und zeigte auf den geöffneten Facebook-Account von Andreas Resch. »Der hätte sogar einen querstehenden Furz gepostet. Ich fasse das einfach nicht. Wie kann man so unvernünftig sein? Eine Einladung für unseren Mörder, observieren überflüssig.«
Andrea Lindenlaub wandte sich um und starrte auf den Bildschirm. Sie erkannte die immer wiederkehrende Laufstrecke, die Resch eingestellt hatte. Immer zur selben Zeit, stets die gleiche Runde. Wie ein Uhrwerk. Bianca Willms hatte richtiggelegen.
»Zwei Leute setzt du an die Lebensläufe«, sagte Fischbach zu Maier. »Die sollen alles durchgehen, Internet, Zeitungen, unser Archiv, einfach alles. Und das bitte von Grund auf. Kann ja sein, dass wir beim ersten Mal etwas übersehen haben.«
Maier nickte. »Ãbrigens habe ich auch noch was: erstens: Manfred Lörschs Alibi steht lückenlos, der kann es nicht gewesen sein. Die Kollegin, die wir da rangesetzt haben, hat gute Arbeit geleistet und alles geprüft, was er angegeben hat.«
Zufrieden nickte Andrea Lindenlaub. Auf ihr Bauchgefühl schien sie sich verlassen zu können.
»Zweitens:
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