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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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Stunde zurück sein. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als die Essensvorbereitungen zu unterbrechen und den Besucher bis zu deren Rückkehr zu unterhalten.
    An der Haustür klingelte es gleich mehrere Male hintereinander. Schnell trocknete sie sich die Hände ab und überlegte, während sie durch die Diele ging, welches der Schäfchen ihres Vaters es denn so eilig hatte, diesen zu sprechen.
    Kaum hatte sie die Tür geöffnet, verschwand ihr freundliches Lächeln, und sie erstarrte.
    „Überrascht?” fragte Franco kühl und verächtlich zugleich. „Hattest du gemeint, ich würde nicht herkommen? Hattest du geglaubt, du könntest ohne Erklärung verschwinden, und ich würde das einfach akzeptieren?”
    Ruth stöhnte unwillkürlich entsetzt auf. Was macht er hier? ging es ihr durch den Kopf. Er … er ist doch an einem Kriegsschauplatz, weit weg und unerreichbar, und das möglicherweise für immer!
    O nein, Lügen haben wirklich kurze Beine, dachte sie verzweifelt und lehnte sich gegen den Türrahmen, um nicht in sich zusammenzusinken. Du musst ihn wieder loswerden, bevor deine Eltern zurückkehren, überlegte sie fieberhaft.
    „Komm rein.” Eilig zog sie Franco über die Schwelle und vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, ob jemand ihn gesehen haben könnte, bevor sie eilig die Tür schloss. „Was machst du hier?” Sie stemmte die Arme in die Hüften und versuchte nach besten Kräften, sich nicht von dem zornigen, rachsüchtigen Ausdruck in seinen blauen Augen verunsichern zu lassen.
    Nach einer dreistündigen Autofahrt, während der er sich nicht nur über den starken Verkehr geärgert hatte, sondern auch über eine ziemlich untaugliche Straßenkarte, war Franco nicht mehr in der Stimmung für ein sachliches Gespräch. Wenngleich er einzig deswegen hergekommen war, wie er sich bei seinem Aufbruch in London gesagt hatte.
    Sobald Ruth ihm die Tür geöffnet und er ihr Gesicht gesehen hatte, das ihn in den vergangenen Wochen verrückt gemacht hatte, war es um seine Vernunft geschehen gewesen. Ihn hatte blanke Wut erfasst, die er am ganzen Körper spürte.
    Es war schon ärgerlich genug, dass er hinter dieser verflixten Frau herlief, obwohl ihm sein Verstand sagte, dass er sie ihr Leben leben lassen sollte, wo und mit wem sie es wollte. Er hatte stets auf seinen Verstand gehört, und es machte ihn noch immer wütend, zuzugeben, dass er den Kampf verloren hatte. Es war ihm einfach unmöglich gewesen, den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Noch ärgerlicher war jedoch, dass sie ihn keineswegs reumütig anblickte. Wenn sie vor Selbstmitleid zerfließen und den Tag bedauern würde, an dem sie ihn verlassen hatte, ihn zerknirscht ansehen und bitten 
    würde, zu ihm zurückkehren zu dürfen, dann hätte es ihn vielleicht ein wenig milder gestimmt. Aber sie wirkte genauso wütend, wie er selbst es war. Und sie strahlte nicht nur Zorn aus. Da war noch etwas anderes, das er nicht deuten konnte. Und es hatte bestimmt mit einem anderen Mann zu tun. „Was willst du?” fragte Ruth, während sie ängstlich zur Haustür blickte.
    „Erwartest du jemanden? Vielleicht meinen Nachfolger?” Mit ihm zu diskutieren bringt nichts, dachte sie, und außerdem werde ich ihn dann auch erst einmal nicht los. Und sie musste ihn so schnell wie möglich loswerden, damit er nicht mehr da war, wenn ihre Eltern zurückkamen.
    Sie lächelte ihn an und versuchte, weniger angespannt zu wirken. „Es ist jetzt kein guter Zeitpunkt”, sagte sie freundlich. „Könnten wir uns nicht vielleicht morgen treffen?”
    „Ich gehe nirgendwohin, bevor du mir einige Fragen beantwortet hast.” Franco schlenderte in der Diele herum und sah sich neugierig um. „Hier wohnst du also.”
    „Wie hast du mich gefunden?” Ruth blickte auf ihre Armbanduhr und folgte ihm einige Schritte.
    „Du hast offenbar vergessen, dass du mir bei unserer ersten Begegnung den Namen deines Heimatortes genannt hast.” Er wandte sich ihr wieder zu. „Warum bist du so plötzlich verschwunden? Jeder in der Redaktion ist enttäuscht von deinem Verhalten. Sie haben sich Sorgen um dich gemacht. Unter deiner Londoner Telefonnummer konnten sie dich nicht erreichen, und die Adresse deiner Eltern stand nicht in den Unterlagen. Sie haben das Schlimmste für deine Mutter befürchtet.”
    Sie wurde blass. „Es tut mir Leid … Ich wollte nicht…”
    „Was wolltest du nicht?” fragte er scharf. „Lügen? Menschen täuschen, die dir vertraut haben? Weglaufen, weil du nicht mit dem

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