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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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nicht“, brachte sie hervor und wischte sich mit dem Ärmel die Lachtränen ab. „Stefan ist ein solches Kind! Noch gar kein Mann, obwohl er älter ist als ich. Er findet dich uralt. Sag, fühlst du dich uralt?“
    „Ich fühle mich danach, dich übers Knie zu legen. Was ist dir nur zu Kopf gestiegen? Im Mondlicht baden? Und lässt dich von diesem Holzkopf küssen? Betatschen? Was hast du dir dabei gedacht? Wolltest du mich eifersüchtig machen?“
    Jäh fühlte sie sich ernüchtert. „Du denkst natürlich, es ginge um dich. Halten sich eigentlich alle Männer für die wichtigsten Geschöpfe der Welt?“
    Jetzt musste Justin doch lächeln. „Ja, Kätzchen. Aber es ist eine Illusion, in der uns die Frauen seit Anbeginn der Zeiten wiegen. Wir machen nur zu oft den Fehler, zu glauben, was ihr uns sagt.“
    „Oh!“, machte sie leise. „Nun, dann geht das wohl in Ordnung. Übrigens war ich nicht in Gefahr. Nur ein Kuss, das hatte ich Stefan von vornherein gesagt, und er war einverstanden.“
    „Das sagte er zumindest. Hat er sich auch so verhalten?“
    „Also, nun, nein … Aber wenn du mir nicht im Weg gestanden hättest wie eine riesige Wand, wäre ich längst zurück im Lager, und wir würden nicht hier stehen und darüber reden.“
    „Ah, also liegt die Schuld nicht bei Stefan oder bei dir … sondern wieder einmal bei mir. Ich bitte tausend Mal um Verzeihung.“
    „Und ich gewähre sie dir, alle tausend Male und einmal zusätzlich für deine Behauptung gestern Abend, dass es keine Rolle spiele, wer mich küsst, weil es mich nur … erweckt hätte. Aber selbst du musst doch zugeben, dass Stefan ausgesprochen ansehnlich ist …“
    „Wenn auch dumm wie Stroh“, warf Justin sofort ein.
    „Nun, sicher, das ja. Aber ich habe ja nicht seinen Verstand geküsst, nicht wahr? Bist du behaart?“
    „Wie bitte?“ Justins Stimme klang ein wenig erstickt.
    „Stefan ist sehr behaart. Auf der Brust. Ich glaube, das mag ich nicht. Nicht, dass ich mir vorher schon einmal Gedanken darüber gemacht hätte, aber zu viel ist einfach nicht schön, oder was meinst du?“
    Justin rieb sich die Stirn. „Träume ich, oder führen wir wirklich dieses verrückte Gespräch? Alina, bitte keine Experimente mehr. Ich hätte das nicht sagen sollen. Du bist ein wenig vernarrt in mich, und ich danke dir – es ist ziemlich schmeichelhaft. Aber Tatsache bleibt, dass du in ein paar Monaten in London bist und debütieren wirst, und ich werde dann in Amerika sein, geflohen vor der englischen Gerichtsbarkeit.“
    „Aber wenn nicht? Ich meine, wenn du mit mir in London wärst …?“
    „Das würde nichts ändern. Außerdem bin ich zu alt für dich, Alina.“ Das hielt er wohl für einen logischen Einwand.
    Aber sie konnte er mit dieser Logik nicht überzeugen. „Mein Vater war fünfzehn Jahre älter als meine Mutter. Außerdem sind wir bereits verlobt. Das ist so gut wie verheiratet, hat Tatiana gesagt. Was wir getan haben … beinahe getan hätten … war nicht unrecht. Ich verstehe nicht, warum du dich derart sträubst. Du hast mich geküsst, und wenn man eine bestimmte Person lieber küsst als andere, dann muss man für diese Person doch etwas empfinden. Bitte, Justin, ich will nicht, dass du fliehen musst. Wenn du mich heiratest, gehorchst du deinem Prinzregenten, er wird dir vergeben, und du kannst in England bleiben. Es … es kommt mir so vor, als ob du nicht nur aus England fliehst, sondern auch vor mir.“
    Justin rieb ihr sanft über die Schultern, und sie zitterte, obwohl ihr nicht kalt war.
    „Du vergisst Novak, Alina. Er muss sterben, sonst tötet er dich, und soweit es mich betrifft, bedeutet das, dass er schon ein toter Mann ist.“
    Das hatte sie wirklich vergessen. Mit ihren Gedanken nur bei Justin, versessen darauf, eine Möglichkeit zu finden, wie er in England bleiben könnte, hatte sie darüber den Regimentsinhaber Novak vergessen, das umstrittene Land, alles. Nun fiel es ihr wieder ein. „Warum finden es eigentlich alle so einfach, dich als Mörder zu sehen? Wegen der Sache mit meinem Onkel, die doch schon so lange her ist?“
    Es war, als huschte ein Schatten über Justins Gesicht, trotz des hell strahlenden Vollmonds.
    „Einige behaupten, es sei ein unfairer Kampf gewesen, ich hätte zu früh abgedrückt.“
    Den Kopf leicht schräg geneigt, schaute sie eindringlich zu ihm auf. „Und? Hast du zu früh abgedrückt?“
    „Ich schoss bei ‚zwei‘“, erklärte er tonlos. „Einige behaupten, er habe mir den

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