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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ein wenig abzulenken, konnte jedenfalls nicht schaden.
    Â»Hören Sie! Wir sind von der Polizei. Legen Sie Ihre Waffe ab und stellen Sie sich.«
    Er wartete knapp eine Minute, dann versuchte er es erneut. Erfolglos. So wird das nichts, sagte er sich und zog das Handy. Warum hier Verstecken spielen? Sobald die Kollegen von der Streife mit Tatütata auftauchten, würde der Schütze schon …
    Â»Waffe fallen lassen!«, hörte er Welscher rufen.
    Ein weiterer Schuss krachte.
    Â»Mist, Mist, Mist«, fluchte Fischbach. »Ich zieh dem die Hammelbeine lang.« Zitternd drückte er die erste Taste auf dem Nummernblock und spähte dabei immer wieder zu dem Wohnwagen.
    Â»Lassen Sie mich …« Eine Frauenstimme. Auf einmal kullerten zwei Menschen hinter dem Wohnwagen hervor.
    Ein Handgemenge. Und Welscher mittendrin!
    Fischbach ließ sein Handy fallen und stürmte los. Nach wenigen Metern erkannte er, dass Welscher alles im Griff hatte. Er saß auf dem Rücken einer Person und schloss die Handschellen um deren Gelenke.
    Keuchend stoppte Fischbach neben ihnen. Mit der Pistole zielte er sicherheitshalber auf die am Boden liegende Person.
    Â»Steck ein«, sagte Welscher und zog seine Widersacherin nach oben.
    Â»Der Schuss eben?«
    Â»Ins Wasser«, erklärte Welscher.
    Erstaunt starrte Fischbach auf den nackten, nahtlos braun gebrannten Körper der Frau, die ihn zornig anblickte. Hatte dieses unscheinbare Persönchen tatsächlich den Schneid aufgebracht, bewaffneten Widerstand zu leisten? Tiefe Falten hatten sich in jeden Winkel ihrer Haut eingegraben, und die schlaffen Brüste konnten der Schwerkraft nichts mehr entgegensetzen. Er steckte seine Waffe ein. »Rita Lörsch?«
    Â»Wer will das wissen?«, zischte sie und spuckte aus.
    Â»Das sagte ich bereits. Wir sind von der Polizei.« Er zog seine Marke und stellte sich und Welscher vor. »Also?« Fischbach versuchte, nur in ihr Gesicht zu schauen. Auf keinen Fall wollte er den Eindruck entstehen lassen, er fände diese Frau attraktiv.
    Â»Ja, bin ich.« Sie ruckte an den Handschellen.
    Â»Wieso schießen Sie auf uns?«
    Â»Schauen Sie sich doch um. Weit und breit ist niemand, der mir zur Hilfe eilen könnte. Da muss ich mich doch verteidigen.«
    Â»Hilfe?« Fischbach schnaubte. »Wir sind diejenigen, die helfen. Po-li-zei, kommt das nicht bei Ihnen an?«
    Â»Ja, klar. Ein rabenschwarzer BMW rollt durch die Pampa hierher, gefolgt von einem in schwarze Lederkluft gekleideten Fettsack auf einem Motorrad. Genauso stelle ich mir Bullen vor, genau so. Und nicht etwa Leute irgendeiner verbrecherischen Organisation.«
    Ein amüsierter Ausdruck zeichnete sich auf Welschers Gesicht ab. »Vielleicht sollten Sie sich erst mal etwas überziehen«, schlug er vor.
    Â»Ich stehe zu meinem Körper«, sagte sie.
    Welscher packte die Handschellen fester und drückte Rita Lörsch in Richtung des Wohnwagens. »Mag sein. Es entspricht aber nicht den Knigge-Richtlinien, Besuchern den nackten Hintern zu zeigen.«
    Eine halbe Stunde später saßen sie auf Campingstühlen im Schatten der Bäume um einen Klapptisch herum.
    Rita Lörsch, jetzt leger mit einem T-Shirt und kurzer Sporthose bekleidet, verteilte Gläser und schenkte Limonade ein. »Damit Sie mir nicht verdursten.«
    Â»Plötzlich so gastfreundlich?«, ätzte Welscher.
    Â»Jetzt weiß ich ja auch, dass sie mir nicht gewaltsam die Beine spreizen wollen.«
    Welscher schüttelte den Kopf. »Also wirklich.«
    Durstig trank Fischbach. Die Aufregung hatte einen kratzigen Hals hinterlassen. Neben Welscher lag das Kleinkalibergewehr im Gras.
    Rita Lörsch setzte sich. »Hören Sie. Ich wollte Sie wirklich nicht erschießen. Es waren nur Warnschüsse.«
    Â»Die feuert man in die Luft ab«, grummelte Fischbach.
    Â»Quatsch. Beeindruckt doch hier in der Gegend niemanden. Alle naselang schießen die Jäger hier herum. Ich kann gut zielen. Für Sie bestand zu keiner Zeit eine Gefahr.«
    Â»Das wird noch ein Nachspiel haben. Und den Helm zahlen Sie mir.«
    Â»Ihr Verständnis ist ja atemberaubend. Was glauben Sie, wie oft hier Spanner rumlungern, wenn ich mein Sonnenbad nehme.«
    Wer’s glaubt, wird selig, dachte Fischbach. Obwohl … es gab ja für alles einen Fetisch. Das riesige Andreaskreuz in Lars’ Keller kam ihm in den Sinn, und unwillkürlich

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