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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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herauswill, wird sie Radau schlagen. Als ich Sie ins Zimmer kommen sah, Fräulein, merkte ich sofort, dass Sie beunruhigt sind. Ist es, weil Seine Lordschaft zurück ist, oder weil er sagte, dass wir morgen schon aus diesem schönen Haus wieder fortmüssen?“
    „Es ist wirklich schön hier, nicht wahr?“, meinte Alina, obwohl sie genau wusste, dass sie damit das Unvermeidliche nur hinauszögerte. „Wenn alle Menschen in England so freundlich und nett sind wie dieser gütige Duke und die Duchess, wird es mir bestimmt leichter fallen, mich in diesem fremden Land wohlzufühlen. Ob der Besitz des Barons auch nur halb so schön ist, was meinst du?“
    „Werden wir denn dahin fahren? Ich dachte, dass wir nach London reisen.“ Tatiana hob die dichten, langen Strähnen an und breitete sie über ihrem Arm aus, damit die Wärme des Feuers sie trocknen konnte.
    „Ich weiß nicht. Ich weiß so vieles noch nicht …“, sagte Alina leise.
    Als Tatiana nach einem Moment antwortete, sprach sie nicht wie eine bezahlte Gesellschafterin, sondern voll tiefer, aufrichtiger Sorge. „Hat er Ihnen alles erzählt, der Engländer? Der Major meinte, das würde er, sobald er zurückkäme. Er hätte das lassen sollen; er steckt seine Nase in Dinge, die ihn nichts angehen. Wir hätten schon für Ihre Sicherheit gesorgt, Fräulein.“
    Alina atmete tief und zitternd ein. Nun endlich glaubte sie es, glaubte wirklich, dass jemand ihren Tod wollte. „Wissen denn alle außer mir Bescheid? Weiß Danica es?“
    Tatiana schnaubte abfällig. „Die? Wozu taugt die denn schon? Die ist nur lästig und kennt nichts als modischen Kram und ihr Bügeleisen. Was hat Seine Lordschaft Ihnen gesagt?“
    Langsam, um es ja nur richtig wiederzugeben, wiederholte Alina, was Justin ihr erzählt hatte.
    Sie war die Letzte der Familie Valentin, ließ man ihre Tante außer Acht, und die zählte sowieso nicht, weil sie sich schon vor langer Zeit geweigert hatte, die Roma in ihrem Anspruch auf den strittigen Landstrich zu unterstützen, den Novak für sich reklamierte. Wenn ihrer Nichte etwas zustieß, würde sie mit Sicherheit jedes Papier unterzeichnen, das der Mann ihr vorlegte (selbstverständlich gegen eine entsprechende Vergütung) und würde jeden Anspruch widerrufen, den ihre dumme, romantische Nichte schriftlich niedergelegt hätte. Alina stand an erster Stelle der Erbfolge; löschte man sie aus, kam die Tante zum Zug. So einfach war das, hatte Justin ihr erklärt, ihr die Hand getätschelt und ihre feuchten Wangen mit seinem Taschentuch getrocknet. Er war so freundlich, so besorgt gewesen. Wie konnte er immer noch darauf bestehen, sie nicht heiraten zu können?
    Alina glaubte nicht, dass ihre Tante ihren Tod wünschte oder von der Verschwörung wusste, andererseits glaubte sie aber auch nicht, dass die Frau um Alina Trauer tragen würde, außer sie fände ein hinreißendes schwarzes Ensemble. Vermutlich würde sie nur den Familienschmuck zurückverlangen und ihre Nichte mit der Granatgarnitur begraben. Genau so hatte Alina es Justin gegenüber formuliert, und er hatte gelacht. Aber zum Lachen war ihre Lage nun wirklich nicht.
    Diese ganze Geschichte um das Land war kompliziert. Kaiser Franz wollte sich für keine der Parteien entscheiden müssen, was Alina sogar verstand. Österreich hatte auch so schon genug Probleme. Darüber hinaus wurde es jedoch undurchsichtig. Der Kaiser wollte Novak aus dem Weg haben, am besten tot, aus Gründen, die vermutlich über diese strittigen Ansprüche hinausgingen. Also hatte der englische Prinzregent sich bereit erklärt, Novak in England willkommen zu heißen, nur um ihn von Justin Wilde umbringen zu lassen. Justin könnte dann einwenden, dass er, als Gatte Alinas, nur die Interessen seiner Gemahlin schützte – und natürlich seine eigenen, da das Vermögen einer Frau bei der Eheschließung automatisch dem Gatten zufiel.
    „Novak wäre weit weg in England getötet worden, und Kaiser Franz wäre nicht einmal damit in Verbindung gebracht worden?“, hatte sie Justin gefragt, mit dem Gefühl, endlich verstanden zu haben, was ihr so unglaublich erschien. „Und darum sind Sie dann auf der Flucht? Ihr Prinzregent hat Sie doch zum Mörder machen wollen, oder?“
    Das bestätigte er. Aber sie wusste, dass er log. Sie war sich sicher – und Justins Miene hatte es ihr bestätigt – dass da noch mehr war. Nur würde die ganze Wahrheit noch etwas warten müssen. Für den Zeitpunkt legte sie sich schon eine ganze Liste von

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