Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
seinen Charakter oder den Mangel an demselben einzugehen. „Darauf zählten Sie, was? Darum haben Sie mich aus Wien hierher beordert. Darum haben Sie mir die Begnadigung geboten, auf die ich schon längst nicht mehr gehofft hatte. Diese kostspielige Begnadigung, die mit allen möglichen Haken und Ösen versehen war. Wie wunderbar, dass Sie Ihre privaten Schulden begleichen und gleichzeitig Ihrem neuen Verbündeten gefällig sein konnten.“
    „Nun, ja“, gab der Prinz zu, nicht mehr ganz so angespannt. „Zugegeben, es passte mir ganz gut so. Meine Gläubiger waren recht lästig geworden. Warum sollte nur Franz von dem Handel profitieren?“
    „Stupide, aber gerissen. Die Kombination macht Sie gefährlich, Königliche Hoheit. Manchmal frage ich mich nicht nur, ob wir überhaupt eine Monarchie brauchen, sondern auch, ob man euch Monarchen nicht verbieten sollte, Kinder zu zeugen. Acht Jahre! Acht Jahre lang dachte ich an nichts anderes, als nach England zurückkehren zu dürfen, zurück auf meinen eigenen Besitz. Und nun frage ich mich, warum ich mich daran so geklammert habe, warum es mir überhaupt wichtig war.“
    „Wenn das wahr ist, tut es mir zutiefst leid, Wilde. Aber ich wusste sofort, dass Sie die richtige Wahl waren. Wer könnte die Lady besser vor Attentaten bewahren als der Attentäter der englischen Krone?“
    Eiseskälte strahlte aus Justins Augen. „Beenden wir doch bitte diese Komödie. Sie hätten einen anderen finden können, der Kaiser Franz’ Begehr erfüllt. Und es geht Ihrem neuen Busenfreund, dem Kaiser von Österreich, nicht darum, die Dame zu beschützen, sondern lediglich darum, ihm ein Ärgernis vom Hals zu schaffen. Ich diene nur als zusätzliche Belustigung. Es macht Ihnen sicher großen Spaß, Birlings Nichte an den Mann zu binden, der ihn getötet hat. Ha, vermutlich glauben Sie, es sei nahezu poetisch.“
    Der Prinz schwieg, was Bände sprach.
    Angewidert, doch nicht überrascht, fuhr Justin fort. „Geben Sie es zu. Ich will es von Ihnen hören: Wenn es mir nicht gelänge, den Feind des österreichischen Kaisers auszuschalten, und aufgrund meines Versagens fände die Comtesse den Tod – es wäre Ihnen gleichgültig.“
    „Wer?“ Dem Prinzen sagte man vieles nach; dass er mit großen Geistesgaben gesegnet war, gehörte nicht dazu.
    „Ach, unwichtig“, wehrte Justin an, der plötzlich dieser Unterredung unendlich müde war. „Ich weiß, was Sie von mir verlangen.“
    „Das wussten Sie doch von Anfang an. Ich will, dass Sie das Mädel heiraten.“
    „Das behaupten Sie. Wie ich es sehe, wollen Sie, dass ich für Sie und Ihren kaiserlichen Freund ein Attentat auf eine einflussreiche öffentliche Persönlichkeit verübe, ohne dass Sie beide sich die Hände schmutzig machen müssen. Und zum Teufel, ob dabei der Dame etwas zustößt!“
    Der Regent war klug genug, zumindest ein wenig schuldbewusst dreinzuschauen. „Gut, ich will zugeben, dass ich mögliche Schwierigkeiten, die der Dame dabei entstehen könnten, nicht berücksichtigt habe. Doch Sie sind ja nun ihr Beschützer, und einen besseren könnte sie nicht haben. Heiraten Sie sie, und behüten Sie sie vor dem Mann, der nach Kaiser Franz’ Ansicht ihren Tod wünscht. Und sorgen Sie dabei dafür, dass jener Mann sterben wird. Es ist alles eins, solange er nur stirbt. Und was sollte der Mann Sie scheren? Sie haben so viele getötet. Danach jedenfalls sind Sie weiterer Verpflichtungen ledig. Darauf haben Sie mein Wort.“
    „Sie werden verzeihen, dass ich dem ich nicht sonderlich traue.“
    „Was diese junge Frau angeht, um die Sie so besorgt sind – bringen Sie sie her, um sie mir vorzustellen. Ah, es wäre mir eine Ehre, Ihnen persönlich in der Saint Paul’s Cathedral die Braut zu übergeben. Es würde für den ton einiges zählen, würde zeigen, dass Sie von mir, von der Krone, völlig akzeptiert werden. Und anschließend verweilen Sie für die kleine Saison in der Stadt?“
    Wortlos verneigte Justin sich. „Sie sind wirklich ein Narr, nicht wahr? Nun, ich denke, ich habe Ihre Gastfreundschaft schon zu lange in Anspruch genommen. Es ist an der Zeit, mich zu meiner Verlobten zu begeben.“
    Er wandte sich der Tür zu, den Schlüssel in der Hand.
    „Warten Sie! Ich muss es wissen! Hätten Sie es getan?“ Die Stimme des Prinzregenten zitterte leicht. „Hätten Sie mich getötet? Denn Sie wissen doch, dass Sie das kaum mehr als einen Herzschlag lang überlebt hätten, sobald meine Wachen eingedrungen

Weitere Kostenlose Bücher