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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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bereits wartete, um ihr beim Auskleiden zu helfen. Denn je eher sie brav in ihrem Bett steckte, desto schneller würde Danica ihrem Zimmer den Rücken kehren.
    „Wie, habe ich nichts anderes mit?“, fragte sie kurz darauf, als sie, nur in ihrer Chemise, mitten im Raum stand und eben das Nachtgewand musterte, das sie schon an jenem ersten Abend in Portsmouth getragen hatte.
    „Ich kann nur bringen, was da ist, Comtesse, schließlich haben Sie selbst nur daran gedacht, mit neuen Roben zu beeindrucken.“
    Missmutig verzog Alina das Gesicht, als sie unter Unmengen vergilbten Musselins fast begraben wurde. Sie kämpfte sich durch die Schichten, bis es ihr endlich gelang, die Hände durch die Ärmel zu schieben, die ihr weit über die Handgelenke fielen, und ließ sich von Danica die vielen Perlmuttknöpfe bis fast zum Kinn hinauf zuknöpfen. „Danke, das ist alles“, verkündete sie und gab erneut vor zu gähnen. „Leg mir für morgen das rosa Reisekostüm heraus, Danica.“
    „Nein, das blaue, alles andere ist schon gepackt.“
    „Aber … aber das blaue ist völlig verdorben vom Schlamm!“
    „Es hat nur ein paar Flecken. Für die Kutsche ist es gut genug und auch nicht zu schade, falls Sie wieder in einer Pfütze herumhüpfen möchten … gnädiges Fräulein .“
    „Danica, du bist impertinent, weißt du das?“ Alina wollte die Frau loswerden, nicht nur hier und jetzt, sondern für immer. „Wie es aussieht, bist du hier nicht glücklich. Vielleicht solltest du zurückkehren in die Heimat. Ich bin sicher, seine Lordschaft kann dir eine angenehme Reisemöglichkeit besorgen.“
    Zwar brach die Zofe nicht in Tränen aus und warf sich ihr auch nicht verzweifelt flehend zu Füßen, doch ihr strenges Gesicht zeigte einen leicht gekränkten Ausdruck. „Das ist der Dank dafür, dass ich meine Heimat verlassen habe, um der Tochter des gütigen, freundlichen Generals Leopold Valentin zu dienen, den seine Landsleute so sehr liebten und betrauerten, als er durch die Hand des Verbrechers Napoleon …?“
    „Ach, Danica“, rief Alina reuig und zog die so unzugängliche Frau an sich. „Es tut mir so schrecklich leid!“
    Danica, wieder mit strenger Miene, fasste Alina bei den Schultern und schob sie ein Stück von sich. „Gut. Gut. Dann ist das ja geklärt. Sie haben sich entschuldigt, wie es sich gehört; sprechen wir nicht mehr darüber. Sie ziehen das blaue Kleid an.“
    „Äh … ja?“, sagte Alina verdutzt, hin- und hergerissen zwischen Ärger und dem widersinnigen Drang zu lachen. „Ich ziehe das blaue an. Ja, sicher. Wie konnte ich nur etwas anderes glauben. Ich flechte mir selbst das Haar, geh du nur zu Bett, Danica. Gute Nacht.“
    Kaum war die Zofe aus dem Zimmer, warf Alina das peinliche Nachtgewand ab, schlüpfte wieder in ihr Hemd, in dem sie wenigstens nicht bis zum Kinn verhüllt war, und legte sich ihr hermelinbesetztes Cape um, das schon für die morgendliche Abreise bereitlag.
    Ehe sie lange darüber nachdenken konnte, was sie gerade vorhatte, öffnete sie die Tür, lugte vorsichtig hinaus, um zu sehen, ob sie unbeobachtete war, und huschte dann barfuß, auf Zehenspitzen, den Gang entlang. Vor Justins Zimmer hielt sie an, riss die Tür auf, schlüpfte hindurch und drückte sie gleich wieder zu. Dann lehnte sie sich gegen das Türblatt, nach Atem ringend. Geschafft!
    Entsetzt fuhr sie zusammen, als Justin sie ansprach.
    „Was hat Sie aufgehalten? Ich hatte schon vor zehn Minuten mit Ihnen gerechnet und dachte schon, dass ich Sie falsch eingeschätzt hätte. Wie erfreulich, recht zu behalten. Sie sind ebenso töricht wie mutig.“
    Seine seidenweiche Stimme kam irgendwo aus dem dämmrigen Raum, in dem nur wenige Kerzen Licht spendeten. „Und Sie sehen ganz entzückend aus“, fügte er hinzu, während er näher trat, sodass sie ihn sehen konnte.
    „Sie wussten, dass ich kommen würde? Sie haben mich erwartet?“ Alina schüttelte über ihre eigene Dummheit den Kopf. „Ja, natürlich, wie auch nicht. Nun komme ich mir dumm vor … und so durchschaubar.“
    Justin nahm sie beim Arm und führte sie zum Kamin, vor dem sich zwei lederne Ohrensessel gegenüberstanden. Doch da sie ähnliche Sessel in ihrem eigenen Zimmer schon ausprobiert und für unbequem befunden hatte, kauerte sie sich stattdessen auf den Kaminvorleger, sodass ihr Cape einen samtenen Teppich um sie bildete.
    Justin warf einen kurzen Blick zu den Sesseln, dann zuckte er die Schultern, wie um zu sagen: „Warum nicht?“, und hockte

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