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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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was?“, murmelte er, ehe er es behutsam neben der Mutterkatze absetzte und Alina eine Hand entgegenstreckte, um ihr aufzuhelfen.
    Sie ignorierte ihn und stand allein auf. „Schleichen Sie sich immer unbemerkt an Leute heran?“, fragte sie und entfernte weitere Halme aus ihrem Haar.
    „Ich bitte um Vergebung. Hätte ich Willis schicken sollen, um mich anzukündigen? Mit Trommelschlägen oder Pauken? Ah, nicht so, Sie verknoten es nur noch mehr. Lassen Sie mich Ihre Zofe spielen.“
    Eine ganze Weile sah sie ihn nur an, dann senkte sie ihre Arme und nickte. „Wenigstens sind Sie noch zerzauster als ich“, meinte sie, als habe dadurch alles seine Ordnung. „Wigglesworth erzählte mir, dass Sie immer tadellos aussehen. Mir scheint, ich sollte nicht alles glauben, was er sagt.“
    „Ich würde nicht mal die Hälfte glauben.“ Während er Heu und Stroh aus ihrem Haar entfernte, musste er sich sehr zusammennehmen, um nicht mit seinem Finger zärtlich hindurchzufahren. Durch dieses weiche, seidige, wunderbar sonnenwarme Haar. „Ich entlohne ihn viel zu reichlich.“
    Wenn er seine Hände in die weichen Locken neben ihren Wangen schöbe und ihr Gesicht sacht zu sich heranzöge, könnte er ihre vollen rosigen Lippen küssen, noch einmal ihre Süße kosten, seine Schlechtigkeit in ihrer Unschuld ertränken …
    „Was schauen Sie mich so an? Habe ich einen Schmutzfleck auf der Nase?“
    Justin verbannte seine närrischen Fantasien und trat einen Schritt zurück. „Nein“, sagte er knapp. „Wollen Sie mit ins Haus kommen? Mich drängt es, zu baden und frische Kleider anzulegen, ehe ich unsere Gastgeber aufsuche und mich bei ihnen bedanke, dass sie sich in meiner Abwesenheit so gütig um Sie gekümmert haben.“
    In stolzer Geste warf sie den Kopf zurück, stieß allerdings dabei ein wenig damenhaftes „Pah“ aus. „So wie Sie es sagen, klingt es, als wäre ich ein Kind, das man hüten muss. Was ich nicht bin, vielen Dank! Sie sind bei mir gerade gar nicht gut angesehen. Und wenn Brutus mir nicht in die Quere gekommen wäre, hätte ich den Mann erschossen!“
    Damit wollte sie an ihm vorbeirauschen, doch Justin hielt sie beim Ellenbogen fest und zog sie zu sich herum, damit sie ihn ansehen musste. „Könnten Sie den letzten Satz bitte wiederholen, Kätzchen?“
    Alina zerrte sich los. „Nennen Sie mich nicht so! Obwohl Sie bestimmt denken, es wäre charmant. Sie denken, Sie wären charmant. Wigglesworth besteht darauf, dass Sie es seien. Ist es denn charmant, Mylord, auf und davon zu reiten und mich in einem fremden Land, umgeben von Fremden, zurückzulassen? Noch dazu, wenn bei der ganzen Geschichte auf Luka geschossen wird?“
    Justin gefror das Blut in den Adern. „Was? Auf Luka geschossen?“
    „Ja, und mein bestes Reisekostüm ist ruiniert. Nicht, dass etwas so Banales wichtiger wäre als der Schuss auf Luka. Aber wenn Sie uns nicht, anstatt uns wie abgemacht nach London mitzunehmen, quer über diese dumme Insel gejagt und sich selbst in Windeseile aus dem Staub gemacht hätten, so als könnten Sie mich – uns alle – nicht einen Moment länger ertragen, dann wären wir nicht von Straßenräubern angefallen worden, die mein Cape stehlen wollten. Zugegeben, ich hätte nicht auf dem Kai damit herumparadieren sollen; das war grässlich töricht von mir, wie ich inzwischen eingesehen habe. Aber trotzdem, es ist alles allein Ihre Schuld!“
    Justin wirbelte der Kopf, was wohl auch kaum verwunderlich war, denn er verstand kein Wort von dem, was Alina sagte; sie hätte genauso gut eine fremde Sprache sprechen können. Die Bemerkungen über den Umhang und die dumme Insel konnte er sicherlich für den Moment vergessen, stattdessen sollte er sich auf die wesentlichen Worte konzentrieren.
    „Sie wurden unterwegs von Straßenräubern angefallen, und Luka wurde getroffen?“
    Verständnislos sah sie ihn an. „Sagte ich das nicht gerade? Ja, wir wurden von Straßenräubern angefallen, und Luka wurde getroffen. Und dann landete ich im Straßenschlamm, und Brutus hob mich auf und schleuderte mich regelrecht zurück in den Wagen. Für jemanden, der nicht spricht, kann er seinen Standpunkt wirklich sehr klar machen.“
    Justins Anspannung ließ ein klein wenig nach. Ihr war nichts geschehen, und die Verletzung des Majors konnte nicht schwerwiegend sein, sonst hätte sie nicht hier oben munter mit den Kätzchen gespielt. „Ich kann einfach nicht anders, ich muss es fragen, Kätzchen: Wie kam es, dass Sie im Schlamm

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