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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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ihrer Wahl verheiratet werden würde, wenn ich die große Ehre ablehnte, mit der der Kaiser mich bedachte. Diese Macht zu haben, hätte sie nur allzu gern ausgenutzt, also entschied ich mich lieber dafür, herzukommen.“
    „Ich war schon so manches in meinem Leben, Alina, aber ich glaube, zum ersten Mal betrachtet man mich als das kleinere zweier Übel. Ich bin geschmeichelt.“
    „Dazu besteht kein Grund. Wissen Sie, eigentlich hatte ich dabei gar nicht so sehr an Sie gedacht. Ich hatte schon immer England besuchen wollen; ich wollte, da nun meine Eltern tot waren, den Rest meiner Familie kennenlernen. Verstehen Sie, es ist nicht angenehm zu wissen, dass die einzige lebende Verwandte Tante Mimi ist.“
    Justin schnalzte mitfühlend. „Dann sollte ich wohl dankbar sein, dass sie nicht beschlossen hat, Sie herzubegleiten.“
    Alina nickte; sie spürte tatsächlich, wie sie sich entspannte. Was auch wieder lächerlich war. Sie war im Bett, und er stand da, und diese ihre neu erwachten Körperteile waren mehr und mehr daran interessiert, ihn weiterhin dort zu sehen. „Sie weigerte sich, denn ihrer festen Überzeugung nach sind alle Engländer Barbaren. Möglicherweise reibt sie sich gerade schadenfroh die Hände, weil mich inzwischen ein riesiger Bär oder sonst ein Untier gefressen haben könnte.“
    „In England gibt es keine Bären, zumindest keine vierbeinigen. Ihre Mutter war Engländerin, sagte man mir, Alina, aber der Tatsache maß ich nicht viel Bedeutung bei. Wie heißt Ihre Familie?“
    „Werden Sie mir erlauben, sie zu besuchen?“
    Justin zuckte die Schultern. „Was sollte dagegen sprechen?“
    „Ich weiß nicht, aber Luka erzählte mir, dass die Ehemänner hier sehr streng sind und man mir nicht erlauben werde, allein auszugehen, ganz besonders nicht in London, und dass ich als Ehefrau nicht mehr für mich entscheiden kann, sondern dem Willen meines Gemahls untergeordnet bin und für alles seiner Erlaubnis bedarf.“
    Er setzte sich auf die Bettkante, was ihm aus irgendeinem Grund plötzlich als ganz natürlich erschien. „Herrgott noch mal! Das hat er Ihnen gesagt? Kein Wunder, dass Sie mich nicht leiden können. Sagte er etwa auch, dass wir unsere Frauen in den Keller sperren, wenn sie ungehorsam sind, und sie dort monatelang bei Wasser und Brot fasten lassen?“
    Vor Schreck wurden Alinas Augen ganz groß, doch dann entdeckte sie in seinem Mundwinkel ein winziges Zucken. „Sie sagten, Sie hätten sich vorhin lange mit ihm unterhalten. Erwähnte er, dass ich hervorragend schießen kann und unbeherrscht bin?“
    „Er sagte, dass Sie dazu neigen, das Gegenteil von dem zu tun, was man Ihnen empfiehlt. Von Ihren Fertigkeiten im Umgang mit Feuerwaffen sprach er nicht.“
    „Oh, dann hätte ich es vielleicht besser auch nicht erwähnen sollen. Und es sind nicht nur Feuerwaffen; auch Bogenschießen kann ich ausgezeichnet, und ich weiß mit dem Wurfmesser richtig umzugehen – ich meine so, dass es auch wirklich stecken bleibt. Es ist nämlich eine Kunst, mit der Spitze voran zu treffen.“
    „Das fasziniert mich durchaus“, sagte Justin, und sie glaubte ihm, denn er betrachtete sie interessiert. „Viele Engländerinnen sind geschickt mit dem Bogen und einige, wenn auch nicht viele, haben Spaß am Schießen. Aber ich kenne keine Frau, die ein Messer werfen kann, ohne dass der Griff im Ziel aufschlägt. Warum wollten Sie das lernen?“
    Einen Augenblick senkte Alina die Lider, dann sah sie Justin wieder an. „Als Bonaparte mit seinen Truppen quer durch Europa streifte, waren die Frauen hier auf Ihrer Insel sicher aufgehoben. Auf dem Festland war das anders. Mein Vater sagte damals, wenn der Fuchs das Hühnerhaus bedroht, müssen selbst die Hennen lernen, sich zu verteidigen.“
    „Von Luka hörte ich, dass Ihr Vater bei Waterloo fiel. Das tut mir leid.“
    „Ja.“ Alina seufzte. „Es kam unerwartet, sonst hätte er bestimmt Anweisungen hinterlassen, mich nach England zu meinen Verwandten zu schicken. Er hätte mich niemals Tante Mimi überlassen. Luka allerdings war sich dessen nicht so sicher, weil Papa ihm gegenüber nie davon gesprochen hatte.“
    „Ah ja, die Familie Ihrer Mutter.“
    „Meine Familie“, stellte sie klar. Ehe ihr Vater starb, hatte sie sich nie ernstlich mit ihren englischen Verwandten beschäftigt, sich höchstens gelegentlich vorzustellen versucht, wie sie sein mochten, ob man sie gernhaben würde. „Sie leben in Kent. Ich habe auf einer Landkarte nachgeschaut, es

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