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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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letzter Blick und vielleicht gar … eine kleine Kostprobe?“
    „Oh, Ich … äh … Sie müssen die Frage doch nicht be…“
    Unwillkürlich schloss sie die Augen, als er seine Lippen auf die ihren drückte; dann zog er sich zurück, ehe sie überhaupt reagieren konnte.
    „Unschuld“, murmelte er leise. „Sie schmecken nach Unschuld. Und man sollte mich töten.“
    Und dann war er fort, und Alina krabbelte zurück ins Bett, wusste jedoch, dass sie für den Rest der Nacht kein Auge zutun würde. Es würde eine lange Nacht werden.

4. KAPITEL
    W igglesworth servierte die pochierten Eier mit der beklommenen Miene eines Dieners, der Salome den Kopf Johannes des Täufers darbietet. Er hatte stets geglaubt zu wissen, was sein Herr zu speisen wünschte, nun war er sich nicht mehr so sicher.
    Das Porridge war missmutig beäugt worden und blieb ungegessen. Der Fisch – auf den Punkt gebraten – war mit den Worten „Bei den Göttern, nicht diese Abscheulichkeit“ abgewinkt worden. Der Landschinken, den der Gasthof vorhielt und den Wigglesworths als letzten verzweifelten Versuch angeboten hatte, hatte nur ein leeres Starren und ein kurzes Kopfschütteln hervorgerufen.
    „Wigglesworth, ich sagte, ich bin nicht – ah, verdammt, dann zwinge ich es eben herunter. Ich möchte nicht, dass Sie schmollen.“
    „Danke, Sir.“ Der Diener stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Dann wagte er hinzuzufügen: „Stimmt … stimmt etwas nicht, Sir?“
    „Ihre Besorgnis ist ermüdend. Kann ein Mann nicht ein einziges Mal sein Frühstück ausfallen lassen, ohne dass etwas nicht stimmt?“
    Wigglesworth rang die Hände, während Brutus, der in einer Ecke stand – wobei seine massige Gestalt die Ecke mehr als ausfüllte – sorgenvoll den Kopf schüttelte, entweder aus Kummer über seinen Dienstherren oder weil ihm, nachdem er den verschmähten Fisch und das Porridge hatte verspeisen dürfen, nun die Eier entgehen würden.
    „Ihr Bett war unbenutzt, Mylord; Sie machten mir kaum einen Vorwurf, als ich Ihnen einen winzigen, ich beteuere, einen winzigen Schnitt mit dem Rasiermesser zufügte, und Sie äußerten nicht einen Tadel, als ich Sie in Kenntnis davon setzte, dass Ihre zweitbesten Hessenstiefel auf dem grässlichen Pflaster gestern eine kaum reparierbare Schramme davongetragen haben“, zählte Wigglesworth auf.
    „Meine Güte, welche eine Litanei an Missgeschicken! Gut denn, betrachten Sie sich als gehörig ins Gebet genommen. Darf ich jetzt Frieden haben? – Moment, sagten Sie unreparierbar?“
    „Möglicherweise. Vielleicht habe ich ein wenig übertrieben. Ich werde das Paar, sobald wir wieder in London sind, höchstpersönlich zu Mr Hoby in die Werkstatt bringen.“
    Justin legte die Gabel nieder; ihm war der sowieso nicht sehr ausgeprägte Appetit endgültig vergangen. „Da werden Sie sich noch ein wenig gedulden müssen“, erklärte er. „Ah, Luka, da sind Sie ja“, fügte er hinzu, in einem Ton, der nichts als Freude darüber verriet, den Major eintreten zu sehen. „Möchten Sie sich von dem guten Wigglesworth etwas zum Frühstück zubereiten lassen? Wissen Sie, er hat praktisch die Küche hier übernommen.“
    „Danke, nein, ich bin seit Stunden auf und habe schon etwas zu mir genommen“, entgegnete der Major in einem vorwurfsvollen Ton, der andeutete, dass jeder, der nicht im Morgengrauen aus dem Bett sprang, ein verachtenswerter Faulpelz war. „Pardon, aber ich kam nicht umhin, Ihr Gespräch mitzuhören. Wir fahren nicht unmittelbar nach London? Ich hatte angenommen, dass Sie die Comtesse dem Prinzregenten vorstellen wollten, und unmittelbar anschließend würden Sie und die Dame die Ringe tauschen, damit die … ähm … die Abmachung besiegelt ist.“
    „Um eben das mit Ihnen zu bereden, bin ich hier. Mir erscheint das als unziemliche Hast, finden Sie nicht auch? Die Comtesse ist von der Reise erschöpft. Es wäre unverantwortlich, sie ohne eine kleine Erholungspause weiterreisen zu lassen. Deshalb habe ich beim ersten Tageslicht einen meiner Leute zum Sitz meines lieben Freundes, dem Duke of Ashurst, geschickt, um ihm mitzuteilen, dass Comtesse Alina für einige Tage sein Gast sein wird. Der Duke wiederum wird Ihnen berittene Männer entgegenschicken, um Sie den Rest der Fahrt zu eskortieren. Seine Leute werden spätestens an der Herberge, in der Sie die erste Nacht verbringen, mit Ihnen zusammentreffen.“
    Luka kniff die Augen zusammen, vielleicht zuckte sogar sein Schnauzbart, doch Justin

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